Feuerwehrtechnischer Dienst

„Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“

„Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

Vor vier Jahren hat sich die 28-jährige Jennifer für den feuerwehrtechnischen Dienst bei der Bundeswehr entschieden und ist nun für die Sicherheit der Heeresflieger in Fritzlar zuständig. Die junge Hessin konnte einen begehrten Platz an ihrem Wunschort ergattern, um ihrer Heimat treu zu bleiben. Sie berichtet von ihrem Weg dahin.

Eine junge Frau in hellbrauner Feuerwehruniform steht vor einem Löschfahrzeug.

Brandmeisterin Jennifer B. hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und unterstützte mit ihren Kollegen auf der Luft- und Raumfahrtmesse in Berlin

Bundeswehr/Stevan Ludwig

Warum wolltest du zur Feuerwehr?

Ich bin schon seit vielen Jahren in der freiwilligen Feuerwehr tätig und war dann beruflich auch im Rettungsdienst. Dann habe ich mir gedacht: Was mir in der Freizeit Spaß macht, könnte ich auch hauptberuflich machen. Und somit habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht.

Und warum die Feuerwehr bei der Bundeswehr?

Die klassische Feuerwehr ist auch interessant, aber das Aufgabenspektrum bei der Bundeswehr ist einfach größer und vielfältiger. Bei der zivilen Feuerwehr stehen Gebäudebrände oder technische Hilfeleistungen im Zentrum. Bei der Bundeswehr lernt man auch Munitionsbrände zu löschen, Einsätze auf Truppenübungsplätzen oder die Bekämpfung von Luftfahrzeugbränden.

Was genau ist deine Aufgabe?

Ein klassisches Team besteht aus einem Angriffstrupp, Wassertrupp und Schlauchtrupp. Als Brandmeisterin bin ich ein klassischer „Truppmann“. Meine Aufgabe ist es, mit dem Truppführer vorzugehen. Dabei kann man in allen Bereichen, unter Atemschutz oder ohne, eingesetzt werden und zum Beispiel technische Hilfeleistungen vornehmen.

Eine junge Feuerwehrfrau spritzt mit einer Düse eine große Menge Wasser.

Als Teil eines Trupps muss Jennifer alle Rollen im Brandschutz einnehmen können. Das regelmäßige Üben des Löschens ist dafür notwendig.

PIZ ILA/Andrea Neuer

Welche Ausbildung hast du dafür genossen?

Alle müssen eine 18-monatige zivile Ausbildung durchlaufen. Dazu gehören verschiedene Komponenten, wie etwa der LKW-Führerschein, die feuerwehrtechnischen Grundlehrgänge an der Feuerwehrschule der Bundeswehr aber auch Verwaltungslehrgänge. Dann bereist man verschiedene Standorte in ganz Deutschland, um alle verschiedenen Aufgabenbereiche der Bundeswehrfeuerwehr kennenzulernen. Und der Abschluss ist die Ausbildung zum Gruppenführer, was eine Besonderheit ist, denn in der zivilen Feuerwehr wird der für die einfachen Trupps nur noch selten angeboten.

Und dann durftest du dir einen Standort aussuchen?

Nicht ganz. Anhand einer Liste des Bundesamts für das Personalmanagement der Bundeswehr kann man sehen, wo überall in Deutschland freie Dienstposten sind. Überall, wo das Gefahrenpotenzial besonders hoch ist, wie beispielsweise bei einer fliegenden Staffel, gibt es auch eine Standortfeuerwehr. Klassischerweise sind die Standorte ganz im Norden oder Süden weniger beliebt. Da ich heimatnah eingesetzt werden wollte, hatte ich auf einen der drei hessischen Standorte gehofft und auch glücklicherweise Fritzlar bekommen. Das hätte natürlich auch anders laufen können.

Und wo bringt dich dein beruflicher Weg noch hin?

Wenn ich mich dafür entscheiden sollte, kann ich mich für den gehobenen Feuerwehrdienst bewerben. Das kann funktionieren über eine Leistungsprüfung, die Bewerbung zum Laufbahnwechsel inklusive eines Studiums oder man bewirbt sich direkt, wenn man das Studium bereits mitbringt.

Ein Trupp ist hierarchisch aufgebaut mit Beamten des mittleren, gehobenen und höheren Dienstes. Man hätte dann die Möglichkeit, Wachabteilungsleiter zu werden.

  • Ein Feuerwehrlöschfahrzeug steht vor Flugzeugen und sprüht aus zwei Düsen im hohen Bogen Wasser.

    Ohne die Feuerwehr geht im Flugbetrieb nichts. Die Flugplatzfeuerwehr der Heeresflieger Fritzlar zeigte auf der ILAInternationale Luft- und Raumfahrtausstellung 2024 ihre Fahrzeuge.

    Bundeswehr/Andrea Neuer
  • Ein Rettungsfahrzeug hinter einem Zaun mit Aufschrift Danger, vor Kampfhubschrauber und Kampfjet.

    Innerhalb der Gefahrenzone: Die Feuerwehr ist immer ganz nah dran, um im Notfall sofort zur Stelle zur sein.

    Bundeswehr/Stevan Ludwig
  • Zwei Feuerwehrleute ziehen einen Schlauch von einem Fahrzeug herunter

    Zusammen mit einer Kollegin rollt die Brandmeisterin den Feuerlöschschlauch aus

    Bundeswehr/Stevan Ludwig
von Dana Read  E-Mail schreiben

Mehr zum Thema