Melde mich wie befohlen: Vom Profifußballer zum Jäger

Melde mich wie befohlen: Vom Profifußballer zum Jäger

Datum:
Ort:
Torgelow
Lesedauer:
3 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Die Bundeswehr wächst seit 2016 wieder. Das spürt auch die Truppe. Junge Soldatinnen und Soldaten kommen nach erfolgreicher Ausbildung auf ihre Dienstposten. Sie tragen mit ihren Fähigkeiten und ihrem Engagement zur Einsatzbereitschaft der deutschen Streitkräfte bei. Wer sind die neuen Soldatinnen und Soldaten? Was war ihre Motivation, zur Bundeswehr zu kommen und was ist dort ihr Auftrag?

Dennis Rödig ist Jägerfeldwebel im mecklenburgischen Torgelow

Dennis Rödig ist Jägerfeldwebel in Torgelow

Privat

Dennis' Weg in die Bundeswehr

Feldwebel Dennis Rödig ist Jägerfeldwebel im Jägerbataillon 413 in Torgelow in Mecklenburg-Vorpommern. Schon früh war die Bundeswehr für ihn ein Thema, denn sein Vater ist ebenfalls Soldat. Eigentlich wollte er Profifußballer werden und die Chancen dafür standen gut. So besuchte er ab seinem vierzehnten Lebensjahr ein Sportinternat in der Nähe von Berlin und steuerte zielgerichtet eine Profikarriere an, als eine Verletzung ihm zum Umdenken zwang.

Schnell war klar, dass der gebürtige Berliner auch weiterhin etwas körperlich Anspruchsvolles machen wollte. Also entschied er sich dafür, Soldat der Infanterie bei der Bundeswehr zu werden. Im Sommer 2016 war es dann endlich so weit: Schütze Rödig beginnt seinen Weg bei der Bundeswehr.

Die Ausbildung

Seine Grundausbildung und den Unteroffizierlehrgang absolvierte er im Feldwebel- und Unteroffizieranwärterbataillon im niedersächsischen Celle. In neun Monaten lernen die Neuankömmlinge dort Marschieren, Biwakieren, Schießen und und und... Auch ein erstes Praktikum in der Stammeinheit, also am zukünftigen Dienstort, ist Teil des ersten Ausbildungsabschnittes.

Damit sind die jungen Feldwebelanwärterinnen und –anwärter aber noch lange nicht fertig mit ihrer Ausbildung. Zu dem allgemeinmilitärischen Teil kommen Sprachlehrgänge und Führerscheinprüfungen, die bestanden werden müssen: „Den B-Führerschein habe ich mit in die Bundeswehr gebracht. Den Lkw-Führerschein habe ich schon bestanden, geplant ist noch der Führerschein der G-Klasse“, berichtet der 24-Jährige mit Vorfreude. „Den brauche ich, damit ich den GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer fahren darf, der zur Gruppenausstattung bei uns gehört.“

Kälteprüfung für GTK Boxer

Jägerfeldwebel Rödig wird auf dem GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer, einem gepanzerten Transportfahrzeug, ausgebildet

(c) 2014 Bundeswehr / Schneider

Der wichtigste Teil seiner Ausbildung zum Jägerfeldwebel folgt aber erst: Der militärfachliche Teil an der Infanterieschule des Heeres im bayerischen Hammelburg. Vergleichbar ist dieser Ausbildungsabschnitt im Zivilen mit der Meisterschule. „Da lernt man, wie alle Truppengattungen [der Infanterie] auch zusammenarbeiten“, so Rödig.

Denn dabei üben Jäger mit Gebirgsjägern und Fallschirmjägern. Hier wird den jungen Feldwebelanwärterinnen beigebracht, sich auf die Fähigkeiten anderer Truppengattungen zu verlassen. „Ich habe da als Zweitbester mit der Note 1,0 abgeschlossen. Mir haben in einer Prüfung zwei Punkte gefehlt“, erzählt der Feldwebel mit einem Lachen.

Der Auftrag

Mit einer Bestnote im Gepäck ging es dann endlich wieder zurück in die Stammeinheit nach Torgelow. „Mit dem Abschluss der Meisterschule war ich dazu berechtigt, eine Jägergruppe zu führen“, so Rödig. Doch was bedeutet das genau? Eine Jägergruppe besteht aus zehn Soldaten mit unterschiedlichen Aufgaben. Ihr Hauptauftrag im Gefecht ist der Kampf gegen feindliche Infanterie. In Rödigs Fall mithilfe eines GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxers.

Schießausbildung der Gebirgsjäger in Grafenwöhr

Soldaten der Infanterie üben das gefechtsmäßige Auf- und Absitzen, also das Ein- und Aussteigen, bei einem GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer

2020 Bundeswehr/Achim Keßler

Der junge Feldwebel trägt die Verantwortung für seine Soldatinnen und Soldaten und ist ihr Vorgesetzter. Diese Aufgabe nimmt er sehr ernst: „Ich bilde meine Gruppe aus. Ich plane Ausbildungen und führe sie auch durch. Zum Beispiel an der Waffe oder auch im Sport, Taktik auch.“ Immer nach drei Grundsätzen: Führen, Erziehen, Ausbilden.

Das sagt Dennis Vorgesetzter

Doch wie kommt das neue Personal in der Truppe an? Hauptmann Ole Voß, Zugführer und Rödigs Vorgesetzter, äußert sich über den Aufwuchs erfreut: „Ich habe dank der Trendwende drei junge Feldwebel bekommen und da gilt zu sagen: Insgesamt ein Gewinn.“ Der Zugführer ist aber auch der Meinung, dass die Entwicklung weiterverfolgt werden müsse: „Die Auftragslage wird ja auch immer komplexer, da ist ein Aufwachsen der Personalstärke unabdingbar.“

Feldwebel Rödig (links) bekommt als Gruppenführer den Befehl von seinem Zugführer (rechts)

Feldwebel Rödig (links) bekommt als Gruppenführer den Befehl von seinem Zugführer (rechts)

Privat

Mit Rödig selbst ist er sehr zufrieden. Auch Dennis Rödig ist froh, bei der Bundeswehr zu sein. Und Pläne für die Zukunft hat er ebenfalls: „Ich möchte irgendwann gerne Spieß sein, bis dahin natürlich Berufssoldat und Zugführer hier in meiner Kompanie.“

von Katharina  Knauth  E-Mail schreiben

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.