Bundeswehr organisiert Girls` Bootcamp 2023

Vom 17. bis 22. September findet das zweite Girls` Bootcamp auf dem Truppenübungsplatz Putlos bei Oldenburg in Holstein statt. Rund 50 Teilnehmerinnen sind eigens hierfür angereist und erhoffen sich tiefere Einblicke in das Leben als Soldatin. Sie alle überlegen, später zur Bundeswehr zu gehen. 

Nach den nur positiven Rückmeldungen aus dem Vorjahr hat die Bundeswehr in diesem Jahr das zweite Girls` Bootcamp auf dem Truppenübungsplatz Putlos organisiert. 

Das Camp ist von Frauen für Frauen, und so begleiten fünf erfahrene Zug- und Gruppenführerinnen die rund 50 Teilnehmerinnen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren während des Camps als unmittelbare Bezugspersonen. Bereits am Sonntag sind alle Teilnehmerinnen angereist und haben ihre Stuben bezogen. 

„Ohne Mampf kein Kampf“

Die fünf Tage des Girls` Bootcamp beginnen alle gleich. Bereits um 5:15 Uhr heißt es: „Aufstehen!“ Nach dem Wecken geht es direkt zum Frühsport. Erst danach heißt es Körperhygiene. Im Anschluss folgt die Morgenmusterung. Um 6:00 Uhr gibt es dann endlich Frühstück, bevor der Tag so richtig startet. 

Am ersten Tag werden die Teilnehmerinnen in der Kleiderkammer in Plön vormittags mit Uniformteilen ausgerüstet. „Es ist ein unheimliches Gefühl, Kleidung tragen zu dürfen, die „echte“ Soldaten im Einsatz tragen“, weiß Berenike M. 

Nach der Mittagsverpflegung an der Marineunteroffiziersschule in Plön erfolgt die Vorstellung der Truppenlehrküche der Logistikschule der Bundeswehr. Danach geht es zurück nach Putlos, wo noch eine Stationsausbildung zu unterschiedlichen Themen wie z.B. zum Verpflegungspaket EPaEinpersonenpackung oder zum Formaldienst durchgeführt wird. Um 20:45 Uhr ist Dienstschluss. Es war ein langer und anstrengender Tag. „Anstrengend, aber befriedigend“, meint Annika L. Für die Ausbilderinnen geht es nun noch zum Briefing für den Folgetag. Ab 23:00 Uhr ist Nachtruhe. Die Teilnehmerinnen schlafen da bereits tief und fest.

„Grüne Ausbildung“ und Grillabend am Lagerfeuer

An Tag 2 heißt es nach dem Frühstück: „Antreten!“ Teilnehmerinnen und Ausbilderinnen verlegen gemeinsam auf den Truppenübungsplatz zur Stationsausbildung. Es stehen Tarnen und Täuschen, Zelte auf- und abbauen, Bewegungsarten im Gelände und Sanitätsausbildung bis zum Mittag auf dem Plan. Nach dem Mittagessen werden die einzelnen Stationen wieder abgebaut und es geht zurück in die Kaserne. Das Material muss nun gepflegt werden. Erstmals ist Zeit zum Chillen. „Ein unbeschreibliches Gefühl!“ fasst Maike B. zusammen. 

Im Laufe des Nachmittags haben alle noch die Möglichkeit, ihre Reisekosten zum Girls` Bootcamp abzurechnen, denn die Bundeswehr übernimmt für alle die Kosten der An- und Abreise. Am Abend findet ein Grillabend am Lagerfeuer statt und es ist Zeit, um sich gegenseitig über das bisher Erlebte auszutauschen. 

Kampf gegen die Elemente

Am dritten Tag verlegen die Teilnehmerinnen vormittags nach Neustadt in Holstein zum Einsatzausbildungszentrum Schadensabwehr Marine. Hier lernen sie den Kampf gegen die Elemente und üben das Bekämpfen von Wassereinbrüchen und Feuer an Bord. In Badesachen stehen die Frauen im knietiefen Wasser und versuchen im Team, mit Leckabwehrmaterial den Wassereinbruch zu stoppen. Zum Abschluss des Besuchs fahren alle gemeinsam mit einem V-Boot über die Ostsee.

Am Nachmittag geht es zurück nach Putlos. Nach dem Abendessen folgt ein weiteres Highlight: der Orientierungsmarsch. Mit Kompass und Karte starten die Teilnehmerinnen in fünf Gruppen im Dunkeln in die rund vier Kilometer lange Strecke. Der Tag endet um 20:45 Uhr. 

Stuben reinigen zum Abschied

Am Donnerstag geht es wieder zur Stationsausbildung auf den Truppenübungsplatz. Heute werden die Themen Hygiene im Gelände, Feuerstellen, Hindernis-Parcours und Funkkreis praktisch erarbeitet. Der Tag folgt dem gleichen Schema wie Tag 2 und endet mit Grillabend am Lagerfeuer und einigen Spielen. Geselligkeit und Miteinander stehen im Vordergrund. Die Teilnehmerinnen sind begeistert, aber auch geschafft. Es waren bisher vier lange Tage, die allen einiges an Kraft und Ausdauer abverlangt haben. „Genau, was wir erwartet haben. Anstrengende und herausfordernde Ausbildung,“ meinen Sophie M. und Johanna G.

Noch ein Mal schlafen. Am Freitag endet das Camp. Auch hier heißt es um 5:15 Uhr: „Wecken!“ Danach folgen Frühsport, Körperhygiene und Morgenmusterung, bevor es zum Frühstück geht. Nach dem Frühstück müssen noch die Ausrüstung abgegeben und die Stuben gereinigt werden, bevor die Frauen ihre Heimreise antreten.

von Wiebke Klepping  E-Mail schreiben