Besonderer Beförderungsappell mit Verteidigungsministerin
Besonderer Beförderungsappell mit Verteidigungsministerin
- Datum:
- Ort:
- München
- Lesedauer:
- 4 MIN
Ein unvergesslicher Moment für angehende Offiziere – die Beförderung in den ersten Offizierdienstgrad. Sie gilt als die emotional wichtigste Beförderung innerhalb der Offizierlaufbahn.
Trotz Corona-Abstand fühlten sich die Teilnehmer eng verbunden: Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat 545 studierende Soldatinnen und Soldaten am 10. Juni 2020 an der Universität der Bundeswehr München zum Leutnant oder Leutnant zur See befördert. Dass die Ministerin die Beförderung persönlich in Neubiberg durchführte, unterstrich den hohen Stellenwert dieses Ereignisses.
Aufgrund der aktuellen Lage führte die Universität den feierlichen Beförderungsappell unter strengen Sicherheitsauflagen zur Eindämmung der COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie durch. So traten die Offizieranwärterinnen und Offizieranwärter unter Einhaltung des Sicherheitsabstands von eineinhalb Metern zwischen den einzelnen Personen auf dem Universitätsgelände an. Gäste waren bei dem Appell ebenfalls nicht anwesend. Um es den Familien und Freunden der Beförderten dennoch zu ermöglichen die Beförderung zu sehen, wurde der Beförderungsappell aufgezeichnet. Die Foto- und Videoaufnahmen stellt die Universität zur Verfügung.
Zu Beginn schritten Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer und die Präsidentin der Universität der Bundeswehr München, Professorin Merith Niehuss, gemeinsam mit dem Leiter des Studierendenbereichs Oberst Gregor Schlemmer die Front ab. Die musikalische Begleitung wurde in diesem Jahr anstelle eines Musikkorps über Lautsprecher eingespielt.
Erfolg im Studium ist Voraussetzung
Anschließend begrüßte Niehuss die angetretene Formation vom Rednerpult aus. Sie ging auf die besonderen Umstände des diesjährigen Beförderungsappells ein und dankte den Studierenden für ihre Geduld im Umgang mit den nötigen Maßnahmen. In ihrer Rede erläuterte sie den hohen Stellenwert des Studiums im Werdegang eines Offiziers oder einer Offizierin der Bundeswehr, der Erfolg in der bisherigen Laufbahn und im bisherigen Studiums mache die anstehende Beförderung erst möglich.
Die Präsidentin richtete sich persönlich an die Studierenden: „Gerade in Krisenzeiten wie diesen wird den Menschen bewusst, wie wichtig Hilfe und Unterstützung durch die Bundeswehr auch im Inland sind. In Bereichen, wie etwa Pflegeeinrichtungen, in denen man Soldatinnen und Soldaten normalerweise nicht vermuten würde, halten sie den Betrieb aufrecht. Sie, beziehungsweise Ihre Kameradinnen und Kameraden im Einsatz, verhindern den Zusammenbruch des Systems. Darauf dürfen Sie stolz sein!“
Mit Verstand und Herz führen
Nach dem Grußwort der Präsidentin richtete die Bundesverteidigungsministerin das Wort an die Angetretenen und vermittelte in ihrer Ansprache drei Kernbotschaften: erstens Dankbarkeit dafür, dass sie die Entscheidung für den Dienst in der Bundeswehr getroffen und geschworen haben, dem Land treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.
Aus dieser Dankbarkeit folgt für mich, dass wir breite Wertschätzung Ihres Dienstes in unserer Gesellschaft sichtbar machen müssen,
sagte die Ministerin weiterhin und ging auf die öffentlichen Gelöbnisse im vergangenen November oder das kostenlose Bahnfahren in Uniform ein.
Sie sprach vom Privileg der Offizierinnen und Offiziere, selbst führen zu dürfen. In Kürze seien die Angetretenen selbst Vorgesetzte innerhalb der Bundeswehr. Die Ministerin ermunterte sie ausdrücklich, diese verantwortungsvolle Rolle nicht nur als Pflichtaufgabe zu verstehen, sondern mit Verstand und Herz anzugehen: „Haben Sie Mut, in Ihrer Fürsorgerolle als Vorgesetzter das ganze Paket anzunehmen, dass die Menschen mitbringen. Erfolgreiche Führung lebt vom gegenseitigen Verständnis, vom Mitdenken und füreinander einstehen. Erfolgreiche Führung ist immer eine Gemeinschaftsleistung.“
Als dritten wichtigen Punkt nannte Kramp-Karrenbauer die Verantwortung, die die Soldatinnen und Soldaten als Offiziere auch über die Bundeswehr hinaus haben werden. Sie dienten Deutschland und hätten somit Verantwortung für den Staat. Sie repräsentierten auch die Bundeswehr und ihre Führungsphilosophie, daher sollten sie sich auch „als Sprachrohr der Bundeswehr in unserer Gesellschaft verstehen, dafür sorgen, dass die Bundeswehr in der Gesellschaft sichtbar und hörbar bleibt und dass erkennbar bleibt, dass ihr Platz mitten in der Gesellschaft ist. Prägen Sie das Bild der Bundeswehr ganz bewusst und aktiv und positiv mit.“
Mit ihrem Dank an die angehenden Offizierinnen und Offiziere und ihren Glückwünschen zum neuen Dienstgrad beendete die Ministerin ihre Rede und führte die Beförderung zum Leutnant und Leutnant zur See durch. Nach dem Beförderungsappell stand die Ministerin noch allen Studierenden online für Fragen zur Verfügung. Für den Austausch in dieser digitalen Diskussionsrunde nahm sich die Ministerin viel Zeit und kam mit dem Offiziernachwuchs über unterschiedlichste Themen ins Gespräch.
Müchener Bundeswehr-Uni profitiert von Konjunkturpaket
Den Besuch an der Universität der Bundeswehr in München nutzte die Bundesverteidigungsministerin außerdem zum persönlichen Gespräch mit der Präsidentin, um über die Vereinbarung des Koalitionsausschusses vom 3. Juni 2020 „Corona-Folgen bekämpfen, Wohlstand sichern, Zukunftsfähigkeit stärken“ zu informieren. Ein Maßnahmenpaket hieraus ist der Aufbau eines Zentrums für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr. Ziel des Zentrums ist es, die nationale Verfügbarkeit digitaler und technologischer Innovationen für öffentliche und private Bereiche zu verbessern und innovative und interdisziplinäre Forschung in einem sicheren Umfeld zu betreiben. Das Zentrum ist ein stark virtualisierter Verbund der beiden Bundeswehruniversitäten mit einem Standort an der Universität in München.
Fotomaterial erhältlich unter:
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