Assessment für den Heimatschutz: Ihr Job ist es, die eigene Region zu unterstützten
Assessment für den Heimatschutz: Ihr Job ist es, die eigene Region zu unterstützten
- Datum:
- Ort:
- Berlin
- Lesedauer:
- 3 MIN
Mehrere Bewerberinnen in einem Raum? Das gibt es seit der Corona-Krise nicht mehr im Recruiting der Bundeswehr. Das klassische Assessment, bei dem mehrere Bewerber vor Ort über einen oder mehrere Tage hinweg verschiedenste Aufgaben lösen müssen, ist ad acta gelegt. Seit März steht alles unter einem Motto: Sicherheit!
Schon von der Bushaltestelle aus kann der 17-jährige Philipp Paak die Werbebanner am Kasernenzaun der Bundeswehr sehen. Dieser windige Vormittag im November ist für den Gymnasiasten aus Leipzig ein ganz besonderer Tag, denn er wurde zum Assessmentverfahren für den Freiwilligen Wehrdienst Heimatschutz (FWDFreiwilliger Wehrdienst Heimatschutz) eingeladen. Als einer der ersten Bewerbenden für den FWDFreiwilliger Wehrdienst Heimatschutz wird der junge Mann im Karrierecenter der Bundeswehr in Berlin bereits erwartet.
Doch bevor der eigentliche Assessmentparcours beginnen kann, wird Paak erst einmal mit den Sicherheitshinweisen vertraut gemacht. Von der Fiebermessung über einen frischen Mund- und Nasenschutz bis hin zur Desinfektion der Hände – die Verfahrensweisen im Karrierecenter sind seit der Anpassung an die COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie beim Personal schon verinnerlicht und automatisiert.
„Wir haben die höchsten Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um unsere Bewerberinnen und Bewerber bestmöglich zu schützen“, erklärt der Leiter des Karrierecenters Berlin, Kapitän zur See Patrick Pape. Damit auch sein Personal zu jeder Zeit vollumfänglich geschützt ist, wurden bereits nach den ersten Corona-Beschränkungen sehr viele Sicherheitsmaßnahmen für die Personalgewinnung geschaffen. „Ein Einbahnstraßenprinzip in den Gebäuden, kurze Wartezeiten, Plexiglasscheiben, eine Minimierung der Übernachtungen und noch einige andere Vorkehrungen helfen uns, das Infektionsrisiko sehr gering zu halten“, fährt der Soldat weiter fort.
Eine Generalprobe für Personal und Bewerbende
Philipp Paak erklärt dem Prüfer, warum er „Heimatschützer“ werden will. Er steht kurz vor dem Abitur und möchte danach direkt bei der Bundeswehr als Heimatschützer einsteigen.
Ich möchte vor allem meiner Region in Krisensituationen helfen und dafür dann bestens ausgebildet sein„,
beschreibt der junge Mann seine Intentionen. Er selbst war von einer Naturkatastrophe noch nicht betroffen, allerdings hat seine Familie schon einmal Freunden beim Hochwassereinsatz geholfen. „Das hat mich so bewegt, dass ich auch in Notsituationen helfen möchte“, beschreibt der Gymnasiast seine Gedanken.
Deutlich erleichtert ist Paak nach der Arztuntersuchung und dem Prüfgespräch. Der junge Bewerber hat beide Hürden erfolgreich genommen und wartet nun auf den Einplaner, mit dem er dann alles Weitere besprechen wird. Von dem schnellen Auswahlverfahren und den Sicherheitsmaßnahmen ist der Leipziger begeistert. Zufrieden und mit einem breiten Grinsen im Gesicht verlässt der junge Bewerber das Karrierecenter am Nachmittag. „Ich werde meine Grund- und Spezialausbildung hier in Berlin machen und beginne dann bei der Reserve in Sachsen“, sagt Paak stolz, bevor er sich in der Abenddämmerung auf den Heimweg macht.
„Dein Jahr für Deutschland“ – heute wichtiger denn je
Als einer der ersten Bewerber für den FWDFreiwilliger Wehrdienst Heimatschutz wird Philipp Paak im nächsten Jahr getreu dem Motto „Dein Jahr für Deutschland“ seinen Dienst bei der Bundeswehr antreten. „Gerade in Notsituationen, wo wir alle auf Sicherheit und Abstand achten müssen, ist diese neue Dienstform für unser Land von enormer Bedeutung“, resümiert Kapitän zur See Pape. Gleichzeitig weist er noch einmal drauf hin, wie wichtig das Assessment in Krisenzeiten auch für die Weiterentwicklung der Bundeswehr ist.
Doch auch für die jungen Interessierten ist die Bundeswehr ein attraktiver Arbeitgeber. „Mit dieser neuen Dienstform FWDFreiwilliger Wehrdienst Heimatschutz sind wir ganz nah an den Bewerberinnen und Bewerbern, um ihnen sichere Zukunftsperspektiven aufzuzeigen“, ergänzt Brigadegeneral Frank Reiland den Aspekt von Pape. Reiland ist der Recruitingchef der Bundeswehr und ihm liegt der Schutz der Bewerbenden und seines Personals besonders am Herzen. „Wir entwickeln uns natürlich immer unter der Beachtung der höchsten Sicherheitsmaßnahmen weiter – stetig mit neuen und innovativen Ideen“, sagt der Brigadegeneral.
Neue Recruitingwege in 2021
Nach der erfolgreichen Einführung der Telefonberatung ist ein weiterer neuer Schritt für die Personalgewinnung geplant: „Sobald die Videoberatung Anfang nächsten Jahres steht, starten wir kurze Zeit später mit dem Videoassessment. So können wir die Präsenz der Bewerbenden in den Karrierecentern auf ein Minimum reduzieren“, erklärt Reiland zuversichtlich.