Arbeitsplanerin Sonia P.: den Gesamtprozess im Blick
Arbeitsplanerin Sonia P.: den Gesamtprozess im Blick
- Datum:
- Ort:
- Faßberg
- Lesedauer:
- 3 MIN
Sonia P.* hat bei der Bundeswehr eine Ausbildung zur Fluggerätmechanikerin mit Fokus Triebwerkstechnik absolviert. Weil die Arbeitsschutzbestimmungen Schwangeren das Schrauben verbieten, ist sie derzeit im Dienstgrad Hauptfeldwebel als Arbeitsplanerin dafür zuständig, Flugzeuge oder den Helikopter wieder flugtüchtig zu machen.
Fact Sheet
Name: | Sonia P. |
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Alter: | 34 |
Dienstgrad: | Hauptfeldwebel |
Dienstort: | Faßberg |
In der Bundeswehr seit: | 2011 |
Job in der Bundeswehr: | Fluggerätmechanikerin |
Laufbahn: | Feldwebel |
Ihre Story
Wie sind Sie zur Bundeswehr gekommen?
Eigentlich wollte ich Tischlerin werden. Denn mein Vater hat mir in meiner Jugend sehr viel handwerklich beigebracht und war mir immer ein Vorbild. Tatsächlich war dann aber meine Mutter ausschlaggebend. Sie hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass man sich zivil bei der Bundeswehr als Triebwerksmechanikerin ausbilden lassen kann. Drei Jahre später habe ich als eine von zwei Frauen in meiner Klasse meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.
Anschließend habe ich mich als Soldatin verpflichtet und die Feldwebellaufbahn eingeschlagen. Nach meiner Grundausbildung bin ich dann 2011 nach Holzdorf gekommen, war dort zehn Jahre als Fluggerätmechanikerin, bin dann heimatnah versetzt worden und kann jetzt hier in Faßberg als Arbeitsplanerin arbeiten. Das ist super, weil mein Mann als Berufssoldat und angehender Offizier auch in Faßberg an der Technikerschule ist.
Warum der Wechsel vom Schrauben zum Planen?
Durch meine Kinder und die Schwangerschaft. Die Arbeitsschutzbestimmungen verbieten mir das Schrauben. Mit dem Wechsel musste ich mich neu orientieren. Vorher habe ich einen Auftrag bekommen und diesen dann erledigt. Als Arbeitsplanerin trage ich nun die Verantwortung, das Luftfahrzeug wieder flugtüchtig zu kriegen. Da muss man ganz genau planen und hat den Gesamtprozess im Blick. Man koordiniert viel und muss Entscheidungen treffen.
Wie klappt es mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie?
Ich arbeite in Vollzeit, bin aber nur die Hälfte des Tages in meiner Dienststelle. Vormittags bin ich an meinem Arbeitsplatz, um dort die Arbeiten zu erledigen, die gut koordiniert sein müssen und wo direkte Absprachen notwendig sind. Nachmittags pflege ich dann in der Regel von zuhause aus SAP-Daten am Computer ein. So lässt sich meine Arbeit sehr gut mit meiner Familie vereinbaren.
Woran denken Sie gerne zurück in Ihrer Dienstzeit?
An die Inlandseinsätze. Immer, wenn Hubschrauber der Bundeswehr bei einer Flutkatastrophe oder einem Feuer im Einsatz sind, braucht es Mechaniker am Boden, die dafür sorgen, dass die Maschinen 24/7 fliegen können. Das macht einen dann als Mechanikerin stolz, wenn man sieht, dass man Menschen helfen kann durch seine Arbeit. Gerade, wenn man die Nacht durchschraubt, sodass die Maschinen am Morgen direkt wieder starten können. Auch die Kameradschaft, die man in solch einer Situation erlebt, ist ein tolles Gefühl. Wenn man, egal zu welcher Uhrzeit oder in welcher Situation, einfach zusammenhält und füreinander da ist.
Würden Sie sich noch mal für die Bundeswehr entscheiden?
Ja, ich würde es genauso wieder machen. Die klaren Strukturen der Bundeswehr geben mir ein Gefühl der Sicherheit. Zudem habe ich immer die Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln und höher zu qualifizieren. Kameraden von mir aus dem Bereich der Fluggerätmechanik sind zum Beispiel zum Bordtechniker gewechselt und fliegen jetzt mit den Maschinen mit, die sie vorher gewartet und Instandgehalten haben.
*Name zum Schutz abgekürzt.