Melde mich wie befohlen: Nachschubfeldwebel im Luftumschlag

Melde mich wie befohlen: Nachschubfeldwebel im Luftumschlag

Datum:
Ort:
Havelberg
Lesedauer:
3 MIN

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Die Bundeswehr wächst seit 2016 wieder. Das spürt auch die Truppe. Junge Soldatinnen und Soldaten kommen nach erfolgreicher Ausbildung auf ihre Dienstposten. Sie tragen mit ihren Fähigkeiten und ihrem Engagement zur Einsatzbereitschaft der deutschen Streitkräfte bei. Wer sind die neuen Soldatinnen und Soldaten? Was war ihre Motivation zur Bundeswehr zu kommen und was ist dort ihr Auftrag?

Franziskas Weg zur Bundeswehr

Franziska Tebel ist Nachschubfeldwebel in der 4. Kompanie des Versorgungsbataillons 142 in Havelberg, Sachsen-Anhalt. Die 23-Jährige ist am 1. Januar 2017 in die Bundeswehr eingetreten. Sie soll auf ihrem Dienstposten Frachtgut kontrollieren, für den Lufttransport freigeben und damit eine sichere Lieferkette zwischen Einsatz und Heimat gewährleisten.

„Mein Vater war bei der Bundeswehr, hat viel davon erzählt und dadurch mein Interesse geweckt“, erzählt sie. „Das war auch der Grund, weshalb ich mich schon ziemlich früh mit dem Soldatenleben auseinandergesetzt und entschieden habe, selbst Soldatin zu werden.“ Die junge Frau hat sich dann im Karrierecenter über viele verschiedene Berufswege und Verwendungen informiert. „Ich habe parallel dazu das Abitur gemacht, um mir sämtliche Laufbahnen der Bundeswehr offen zu halten“, erklärt Franziska. Ursprünglich wollte die sportliche Frau zur kämpfenden Truppe. Aufgrund einer Verletzung war das aber nicht möglich und die Einplaner im Personalamt haben ihr vorgeschlagen, in die Versorgungsschiene zu gehen – eine Verwendung, die nicht weniger herausfordernd ist.

Tevel steht im Lager. Sie hat eine Schublade geöffnet, in die sie hineingreift und deren Inhalte sie prüft

Franziska Tebel trägt die Verantwortung für eine sachgerechte Vorbereitung der Versandgüter für den Lufttransport

Quelle: Bundeswehr/4. Kompanie Versorgungsbataillon 142
Tebel steht am Heck des LKW und spannt ein Seil, um die Ladung zu sichern

Wesentlich für ihren Dienstposten ist eine Ausbildung in Gefahrgutrecht für alle Verkehrsträger

Bundeswehr/4. Kompanie Versorgungsbataillon 142

Die Ausbildung

Zuerst war Franziska sechs Monate auf dem Feldwebel- und Unteroffiziersanwärterlehrgang in Sondershausen, anschließend an der Unteroffizierschule des Heeres im sächsischen Delitzsch. Dort lernte sie militärische Grundlagen kennen. „Danach konnte ich über die Bundeswehr meine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement machen“, berichtet Franziska. Im nächsten Schritt ist sie an die Logistikschule der Bundeswehr nach Garlstedt in Niedersachsen kommandiert worden, um in den Grundlagen der Materialbewirtschaftung ausgebildet zu werden. „Den Fachlehrgang zum Nachschubfeldwebel habe ich bestanden“, sagt sie. „Jetzt stehen die Fachlehrgänge an, die ich für die Arbeit in der Luftumschlaggruppe brauche.“ In der Bundeswehr fühlt sich die Luftumschlägerin wohl. „Ich will alle Karriere- und Ausbildungsmöglichkeiten, die mir die Bundeswehr bietet, nutzen, um die mir unterstellten Soldatinnen und Soldaten ausbilden und führen zu können.“

Der Auftrag

Im Versorgungsbataillon geht es darum, die logistische Unterstützung, sprich die Versorgung und Instandsetzung der eigenen Kräfte sicherzustellen. „Wir sind für die logistische Leistungserbringung der uns zugeordneten Truppenteile verantwortlich“, sagt Feldwebel Tebel. „Somit unterstützen wir die Panzergrenadierbrigade 41 logistisch und tragen wesentlich zur Einsatzbereitschaft der Kampftruppe bei.“

Zu Franziskas Aufgaben gehört es dabei, das benötigte Material für den Lufttransport mit ihren Soldatinnen und Soldaten ordnungsgemäß vorzubereiten. Dazu zählt das Verpacken, Wiegen, Kennzeichnen und Beschriften des Frachtguts. Außerdem erstellt Franziska aber auch die Transportdokumente, die nötig sind. Hier gilt es zahlreiche Vorgaben des zivilen und militärischen Rechts zu beachten, bis die lufttransportfähigen Gebinde an ihren Bestimmungsort gelangen können. „Ich finde toll, dass die Tage so abwechslungsreich und herausfordernd sind. Und vor allem“, so sagt sie überzeugt, „mag ich die Kameradschaft in der Luftumschlaggruppe unwahrscheinlich gerne.“

Feldwebel Tebel steht in Uniform auf dem Truppenübungsplatz. Sie trägt weiße Armbinden, die sie als Leitende ausweisen.

Auf dem Truppenübungsplatz führt Feldwebel Tebel ein Handwaffenschießen für 30 Soldatinnen und Soldaten durch

Bundeswehr/ 4. Kompanie Versorgungsbataillon 142

Bisher lernte die 23-Jährige verschiedene Aufgabenbereiche kennen, um das Gesamtsystem „Logistik der Bundeswehr“ zu verstehen. In der Laufbahn der Feldwebel gilt es darüber hinaus, Verantwortung eines militärischen Ausbilders zu übernehmen. „Ich war Leitende beim Schießen und musste dafür sorgen, dass das Ausbildungsziel erreicht, und die Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten gewährleistet wurde.“

Im neuen Jahr hat die Luftumschlaggruppe der 4. Kompanie viel vor. „Als hoheitlicher Versender müssen wir die lückenlose Versorgung der uns zugeordneten im Einsatz befindlichen Truppenteile auch im Lufttransport garantieren können“, sagt Franziska und erklärt: „Hoheitlicher Versender zu sein, bedeutet Luftfracht nach den geltenden Sicherheitsbestimmungen verschicken zu können. Dabei muss die Lagerung, Verpackung und der Versand des jeweiligen Transportguts den Anforderungen des Luftsicherheitsgesetzes entsprechen.“

Hauptmann Wolfram weist Feldwebel Tebel in den Auftrag ein.

Der Kompaniechef weist Feldwebel Tebel in eine Ausbildung ein, die sie im Anschluss selbstständig planen und durchführen soll

Bundeswehr/ 4. Kompanie Versorgungsbataillon 142

Das sagt Franziskas Chef

Franziskas Kompaniechef ist froh, dass er sie hat. „Mit der Motivation und Bereitschaft von Frau Feldwebel Tebel, auch aktiv Verantwortung zu übernehmen, bin ich sehr zufrieden“, sagt Major Wolfram. Ohne den Neuzuwachs hätte die Kompanie den Luftumschlag nicht problemlos sicherstellen können. Jetzt, wo Franziska da ist, ist das anders. „Von ihr hängt es letztendlich ab, dass wir die Fähigkeit zum Luftumschlag in unserer Kompanie neu aufbauen können“, erklärt er. „Wenn sie im März ihre Fachlehrgänge absolviert hat, wird sie der Leistungsträger sein, auf den es ankommt“.


von Carlotta Witt  E-Mail schreiben

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