Um die Zahlen der Neuinfektionen mit dem Corona-Virus zu senken, bleiben in ganz Deutschland die Menschen zu Hause. Sie arbeiten, sofern möglich, aus dem Homeoffice. Auch in der Bundeswehr.
Wir sprachen mit dem Leitenden Regierungsdirektor Thorsten Roth, Referatsleiter der Zentralen Ansprech-, Leit- und Koordinierungsstelle für Menschen, die unter Einsatzfolgen leiden (ZALKZentralen Ansprech-, Leit- und Koordinierungsstelle für Menschen, die unter Einsatzfolgen leiden) über die aktuelle Situation und die Auswirkungen auf Einsatzgeschädigte.
5 Fragen an Thorsten Roth
Leiter der ZALK
PIZ Personal
Wie ist Ihr Referat derzeit von der besonderen Situation, der Corona Krise betroffen?
Der ZALKZentralen Ansprech-, Leit- und Koordinierungsstelle für Menschen, die unter Einsatzfolgen leiden geht es wie allen Referaten im BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr. Wir haben entsprechend der Weisungslage unser Personal auf ein Minimum heruntergefahren. Wir arbeiten mit einem Kernteam, das den Soldatinnen und Soldaten, die wir betreuen, weiterhin zur Verfügung steht, um besonders zeitkritische Fragen zu beantworten und auch entsprechende Entscheidungen zu treffen.
PIZ Personal
Was genau bedeutet das?
Nun, zeitkritisch können u.a. Entscheidungen zur Aufnahme in ein Wehrdienstverhältnis besonderer Art oder die Schutzzeit sein. Sobald uns alle entscheidungsrelevanten Unterlagen vorliegen, agieren wir umgehend und setzen um, auch jetzt. Natürlich spüren wir auch, dass viele Dienststellen, auf deren Zuarbeit wir angewiesen sind, ebenfalls in einer Rumpfbesetzung arbeiten. Wir stehen jedoch mit unseren wesentlichen Kooperationspartnern, wie z.B. dem Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr, im engen Kontakt. Vielleicht darf ich das an dieser Stelle einmal sagen. Obwohl die Sanität momentan stark durch die Corona-Krise gefordert ist und nach meiner Bewertung Herausragendes leistet, hat sie stets für unsere Belange und somit für die der Einsatzgeschädigten ein offenes Ohr und unterstützt auch hier grandios.
PIZ Personal
Was bedeutet die Corona-Krise für die Kameradinnen und Kameraden, die Sie und Ihr Team in der ZALKZentralen Ansprech-, Leit- und Koordinierungsstelle für Menschen, die unter Einsatzfolgen leiden betreuen?
Ich glaube, es ist hinlänglich in den Medien dargestellt worden, wie psychisch und sozial belastend die Krise im Allgemeinen und die Ausgangsbeschränkungen im Speziellen für uns alle sind. Viele der Soldatinnen und Soldaten, die durch die ZALKZentralen Ansprech-, Leit- und Koordinierungsstelle für Menschen, die unter Einsatzfolgen leiden betreut werden, leiden unter einsatzbezogenen psychischen Erkrankungen. Da stellt diese Krise eine zusätzliche Belastung dar, zumal die krankheitsbedingt teilweise reduzierten Unterstützungsmechanismen, wie z.B. Kontakt zu Freunden und Familie, aufgrund der Ausgangsbeschränkungen noch weniger als sonst möglich sind.
PIZ Personal
Gibt es etwas, was einsatzgeschädigte Soldatinnen und Soldaten in dieser Situation tun können, um sich oder vielleicht auch anderen zu helfen?
Genau das ist das Stichwort. Belastungen sind immer etwas ganz Subjektives. Nicht allen geht es gleich gut oder gleich schlecht. Jemand, der schon am Ende seines therapeutischen Prozesses steht, wird höchstwahrscheinlich besser durch diese Krise kommen, als derjenige mit akuter Symptomatik. Vielleicht hat die erstgenannte Person sogar genügend Reserven, Kameradinnen und Kameraden, die sie kennt und denen es vielleicht nicht so gut geht, zu unterstützen. Ein Telefonat, eine Karte oder eine Runde skypen können schon den Unterschied machen. Wir müssen uns nicht sozial isolieren, nur körperlich.
Neben der gegenseitigen Unterstützung ist aber auch die Ansprache und Kommunikation durch Vorgesetzte und nicht-einsatzgeschädigte Kameradinnen und Kameraden sehr wirkungsvoll. Natürlich gilt es auch hier Maß und Mitte zu halten, also nicht zweimal täglich anzurufen. Vielmehr ist es für die einsatzgeschädigten Kameradinnen und Kameraden wichtig zu erkennen, dass sie integraler Bestandteil eines Systems sind und in den Informationsfluss eingebunden werden. Diese Form der Wertschätzung kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Ansonsten ist neben der Nutzung der digitalen Kommunikationsmöglichkeiten ein strukturierter Tagesablauf sinnvoll und hilfreich. Wir kennen dies auch aus unseren Einsätzen der Bundeswehr, in denen Struktur ein sehr hilfreicher Begleiter durch den Alltag ist. Zu ähnlicher Zeit morgens aufstehen, regelmäßige Mahlzeiten, sportliche Betätigung und auch eingeplante Zeiten für (digitale) soziale Kontakte… so oder so ähnlich wäre das zu verstehen. Der Psychologische Dienst der Bundeswehr hat zu dieser Thematik eine gute Handreichung erstellt.
PIZ Personal
Gibt es denn auch telefonische Ansprechpartner, die zur Verfügung stehen würden?
Neben dem behandelnden Truppenarzt, ggf. den jeweiligen Therapeutinnen und Therapeuten gibt es die Ansprechpartner des Psychosozialen Netzwerks (PSNPsychosoziales Netzwerk). In letztgenanntem sind der Sozialdienst, die Militärseelsorge, der Psychologische Dienst und der Sanitätsdienst aktiv.
Als ZALKZentralen Ansprech-, Leit- und Koordinierungsstelle für Menschen, die unter Einsatzfolgen leiden stehen wir für alle Fragen um die Anwendung des Einsatz-Weiterverwendungsgesetzes zur Verfügung.
Vielen Dank für das Gespräch und bleiben Sie gesund!
Hier erreichen Sie die ZALKZentralen Ansprech-, Leit- und Koordinierungsstelle für Menschen, die unter Einsatzfolgen leiden:
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr Zentrale Ansprech-, Leit- und Koordinierungsstelle für Menschen, die unter Einsatzfolgen leiden Referat ZS 2 ZALKZentralen Ansprech-, Leit- und Koordinierungsstelle für Menschen, die unter Einsatzfolgen leiden Alte Heerstraße 81 53757 Sankt Augustin Tel.: 02241 15 3368 (Ansprechstelle) Fax: 02241 15 2838 BwBundeswehr-Kennzahl: 3471 Mail: BAPersBwZALK@bundeswehr.org
Traumatische Erlebnisse können zu psychischen Erkrankungen wie PTBSPosttraumatische Belastungsstörung führen. Hier finden Sie Informationen und Hilfsangebote der Bundeswehr.
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