Von der Bundeswehr in die Bundeswehr

Von der Bundeswehr in die Bundeswehr

Datum:
Ort:
Utzedel
Lesedauer:
3 MIN

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Zwölf Jahre lang hat Anja Boldt Tarnfleck getragen. Mittlerweile hat sie die Uniform gegen Bluse und Blazer getauscht. Von einer Soldatin, die als Zivilistin zur Bundeswehr zurückgekehrt ist.

Anja Boldt sitzt in einem roten Blazer an einem Schreibtisch und telefoniert.

Im Materialdepot Ost ist Anja Boldt für allgemeine Verwaltungsangelegenheiten, Anwesenheitsbearbeitung und die Organisation von Dienstreisen zuständig

KarrC Schwerin

Anja Boldt ist das neuste Mitglied im Materialdepot Ost in Utzedel. Die ehemalige Zeitsoldatin ist seit Februar für allgemeine Verwaltungsangelegenheiten zuständig – und hat damit das Richtige für sich gefunden. Auf ihrem Weg von der Soldatin zur Sachbearbeiterin hat sie der Berufsförderungsdienst (BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr) der Bundeswehr eng begleitet.

Als Soldatin bei der Bundeswehr

Seit dem Abitur wollte Anja Boldt Soldatin werden, entschied sich dann aber zunächst für eine kaufmännische Ausbildung. Ihre erste berufliche Station absolvierte sie im Kraftfahrzeughandel. Als es Mitte der 2000er Jahre für Fachkräfte eng auf dem Arbeitsmarkt wurde, nahm die gebürtige Hagenowerin ihren Mut zusammen und verpflichtete sich 2006 für zwölf Jahre bei der Bundeswehr, wo sie die Feldwebellaufbahn bei der Streitkräftebasis einschlug.

Anja Boldt sitzt in Flecktarnuniform auf Baumstämmen, wärend der Mittagsverpflegung.

Anja Boldt war von Juli 2006 bis Juli 2018 als Soldatin bei der Bundeswehr

KarrC Schwerin


Nach der Grundausbildung im schleswig-holsteinischen Stadum – die Bundeswehr stand Frauen seit fünf Jahren in allen Verwendungen offen – fand sie ihren Weg über das Fernmeldewesen nach Rostock in die Logistik. Rechtzeitig vor Dienstzeitende suchte sie den Kontakt zum BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr, um sich über ihre zivilberuflichen Möglichkeiten und individuellen Förderansprüche zu informieren.

Orientierung auf dem Job- und Bildungsmarkt

Schnell hatte Boldt die Idee, zu studieren. Die Kosten für ein Studium, wie auch für andere Maßnahmen der schulischen und beruflichen Bildung, übernimmt die Bundeswehr bis zu festgelegten Höchstbeträgen. So sieht es das Soldatenversorgungsgesetz vor. Damit kommt der Dienstherr seiner Verpflichtung zur angemessenen Eingliederung in das zivile Erwerbsleben nach der soldatischen Dienstzeit nach. In Anja Boldts Fall standen insgesamt 60 Monate und eine fünfstellige Summe für die berufliche Bildung zur Verfügung.

Vor Aufnahme des Studiums absolvierte Boldt ein Berufsorientierungspraktikum beim Kinder- und Jugendnotdienst der Stadt Rostock, ebenfalls gefördert im Rahmen der Berufsförderung der Bundeswehr. Dabei stellte sie fest: Sozialpädagogik, das passt nicht zu mir! Es folgte ein weiteres Praktikum, dieses Mal an der Grundschule Buchenberg in Bad Doberan. Im Oktober 2016 nahm die inzwischen dreifache Mutter schließlich ein Studium für Grundschullehramt auf.

Wiedereinstieg in die Bundeswehr

Als die Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 Deutschland trifft, muss Boldt eine Entscheidung treffen: Homestudy im Lehramtsstudium contra Homeschooling mit den drei Kindern.Sie entscheidet sich für ihre Familie – und bricht ihr Studium ab, um einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen. Wieder sucht sie den Kontakt zu ihrem BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr-Berater. Und entscheidet sich für einen Wiedereinstieg bei der Bundeswehr, dieses Mal jedoch in zivil.

Sie bewirbt sich als Beamtin des mittleren nicht-technischen Verwaltungsdienstes. Der BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr unterstützt beim Erstellen der Bewerbungsmappe und beim Bewerbungstraining. Der Bewerbung folgt eine Einladung zum zentralen Assessment. Im November 2020 liegt dann das Angebot auf dem Tisch: Im Materialdepot Ost mit Hauptsitz in Utzedel wird eine Sachbearbeiterin im Stab benötigt. Nach einem Gespräch mit dem Leiter war der Wiedereinstieg in die Bundeswehr für Anja Boldt perfekt.

Der Weg geht weiter

Jetzt sitzt Boldt im Vorzimmer des Leiters des Materialdepots Ost, Tür an Tür mit ihren Kolleginnen und Kollegen. Das Betriebsklima in der kleinen Dienststelle ist gut, sie fühlt sich wohl. Wie lange sie bleibt? Mal sehen. Die Bundeswehr bietet viele spannende Verwendungen. Die 41-Jährige kann sich noch einiges vorstellen. Auch einen Auslandseinsatz schließt sie nicht aus. Und der Berufsförderungsdienst? Das Team des BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr Schwerin bleibt auch weiterhin mit ihr in Kontakt.

von Berufsförderungsdienst Schwerin 

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