Luftfahrzeugtechnische Offizierin Franziska P.: Weltweit unterwegs
Luftfahrzeugtechnische Offizierin Franziska P.: Weltweit unterwegs
- Datum:
- Ort:
- Lahnstein
- Lesedauer:
- 3 MIN
Franziska P. ist Ingenieurin für Flugzeuge bei der Bundeswehr. Als Luftfahrzeugtechnische Offizierin nutzt sie ihr Expertenwissen zur Behebung von Fehlern. Sie plant und überwacht Reparatur- und Wartungsarbeiten und koordiniert die Weiterentwicklung und Beschaffung, zum Beispiel vom Transportflugzeug A400M.
Fact Sheet
Name: | Franziska P. |
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Alter: | 37 |
Dienstgrad: | Hauptmann |
Dienstort: | Lahnstein |
In der Bundeswehr seit: | 2008 |
Job in der Bundeswehr: | Luftfahrzeugtechnische Offizierin |
Laufbahn: | Offizierin des militärfachlichen Dienstes |
Ihre Story
Warum sind Sie zur Bundeswehr gegangen?
Es war schon immer mein Traum, Soldatin zu sein. In meiner Jugend habe ich mich im Technischen Hilfswerk engagiert. Ich habe immer gerne dort unterstützt, wo andere vielleicht lieber weg- oder nur zuschauen. Diese Erfahrungen und die gelebte Kameradschaft wollte ich auch in meinem Beruf weiter erleben. Mit schwerem Gerät zu arbeiten und ganz vorne dabei zu sein, gefällt mir sehr. Vorreiterin und Vorbild zu sein, bedeutet für mich, Dinge anzugehen, wo andere sich vielleicht nicht trauen. Und da gehört eben auch der Dienst bei der Bundeswehr dazu, mit all seinen Möglichkeiten und Verpflichtungen.
Wie sieht Ihr Tag aus?
Ich habe den Vorteil, dass ich meine Arbeitszeit größtenteils selbst gestalten kann. Die eine Hälfte der Woche verbringe ich im Büro oder in der Technik, um diese dann mit meinen Kollegen und mit den Vertragspartnern zu besprechen. Ich bin auch viel auf Dienstreisen unterwegs, gerade, weil wir mit internationalen Partnern zusammenarbeiten. Immer mit dem Ziel, möglichst schnell das zu beschaffen, was die Truppe auch braucht. Die andere Hälfte der Woche verbringe ich im Homeoffice, um Telefonkonferenzen zu führen, Präsentationen vorzubereiten, Verträge zu lesen und Entscheidungsdokumentationen zu schreiben.
Was ist für Sie wichtig als Soldatin?
Mir ist wichtig, meiner Führungsverantwortung gerecht zu werden und bereit zu sein, Entscheidungen zu treffen, dort, wo sie nötig sind, egal, ob im Inland oder in einem Auslandseinsatz. Grundsätzlich ist es besser, eine gute 80-Prozent-Lösung zu schaffen, die sofort verfügbar ist, als lange Zeit auf 100 Prozent zu warten. Wichtig ist dabei, nicht zu lange zu zögern, auch bei vertraglichen Entscheidungen.
Haben Sie ein Highlight aus Ihrer Dienstzeit?
Mein erster Auslandseinsatz im Niger. Die kulturellen Unterschiede, den Alltag und die Spannungen in diesem Land erleben zu können, waren eine außergewöhnliche Erfahrung für mich. Auch Betrieb und Wartung der Flugzeuge in einer Wüstenregion wie der Sahelzone waren nicht alltäglich. Gerade im Verhältnis zu Masar-i Scharif in Afghanistan oder Gao in Mali waren relativ wenige Soldaten am Flughafen im Niger stationiert. Unsere kleine Einheit hat es erst ermöglicht, dass wir eine besondere Nähe zur Bevölkerung hatten. Meine Erfahrung ist, dass militärische Präsenz zum Schlichten von Unruhen und der Verhinderung von weiteren Eskalationen zwar gefährlich, aber notwendig ist.
Würden Sie sich noch mal für den Weg entscheiden, wenn Sie ihn wählen könnten?
Sofort. Ich kann mit Technik und Ausrüstung von morgen bereits heute arbeiten. Das macht mir Spaß und ist genau das, was ich mir vorstelle. Auch kann ich mich mit technischen Schulungen und Ausbildungen weiterentwickeln. Die Aufgabe als Soldatin ist sinnvoll und wird für die Gesellschaft immer wichtiger. Daher würde ich mich jederzeit wieder für den Dienst in der Luftwaffe entscheiden.