Melde mich wie befohlen: Medizintechniker im Sanitätsregiment
Melde mich wie befohlen: Medizintechniker im Sanitätsregiment
- Datum:
- Ort:
- Rennerod
- Lesedauer:
- 3 MIN
Die Bundeswehr wächst seit 2016 wieder. Das spürt auch die Truppe. Junge Soldatinnen und Soldaten kommen nach erfolgreicher Ausbildung auf ihre Dienstposten. Sie tragen mit ihren Fähigkeiten und ihrem Engagement zur Einsatzbereitschaft der deutschen Streitkräfte bei. Wer sind die neuen Soldatinnen und Soldaten? Was war ihre Motivation zur Bundeswehr zu kommen und was ist dort ihr Auftrag?
Marvins Weg zur Bundeswehr
Marvin Gonschorowski ist staatlich geprüfter Techniker mit Fachrichtung Medizintechnik in der 4. Kompanie des Sanitätsregiments 2 Westerwald im rheinland-pfälzischen Rennerod. Der gebürtige Hesse ist seit 2016 bei der Bundeswehr. Auf seinem Dienstposten als Feldwebel in der Betriebsgruppe installiert er medizinische Geräte, wartet sie und sorgt so für deren einwandfreien Betrieb. Dass Marvin Soldat werden wollte, war kein Zufall: „Mein Vater dient als Hauptmann in Koblenz“, erzählt er. „Mit dem Berufsbild des Soldaten bin ich quasi groß geworden. Das ist auch der entscheidende Grund, weshalb ich mich schon sehr früh für den Soldatenberuf interessiert habe“, fügt der 26-Jährige lächelnd hinzu.
Bevor sich Marvin für den Arbeitgeber Bundeswehr entschied, schloss er zivil eine Ausbildung zum Mechatroniker ab. Der Gedanke, Soldat zu werden, ließ ihn aber nicht los und er informierte sich im Internet und auf Messen über die Bundeswehr, bis er schließlich einen Termin im Karriereberatungsbüro vereinbarte. „Ich wollte mich zum Medizintechniker ausbilden lassen“, erzählt der Feldwebel. „Das hat mir die Bundeswehr letztlich ermöglicht.“ Seine Vorkenntnisse als Mechatroniker kamen ihm im Bereich der Medizingerätetechnik dabei gelegen.
Die Ausbildung
Zuerst war Marvin in der Grundausbildung im Sanitätsregiment 1 in Weißenfels, Sachsen-Anhalt. Dort lernte er die militärischen Grundlagen kennen. Nach einer dreimonatigen Eignungsübung in Rennerod absolvierte er ein zweijähriges Praktikum in der medizintechnischen Abteilung des Bundeswehrkrankenhauses in Koblenz. Während dieser Zeit durchlief er seine fünfmonatige militärische Ausbildung zum Feldwebel an der Sanitätsakademie in München. Anschließend begann für ihn die Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker in der Fachrichtung Medizintechnik am Oberstufenzentrum Informations- und Medizintechnik in Berlin. Nach Rückkehr in seinen Verband und einem Dienstpostenwechsel in die 4. Kompanie nahm Marvin an mehreren Firmenschulungen über verschiedenste Medizinprodukte und -geräte unterschiedlicher Hersteller teil.
Der Auftrag
Als Sanitätskompanie Einsatzlazarett stellt die Einheit in der Marvin dient einsatzbereite modulare und verlegbare Sanitätseinrichtungen bereit. Diese wird für Landes- und Bündnisverteidigung, Konfliktverhütung und Krisenbewältigung, für humanitäre Hilfeleistungen und nachrangig auch im Inland genutzt. Im Verbund mit den Gesundheitseinrichtungen des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr stellt sie die personelle Einsatzbereitschaft im Bereich hochspezialisierten Fachpersonals sicher.
Marvins Aufgabe als Medizintechniker ist hierbei nicht nur, die medizinischen Geräte zu kontrollieren, instand zu halten, Fehler zu analysieren und zu beheben. Er schult auch die Anwenderinnen und Anwender im sachgemäßen Betrieb. Sowohl für Ärztinnen und Ärzte als auch für Pflege- und Verwaltungspersonal ist er Ansprechpartner, um bei der Beschaffung von medizintechnischen Geräten zu beraten.
Im Detail ist der 26-Jährige für die Durchführung von Eingangs- und Funktionsprüfungen bei neugelieferten Geräten zuständig. Er ist verantwortlich für die Durchführung sicherheits- und messtechnischer Kontrollen gemäß Medizinproduktegesetz, den Maßnahmen der Deutschen gesetzlichen Unfallversicherung und der Konstanz-Prüfung nach der Röntgenverordnung.
Neben dem Bedienen von medizinisch-technischen Einrichtungen mit der dazugehörigen Software zählt das Sicherstellen des Datentransfers bei Diagnostik und Therapie zu seinen Aufgaben. Es geht dabei überwiegend um Präzisionsarbeiten, die für die Sicherheit und Funktion der Geräte von Bedeutung sind.
Das sagt Marvins Chef
Marvins Teileinheitsführer, Stabsfeldwebel Silvio Krona ist froh, ihn in seiner Betriebsgruppe zu haben. „Er ist ein strebsamer und fleißiger junger Feldwebel“, sagt Krona. „Wegen seiner offenen Art, weil er seine Kameradinnen und Kameraden unterstützt, und die ihm deswegen auch Vertrauen entgegenbringen, ist er ein Gewinn für unsere Kompanie.“ Dass die Bundeswehr wieder um motivierte, junge Menschen wie Marvin wächst, freut den Stabsfeldwebel. „Wir brauchen Soldatinnen und Soldaten wie Marvin, auf die man sich zu 100 Prozent verlassen kann“, findet Krona und ist froh, ihn in seinem Arbeitsumfeld zu haben: „Ohne Medizintechniker wie Marvin könnten wir die Einsatzbereitschaft der sanitätsdienstlichen Versorgungsebene gar nicht aufrechterhalten.“