Bundeswehr wächst – Personalbilanz auch bei Fachkräften gut

Bundeswehr wächst – Personalbilanz auch bei Fachkräften gut

Datum:
Ort:
Köln
Lesedauer:
3 MIN

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Die Bundeswehr ist nicht nur einer der beliebtesten Arbeitgeber bei Schülerinnen und Schülern, sondern auch bei Fachkräften. Gerade in der unsicheren Zeit der Corona-Pandemie findet der sinnstiftende Dienst für die Gesellschaft im öffentlichen Dienst große Anerkennung. Und seit 2016 befindet sich die Bundeswehr auf personellem Wachstumskurs.

Zwei Soldaten in Tarnfleckuniform stehen nebeneinandder und blicken auf einen Monitor. Ein Soldat zeigt mit dem Arm darauf.

Weiterhin gesucht: ITInformationstechnik-Feldwebel

Bundeswehr/Martina Pump

Um den veränderten Herausforderungen in der Sicherheitspolitik begegnen und in einer unsichereren Welt verantwortlich handeln zu können, bleibt die Bundeswehr auch künftig eine wachsende Organisation. Dies spiegelt sich deutlich in den Vorgaben der Mittelfristigen Personalplanung 2020 wider, die bis 2027 einen Bedarf von 203.000 Soldatinnen und Soldaten und einen zivilen Personalkörper von 67.800 Stellen vorsehen. Dafür werden weiterhin jedes Jahr etwa 25.000 Einstellungen notwendig sein.

Attraktiver Arbeitgeber – gerade in der Krise

Da hilft es, dass im aktuellen Trend-Report des Marktforschungsunternehmens Trendence die Bundeswehr den zweiten Platz der beliebtesten Arbeitgeber bei Schülerinnen und Schülern belegt und somit für die jungen Menschen in Deutschland eine attraktive Option ist.

Zudem ist die Bundeswehr ein sicherer Arbeitgeber und bietet eine hohe Anzahl an Attraktivitätsfaktoren, die gerade in der derzeitigen Krisenzeit eine Karriere in der Bundeswehr interessant machen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf, vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten, keine Kurzarbeit – um nur drei Beispiele zu nennen.

Seitlich von hinten ist eine Reihe von Soldatinnen und Soldaten zu sehen, die angetreten sind.

Bis 2027 sollen in der Bundeswehr 203.000 Soldatinnen und Soldaten dienen

Bundeswehr/Torsten Kraatz

Erfolgreiche Personalzahlen

Entsprechend gut stellen sich die Bewerberzahlen dar. 2019 konnten aus rund 120.000 militärischen und zivilen Bewerbungen nach dem Prinzip der Bestenauslese sogar 29.000 Einstellungen realisiert und die Ziele damit sogar übertroffen werden.

34.000 Soldatinnen und Soldaten befinden sich derzeit in Ausbildung und werden in den nächsten Jahren ihre Dienstposten in der Truppe einnehmen. So konnten zum Beispiel Feldwebel, die 2016 mit Beginn der Trendwende Personal eingestellt wurden, ihre Ausbildung kürzlich abschließen und werden in diesem Jahr freie Stellen besetzen. Allein im letzten Jahr konnte die Bundeswehr rund 4.000 Vakanzen durch Dienstpostenbesetzungen schließen.

Insgesamt sind die Streitkräfte seit 2016 um rund 9.000 zusätzliche Soldatinnen und Soldaten sowie 2.900 Beamtinnen und Beamte gewachsen. Eine Bilanz, die sich gerade wegen der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, auch innerhalb des öffentlichen Dienstes, sehen lassen kann.

Starke Konkurrenz bei den Fachkräften

Herausfordernd ist dabei der Bereich der Fachkräfte: Die Nachfrage nach Personal aus dem ITInformationstechnik-Bereich und dem medizinischen Bereich ist auch in der Wirtschaft groß. Im Kampf um die Besten setzt die Bundeswehr in erster Linie auf ein auf die Zielgruppe ausgerichtetes Recruiting. Dazu gehören zum Beispiel Messeauftritte auf Fachmessen und Bewerbertage, auf denen sich Interessierte über bestimmte Berufe informieren und direkt bewerben können. Mit dem „Active Sourcing spricht die Bundeswehr qualifizierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Karrierenetzwerken an, um auf sich als Arbeitgeber aufmerksam zu machen.

Bei der Einstellung und auch zur weiteren Bindung von Bestandspersonal können Prämien für besonders gesuchte Fachkräfte gewährt werden. Durch Bildungsmaßnahmen haben Soldatinnen und Soldaten die Möglichkeit sich weiter zu qualifizieren, etwa mit dem Ziel, in die ITInformationstechnik-Feldwebellaufbahn zu wechseln.

Um einen Stehtisch mit Bundeswehr-Sonnenschirm stehen zwei junge Leute und ein Soldat. Der Soldat gestikuliert, die Kamera.

Auf Bewerbertagen mit Schwerpunkt, zum Beispiel Sanitätsdienst, informieren sich Interessierte über Karrieremöglichkeiten bei der Bundeswehr. Sie haben auch die Möglichkeit, direkt ihre Bewerbung abzugeben.

Bundeswehr/Darius Retzlaff

Dies hat bereits Erfolge gezeigt: Für die Herausforderungen in den Zukunftsthemen der Digitalisierung und im Cyberraum etwa werden im Jahr 2021 perspektivisch ca. 90 Prozent der Planstellen für ITInformationstechnik-Feldwebel und ITInformationstechnik-Fachunteroffiziere besetzt sein – eine deutliche Steigerung von 15 bzw. 25 Prozentpunkten. Auch im Sanitätsdienst wird perspektivisch eine Besetzungslage von über 90 Prozent erreicht sein. Für beide Bereiche gilt: Die Ausbildung von Fachkräften ist anspruchsvoll und nimmt viel Zeit in Anspruch. Auch die Umfragewerte des Fachkräftebarometers bestätigen: Die Bundeswehr ist unter den Top 20 der beliebtesten Arbeitgeber.

Langfristig aufgestellt und aus Corona-Krise gelernt

Klar ist aber: Auch die Bundeswehr ist von den Auswirkungen des Coronavirus betroffen. So haben sich in den ersten fünf Monaten des Jahres 14 Prozent weniger Menschen beworben als im Vergleichszeitraum 2019. Ein geringerer Rückgang als befürchtet, zudem kann für das zweite Halbjahr erfahrungsgemäß mit einem Anstieg der Bewerbungen gerechnet werden. Doch das strategische Projekt des Personalwachstums ist nicht kurzfristig angelegt, eine zeitweise Verlangsamung könnte daher langfristig wieder ausgeglichen werden.

Zudem nutzt das Personalmanagement der Bundeswehr die Corona-Krise um dazuzulernen und die Digitalisierung noch besser für sich zu nutzen. So wird zum Beispiel die Ausstattung mit mobiler ITInformationstechnik in der Bundeswehr verbessert, um mehr Mitarbeitenden die Arbeit im Homeoffice zu ermöglichen. Im Recruiting nutzt die Bundeswehr digitale Messen, bietet Karriereberatungen statt in den Beratungsbüros nun per Telefon und Informationsvorträge als Video-Chats an.


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