Eigeninitiative zeigen: Von der Bundeswehr in die Wirtschaft
Eigeninitiative zeigen: Von der Bundeswehr in die Wirtschaft
- Datum:
- Ort:
- Schwerin
- Lesedauer:
- 3 MIN
Tino Obereigner, ehemaliger Hauptfeldwebel in der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne in Hagenow, verließ mit Dienstzeitende am 30. Juni 2020 die Bundeswehr und wurde sofort bei Geerds Metallbau GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung in Groß Welzin eingestellt. Ein Gespräch über sicheres Auftreten, Eigeninitiative und die vermittlerische Betreuung des Job-Service.
Herr Obereigner, Sie haben zum 1. Juli 2020 bei Geerds Metallbau GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung angefangen. Was sind Ihre Aufgaben?
Ich bin in der Abteilung Anlagenbau tätig und unterstütze den Leiter der Qualitätssicherung. Das umfasst Kontrollen im Fertigungsablauf und die Sichtung der Prüfprotokolle aus der Fertigung. Darüber hinaus führe ich die Prüfmittelüberwachung unserer Abteilung durch und arbeite unserem Beauftragten für das Qualitätsmanagement zu. Für unsere neue Werkhalle in Schwerin bin ich erste Ansprechperson für Brandschutz und Gefahrenstoffabwehr und führe in enger Zusammenarbeit mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit sämtliche Unterweisungen durch. Des Weiteren unterstütze ich den Fertigungsleiter in organisatorischen Belangen.
Wie haben Sie den Übergang von der Bundeswehr in die Wirtschaft erlebt?
Am Anfang war es schon ein komisches Gefühl, in ziviler Kleidung beim Arbeitgeber aufzuschlagen. Zwölf Jahre lang war alles vorgeschrieben: Was man wann, wie und wo zu tragen hat. Nun war man sprichwörtlich auf sich allein gestellt.
Durch meinen Background als Technischer Betriebswirt – die Weiterbildung hat der BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr Schwerin gefördert – war mein erstes Projekt die Anschaffung einer 3D-Koordinatenmessmaschine zur Qualitätssicherung. Die Einholung und Auswertung der Angebote war ein schöner Einstieg in das wirtschaftliche Leben.
Welche im militärischen Dienst erworbenen Fähigkeiten sind Ihnen in Ihrer jetzigen Tätigkeit hilfreich?
Während der Bundeswehrzeit habe ich ein sicheres Auftreten, auch vor größeren Gruppen, gelernt, so als Ausbilder in der Allgemeinen Grundausbildung. Auch das freie und klare Sprechen nach dem Funker-Motto „Denken-Drücken-Sprechen“ hilft mir, zum Beispiel im Gespräch mit Kunden oder Vertretern, bei Meetings und auch bei Gesprächen in der Chefetage. Sich durchsetzen und vorausschauend handeln, das gilt auch in der Wirtschaft.
Bei der Bundeswehr waren Sie anfangs Logistiker und dann für die Qualitätssicherung zuständig. Wie ist es zu diesem Wechsel gekommen?
Ich wollte eigentlich Berufssoldat werden, getreu dem Motto: einmal Soldat - immer Soldat. Als klar war, dass das vermutlich nichts wird, überlegte ich, wie es nach Dienstzeitende weitergehen soll. 2016 nahm ich dann Kontakt zum BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr in Hagenow auf. Der BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr informierte mich über meine Möglichkeiten im Rahmen der Berufsförderung und wies ausdrücklich darauf hin, dass die Initiative von einem selber kommen muss. Dass man für sich selbst ausloten muss, was man werden und machen will. Geholfen hat mir dabei ein Zeitstrahl, anhand dessen besprochen wurde, ab wann was losgehen könnte und mit welchen finanziellen Mitteln.
Ich entschied mich für eine Zukunft in der Qualitätssicherung beziehungsweise im Qualitätsmanagement und habe gemeinsam mit meinem BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr-Berater passende interne und externe Weiterbildungsmöglichkeiten ausgesucht. Insgesamt habe ich ab 2017 an 14 Bildungsmaßnahmen teilgenommen – alle vom BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr Schwerin befürwortet und gefördert.
Über den Job-Service des Berufsförderungsdienstes Schwerin haben Sie sich schließlich erfolgreich beworben. Wie bewerten Sie die Betreuung?
Der vermittlerische Dienst war sehr gut. In einem persönlichen Gespräch hat der Job-Service mein Profil erstellt und immer wieder passende Stellenangebote weitergeleitet. Ich kann das Angebot des Berufsförderungsdienstes jedem empfehlen!