Für die Bundeswehr im Ausland – Starkes Team in Nordost

Für die Bundeswehr im Ausland – Starkes Team in Nordost

Datum:
Ort:
Stettin
Lesedauer:
3 MIN

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Im Multinationalen Korps Nordost dienen Soldatinnen und Soldaten aus 25 Nationen Seite an Seite. Gemeinsam sichern sie die nordöstliche Flanke der NATO, von Ungarn bis zu den baltischen Staaten. Im Sprachendienst der Bundeswehrverwaltungsstelle in Polen sorgen zwei Übersetzer für reibungslose Kommunikation und unterstützen das Korps dabei, diesen wichtigen Auftrag zu erfüllen.

Drei Offiziere marschieren im Gleichschritt vor einer Front bewaffneter Soldaten. Dahinter sind Flaggen vieler Nationen zu sehen

Im Gleichschritt: Im Multinationalen Korps Nord-Ost dienen Soldatinnen und Soldaten aus 25 Nationen für ein gemeinsames Ziel

MNC NE/PAO

Veit Rauen ist seit knapp 10 Jahren als Übersetzer im Sprachendienst der Bundeswehr. Weit mehr als die Hälfte davon hat er im Ausland verbracht. Schon im Studium hat es den 39-Jährigen in die Ferne gezogen, seinen Masterabschluss hat er in Manchester erworben. „Danach wäre ich eigentlich gerne wieder in meine Heimat München zurückgekehrt“, gesteht er ein. Aber das Angebot, im Bundessprachenamt in Hürth zu arbeiten war am Ende zu verlockend. Das überzeuge ihn bis heute:

Ein breit gefächertes Themenspektrum, die Möglichkeit zu Auslandseinsätzen und die Chance zur beruflichen Entwicklung.

Veit Rauen im Portrait vor einer polnischen, dänischen und deutschen Flagge. Im Hintergrund ein Kasernengebäude .

Veit Rauen kennt die NATO-Strukturen aus mehreren Einsätzen, ein Vorteil für seine Arbeit im Stab des Hauptquartiers

Bundeswehr/Heiko Müller

Mittlerweile hat er sogar noch etwas mehr von der Welt gesehen, zwei Einsätze in Afghanistan und ein weiterer im Kosovo, anschließend dann als Übersetzer im Multinationalen Korps Nordost im polnischen Stettin. Ursprünglich nur als Vertretung für ein Jahr geplant, mittlerweile verlängert auf fast fünf Jahre, hat er hier weitere prägende Jahre verbracht. Dazu müsse man die richtige Einstellung mitbringen, offen und neugierig sein. Das gelte beruflich, aber natürlich auch für das Gastland und seine Kultur, so Rauen.

Viel gesehen und immer noch neugierig

Auch für seinen Kollegen Manfred Freuding war Polen ursprünglich ein „weißer Fleck auf der Landkarte“, den er gerne kennenlernen wollte. Wie Rauen traf er seine Entscheidung aus einer „gewissen Abenteurerlust heraus“ und hofft zudem ein wenig Polnisch zu lernen. Die polnische Sprache sei eine Herausforderung, aber die Menschen seien sehr hilfsbereit und verständnisvoll, sagt Freuding und schmunzelt. „Über die zahllosen Fehler, die man als Sprachanfänger macht, sehen die Polen mit erprobter Höflichkeit hinweg.“

Als Leiter des Sprachendienstes kam außerdem die Aussicht auf neue berufliche Erfahrungen hinzu. „Man braucht ein gewisses Organisationstalent und die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen“, betont Freuding. Das habe er schon bei seinen Einsätzen in Afghanistan erlebt und profitiere jetzt von diesen Erfahrungen:

Das Umfeld ist geprägt von einem kollegialen Geist und der Zusammenarbeit vieler verschiedener Nationen

Manfred Freuding im Portraitvor einer polnischen, dänischen und deutschen Flagge. Im Hintergrund ein Kasernengebäude.

Schon weit gereist, aber „der Weg ist das Ziel“: Manfred Freuding sucht die Herausforderung – und neue Erfahrungen

Bundeswehr/Heiko Müller

Der Kontakt mit den einheimischen Sprachmittlern in den Einsatzländern habe ihm wichtige Einblicke und interkulturelle Erfahrungen gebracht. Genau solche Chancen habe er sich erhofft, als er 2005 Übersetzer bei der Bundeswehr wurde.

Einsatzerfahrung zahlt sich aus

Einsatzerfahrungen waren auch für Rauen prägend und jetzt profitiert er ganz direkt davon. Er arbeite zwar für die Bundeswehrverwaltung in Polen, seine Tätigkeit sei aber „ein Sonderfall“, verrät der Übersetzer. „Ich bin hauptsächlich im Stab des multinationalen Korps eingesetzt, aber das stört mich nicht, da ich gerne mit Soldaten zusammenarbeite“, erklärt Rauen. Im internationalen Umfeld fühlt er sich sichtlich wohl, außerdem füge es seiner Tätigkeit als Übersetzer und Dolmetscher eine weitere Facette hinzu: „Ein Schwerpunkt liegt hier auf dem Korrekturlesen englischer Texte“, so Rauen.

Drei Soldaten aus verschiedenen Nationen. Der Mittlere sitzt an einem Computer und erhält Anweisungen vom Hinteren.

Kommunikation ist ein Schlüssel zum Erfolg unter den NATO-Verbündeten. Die Amts- und Befehlssprache ist Englisch.

MNC NE/PAO

Übersetzer in ihrem Element

Alle englischen Dokumente mit Außenwirkung, vom offiziellen Schreiben bis zum Korps-Magazin „Baltic Amber“ laufen über seinen Tisch. „Dann geht es um Korrektheit, Verständlichkeit und terminologische Konsistenz“, erläutert der Sprachprofi. „Terminologische was…?“ – „Terminologische Konsistenz bedeutet, dass ein Begriff eindeutig definiert ist, um Missverständnisse zu vermeiden“, schmunzelt Rauen. Eine wichtige Aufgabe, denn in der NATO verständigen sich die Verbündeten hauptsächlich auf Englisch.

Die Experten aus dem Sprachendienst der Bundeswehr sind also ganz in ihrem Element: „Man muss Problemstellungen und Korrekturen für ganz unterschiedliche Menschen und Themen erläutern“, meint Rauen. Dabei könne man auch als erfahrener Übersetzer noch etwas lernen und habe zudem einen engen und unmittelbaren Kontakt zu den Auftraggebern.

Freuding und Rauen am Tor der „Baltic Barracks“ in Stettin. Hier sind die militärische Führung und Teile der Bundeswehrverwaltungsstelle untergebracht.

Arbeit für die Menschen im Korps

Auch für Freuding ist es diese „menschliche Komponente“, die seiner Tätigkeit einen besonderen Reiz verleiht. „Der Sprachendienst arbeitet in den Sprachen Deutsch, Englisch und Polnisch. Dabei decken wir einen breiten Themenbereich ab.“ Dokumente für europaweite Ausschreibungen, Reden für offizielle Veranstaltungen, Befehle und Bekanntmachungen gehören ebenso dazu wie Unterstützung bei persönlichen Angelegenheiten der hier stationierten Bundeswehrangehörigen. „Als Teil des Sprachendienstes hat man hier stets das angenehme Gefühlt, den Menschen direkt weiterhelfen zu können“, meint Freuding.

von Ulrich Veen  E-Mail schreiben

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