COVID-19Coronavirus Disease 2019 den Riegel vorschieben: Beamtin unterstützt Gesundheitsdienst
COVID-19Coronavirus Disease 2019 den Riegel vorschieben: Beamtin unterstützt Gesundheitsdienst
- Datum:
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- Köln
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Seit Oktober steigen die COVID-19Coronavirus Disease 2019-Infektionszahlen spürbar an. Die Lage verschärft sich und die Gesundheitsämter haben alle Hände voll zu tun. Deshalb leistet auch die Bundesverwaltung jetzt ihren Beitrag zur Unterstützung im öffentlichen Gesundheitsdienst. Im Verteidigungsressort können sich Zivilbeschäftigte freiwillig für die bundesweite Hilfeleistung melden.
Tanja Dzikowski ist Beamtin der Bundeswehrverwaltung und arbeitet im Presse- und Informationszentrum (PIZ) Personal in der Kölner Lüttich-Kaserne. Dort stellt sie ihren militärischen und zivilen Kameradinnen und Kollegen per Mitarbeitendenportal täglich neue Informationen rund um den Dienst zur Verfügung. Beim Gesundheitsamt Steinburg in Schleswig-Holstein, wo sie zurzeit im öffentlichen Gesundheitsdienst unterstützt, stellt sie Bürgerinnen und Bürger unter Quarantäne – zum Schutz der Gesundheit.
„Beim ersten Lockdown wollte ich auch schon gerne helfen“, sagt die 27-Jährige. Zu diesem Zeitpunkt wurde aber fast ausschließlich nach medizinischem Personal gesucht. Ende Oktober erreichte sie aber eine Mail, in der es um die Abfrage nach Freiwilligen aus der Verwaltung für die Personalgestellung im öffentlichen Gesundheitsdienst ging. „Als ich davon erfahren habe, habe ich mich sofort freiwillig gemeldet“, erzählt sie. „Dann ging alles ganz schnell.“
Vom Rheinland nach Holstein
Die Freiwilligenmeldungen für den Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung werden in der Lagezelle des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr, kurz BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr, koordiniert. Gebürtig kommt Dzikowski aus Mecklenburg-Vorpommern, hatte sich aber unter anderem für den Kreis Steinburg gemeldet. „Ich komme zwar aus der Nähe von Schwerin, aber auch nach Schleswig-Holstein habe ich familiären Bezug und konnte deshalb mehrere Standorte angeben“, erklärt sie. Als am 11. November feststand, dass sie von ihrem Dienst im PIZ Personal in Köln abkömmlich ist, war bereits zwei Tage später ihre Abordnungsverfügung da. Schon am 16. November, nicht einmal eine Woche später, hat die Regierungssekretärin ihren Dienst in Itzehoe im Kreis Steinburg angetreten.
Quarantäne anordnen
„Meine erste Woche im Gesundheitsamt in Itzehoe war ungewohnt“, resümiert die junge Frau, die als Beamtin für Verwaltungstätigkeiten ausgebildet ist. „Meine reguläre Arbeit im Bereich der Mitarbeiterkommunikation ist nicht vergleichbar mit dem klassischen Verwaltungshandeln“, findet sie. Dzikowski kann aber beides und so schreibt sie nun für die Bürgerinnen und Bürger des Kreises Steinburg Quarantäneanordnungen und -widerrufe. Das sei deswegen so wichtig, weil sich einerseits Gesunde nicht bei den positiv auf das Virus Getesteten anstecken sollen. Andererseits müssten die Infizierten vor weiteren Krankheiten bewahrt werden, da ihr Immunsystem schon durch das Virus geschwächt sei, so die Beamtin.
Download Ansichtsexemplar Quarantänebescheid (PDF, 110,0 KB)
Zivile und militärische Hilfeleistung
Im Gesundheitsamt in Itzehoe sind 35 Menschen beschäftigt. Darunter Beamtinnen und Beamte, Verwaltungsfachangestellte, der Sozialpsychiatrische Dienst, Ärztinnen und Ärzte und seit diesem Jahr auch Soldatinnen und Soldaten. Denn die Bundeswehr leistet Amtshilfe und setzt ihr militärisches Personal unter anderem dafür ein, Reiserückkehrer zu erfassen und Kontakte nachzuverfolgen. „Dass ich mit Soldaten zu tun habe, ist für mich nicht ungewohnt“, erklärt die junge Beamtin „Ich arbeite ja normalerweise in einer Kaserne.“ Neu waren für Dzikowski aber die Arbeitsabläufe im Gesundheitsamt. In Itzehoe sei sie aber sehr gut aufgenommen worden. „Ich wurde direkt in die Prozesse eingearbeitet und konnte meine Fragen loswerden“, erklärt sie. „Es fiel mir also nicht schwer, mich dort schnell einzufinden.“
Von November 2020 bis Ende März 2021 unterstützt die Regierungssekretärin das Gesundheitsamt im Kreis Steinburg. Die Abordnungsverfügungen für die Zivilbeschäftigten gelten je nach dienstlicher und auch privater Abkömmlichkeit für mindestens sechs bis maximal zwölf Wochen. Ein kürzerer Zeitraum wäre für die Gesundheitsämter nicht sinnvoll, da die Freiwilligen auch etwas Zeit brauchen, um entsprechend eingearbeitet zu werden. „Auch, wenn es für mich dann nur alle paar Wochenenden Heim nach Köln geht, bin ich froh, mich freiwillig gemeldet zu haben und während der Pandemie helfen zu können“, sagt die Beamtin.