Militärpolizistin Anja W.: "Loyalität ist das A und O."
Militärpolizistin Anja W.: "Loyalität ist das A und O."
- Datum:
- Ort:
- Veitshöchheim
- Lesedauer:
- 2 MIN
Anja W.* ist Offizierin der Feldjäger, der Militärpolizei der Bundeswehr. Die Militärpolizei überwacht die militärische Ordnung und wird immer dann tätig, wenn es im Umfeld der Streitkräfte zu Dienstvergehen kommt oder sogar Straftaten verübt werden.
fact sheet
Name: | Anja W. |
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Alter: | 26 |
Dienstgrad: | Oberleutnant |
Dienstort: | Veitshöchheim |
In der Bundeswehr seit: | 2016 |
Job in der Bundeswehr: | Offizierin der Militärpolizei |
Laufbahn: | Offizierin im Truppendienst mit Studium |
Ihre Story
Was ist Ihre Aufgabe als Zugführerin bei der Militärpolizei?
Als Zugführerin bin ich für militärische Verkehrskontrollen und Durchsuchungen mit unseren Hunden zuständig und führe Ermittlungen durch. Im Mittelpunkt steht die Personalplanung, die fast 70 Prozent meiner Zeit ausmacht. Es ist mir wichtig, dass meine Soldatinnen und Soldaten sehr gut ausgebildet und einsatzbereit sind. Deshalb üben wir sehr viel und führen eine Menge Ausbildung durch. Darin bin ich regelmäßig als Teilnehmerin integriert. Darüber hinaus vertrete ich meinen Chef.
Wie sieht Ihr Tag aus?
Meistens komme ich morgens zwischen 06:00 Uhr und 07:00 Uhr zum Dienst; eher um 06:00 Uhr, damit ich erst mal in Ruhe meine E-Mails abarbeiten kann. Dann habe ich um 07:00 Uhr das Antreten mit meinem Zug und verteile die Aufträge für den Tag. Im Anschluss, wenn mich das Büro nicht festhält, mache ich meine Runde durch alle Bereiche. Dann geht es zum Chef, dort gibt es Aufträge für uns Offiziere. Dieser Tagesablauf kann sich jederzeit ändern und macht jeden Tag spannend.
Wie lief Ihre Ausbildung ab?
Nachdem ich meine Zusage für die Einstellung als Offizierin bei der Bundeswehr erhalten hatte, habe ich meine sechsmonatige Grundausbildung in Hammelburg gemacht. Danach ging es nach Dresden an die Offizierschule, um die Grundlagen im Bereich Taktik zu erlernen. Im Anschluss bin ich für drei Monate für meine englische Sprachausbildung ins wunderschöne Idar-Oberstein. Anschließend war ich drei Monate in Hannover an der Militärpolizeischule. Hier habe ich erste Erfahrungen in diesem Bereich sammeln dürfen.
Dann ging es zum vierjährigen Studium an die Universität der Bundeswehr in München, wo ich den Master of Arts in Bildungswissenschaften erworben habe. Für meinen letzten Abschnitt in meiner allgemeinen Offiziersausbildung ging es noch einmal nach Dresden für drei Monate. Nach meiner 13-monatigen Ausbildung zur Militärpolizistin in Hannover bin ich nun für die nächsten zwei Jahre hier in Veitshochheim als Zugführerin eingesetzt.
Was benötigt man für den Dienst als Zugführerin in der Militärpolizei?
Enorme Fachlichkeit. Also nicht nur Wissen über Gesetze und Vorschriften, sondern tatsächlich viel praktische Erfahrung. Wenn wir im Militärpolizeidienst sind oder trainieren, merkt man, dass man mit sich und seinem Körper klarkommen muss. Man muss nicht nur körperlich fit sein, sondern auch durchhaltefähig – gerade, weil die Ausrüstung schwer ist. Man muss auch einen Willen zum Führen haben. Neben der Fachlichkeit und der körperlichen Robustheit kommt es besonders auf Loyalität an. Loyalität ist hier das A und O, sonst würde die Einheit nicht funktionieren.
Würden Sie sich nochmal für diesen Karriereweg entscheiden?
Jederzeit.
*Name zum Schutz abgekürzt.