Das virtuelle Truppenbesuchszentrum der Bundeswehr

Berufe in der Bundeswehr virtuell erleben: Das VRVirtuelle Realität-Truppenbesuchszentrum macht das möglich.

Oberst i.G. Harald Lamtasch auf Augenhöhe mit einem virtuellen Soldaten bei der Auftragsserfüllung

Das VRVirtuelle Realität-Truppenbesuchszentrum

Das VRVirtuelle Realität-Truppenbesuchszentrum

Das VRVirtuelle Realität-Truppenbesuchszentrum (VRVirtuelle Realität-TrBesZ) ermöglicht mobile Truppenbesuche. Ohne Nutzung der ansonsten notwendigen, sehr begrenzten Ressourcen vor Ort: Mensch und Material. Im VRVirtuelle Realität-Truppenbesuchszentrum können Bewerberinnen und Bewerber ausgewählte Arbeitsumfelder in der Bundeswehr orts- und zeitunabhängig erleben. Es wird als Instrument der Personalgewinnung für spezialisierte Berufsbilder in der Bundeswehr eingesetzt.

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Der Trailer zur VRVirtuelle Realität-Experience im VRVirtuelle Realität-Truppenbesuchszentrum

Welche Technologie steckt dahinter?

Im VRVirtuelle Realität-TrBesZ wird unter Nutzung der „CAVECave Automatic Virtual Environment“-Technologie (Cave Automatic Virtual Environment) eine Umgebung geschaffen, die Besucherinnen und Besucher die virtuelle Berufswelt immersiv erleben lässt.  Gänsehaut-Feeling inklusive. Diese Idee der Nutzung der CAVECave Automatic Virtual Environment-Technologie im HR-Bereich ist so fortschrittlich, dass die Bundeswehr mit diesem Projekt zum Vorbild auch für große Unternehmen der Wirtschaft geworden ist. In der derzeitigen Ausprägung ist der Prototyp des  VRVirtuelle Realität-TrBesZ ein virtueller Raum mit vier Projektionsflächen.

Welche Contents gibt es in 3D?

Bisher wurden zu Testzwecken acht Contents erstellt:

Marine KdoKommando (Sonarmaat) 
• Luftwaffe (Jägerleitoffizier)
KdoKommando Heer (Leichte Spähtruppe)
KdoKommando SKBStreitkräftebasis - Reserve I (Katastrophen-Hilfseinsatz)
• Zivil Verwendung (Bundeswehr-Feuerwehr)
KdoKommando San (Fachkrankenpfleger Anästhesie u. Intensiv) 
KdoKommando SKBStreitkräftebasis - Reserve II (Pioniertruppe) 
• Zivil Verwendung (ziv.-techn. Mitarbeiter im höheren Dienst)

Für die Contents sind Einblicke in Verwendungen mit besonderem Bedarf ausgewählt worden. Das VRVirtuelle Realität-Truppenbesuchszentrum ist durch die dreidimensionale VRVirtuelle Realität-Experience besonders geeignet Bewerberinnen und Bewerber auch für genau solche spannenden Verwendungen in der Bundeswehr zu begeistern, die ansonsten eher unbekannt bleiben. Nach Einführung des Systems werden sicher irgendwann 80 bis hundert dieser „Mangelverwendungen“ über „ihren“ Content verfügen…

  • ein Foto von einem Plakat mit Flugzeug drauf

    Kommen Sie mit...

    Bundeswehr
  • Fliegendes FLugzeug

    ... retten Sie ein Passagierflugzeug...

    Bundeswehr
  • ein Wald bei Nacht

    ...entlarven Sie Schmuggler...

    Bundeswehr
  • zwei Männer stehen vor einer Projektionsfläche mit einem brennenden Gebäude

    ...oder helfen Sie bei einer Naturkatastrophe.

    Bundeswehr

Virtual Reality-Truppenbesuchszentrum – wie entstehen Storys?

Zwei Personen stehen in der CAVE. Diese besteht aus drei Wänden, auf die der Content projiziert wird.

Soldatenberufe erleben: Durch Virtual-Reality-Brillen, die die Besucherinnen und Besucher der CAVECave Automatic Virtual Environment tragen, wird der Eindruck "dabei zu sein" erst richtig transportiert

Bundeswehr/Carlotta Witt

Die CAVECave Automatic Virtual Environment ist die Technologie für das Projekt „Virtual Reality - Truppenbesuchszentrum“. Dabei steht der Begriff CAVECave Automatic Virtual Environment für „Cave Automatic Virtual Environment“ und bedeutet übersetzt: Höhle mit automatisierter, virtueller Umwelt. Eine Höhle ist es nicht, die in Köln als Projektionsfläche für außergewöhnliche Bundeswehr-Berufe dient, aber Besucherinnen und Besucher haben hier erstmals die Möglichkeit in einer dreidimensionalen Illusionswelt Berufe in der Bundeswehr zu erleben.  

Drei virtuelle Inhalte, sogenannte Contents, sind für die Simulation von spannenden Berufen der Bundeswehr bisher erstellt. So können Interessierte mithilfe der Simulationen nun erstmals einen dreidimensionalen Eindruck von einzelnen Berufen der Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe und Marine gewinnen. „Geplant ist es, die virtuellen Truppenbesuchszentren an zehn verschiedenen Standorten bundesweit aufzubauen“, erzählt Oberst i.G. Harald Lamatsch, Leiter Leitungsstab und Leiter des Human Resources Laboratory (HRLab) im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr. „Es geht bei der CAVECave Automatic Virtual Environment darum, diejenigen, die sich schon für einen Beruf in der Bundeswehr interessieren, auf Dienstposten aufmerksam zu machen, die sie bisher nicht einmal kannten“, erklärt er. Durch die Zusammenarbeit des HRLab mit den Firmen VISCON und RMH MEDIA sind inzwischen drei unterschiedliche Berufsbereiche erlebbar. Wie ein solcher Content geplant und umgesetzt wird, zeigen wir hier:

von Carlotta Witt  E-Mail schreiben
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  • Beschäftigte der Bundeswehr besprechen sich mit Angehörigen der Firmen Viscon und RMh Media.
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    Am Anfang steht die Vorstellungskraft

    „Welchen außergewöhnlichen Beruf wollen wir mit der CAVECave Automatic Virtual Environment-Technologie vorstellen? Was ist das Spannende an dem gezeigten Job und wer eignet sich als Protagonist oder Protagonistin, um authentisch aus dem Arbeitsalltag zu berichten?“ Das sind nur einige Fragen, die sich die Verantwortlichen im Vorfeld stellen müssen. Vor allem aber gilt es, sich in die künftigen Besucherinnen und Besucher des VRVirtuelle Realität-Truppenbesuchszentrums hineinversetzen, sie mitzunehmen in die Arbeitswelt der Bundeswehr. Am Ende sind nicht alle Ideen tatsächlich umsetzbar, aber die verschiedenen Perspektiven, Expertisen und Vorschläge konkretisieren das Konzept für die dreidimensionale Illusionswelt. Ziel ist es, einzelne Mangelberufe in den Teilstreitkräften oder Organisationsbereichen der Bundeswehr vorzustellen und den Besucherinnen und Besuchern die Chance zu bieten, die Berufe in einer virtuellen Welt möglichst realistisch zu erleben.  

  • Einer der Geschäftsführer von RMH Media zeichnet die Story für die CAVE Luftwaffe als Skizze an einem Whiteboard.
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    Die Skizze eines Erlebnisses

    Der Ingenieur Professor Sina Mostafawy hat nicht nur den Lehrstuhl für Computergrafik und Computeranimation an der Hochschule Düsseldorf inne. Er ist auch einer der Geschäftsführer der Firma RMH MEDIA, die für die Ideen und das spätere Programmieren der Geschichten zuständig sind. „Mit dem virtuellen Truppenbesuchszentrum realisieren wir Visionen“, sagt er. „Wir erzählen Storys und machen das so intensiv, dass sie sich real anfühlen.“ Die CAVECave Automatic Virtual Environment-Technologie ist dabei als Plattform des Erlebens und der Kommunikation gedacht.

    Um die Geschichte planen zu können, fertigt Mostafawy zunächst Skizzen an, die das spätere Storyboard bilden. Vergleichbar ist das mit einem Drehbuch für Filmproduktionen. Im VRVirtuelle Realität-Truppenbesuchszentrum stehen Berufsfelder der Bundeswehr im Mittelpunkt, die man in der zivilen Welt nicht als erstes mit Militär assoziiert. Im Unterschied zu einem Film können die Besucherinnen und Besucher sich aktiv in dem Content bewegen und bestimmen selbst das Tempo, mit dem sie sich durch die virtuellen 3D-Welten bewegen.


  • Die beiden Kameramänner knien neben einer Landebahn, auf der ein Eurofighter seine Runden dreht.
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    Und Action: Die Luftwaffe vor der Kamera

    Beim ersten Content für die Luftwaffe geht es um den Beruf des Jägerleitoffiziers. In Anlehnung an eine wahre Geschichte wird erzählt, wie eine zivile Passagiermaschine nach einem Blitzschlag durch Soldatinnen und Soldaten der Luftwaffe evakuiert wird. Wie zwei Eurofighter-Maschinen bei der sicheren Landung helfen, kann man in dieser Story erleben. Da darf das Kampfflugzeug natürlich nicht fehlen. Die von der Firma VISCON beauftragten Kameramänner sind deshalb nach Nörvenich zum Taktischen Luftwaffengeschwader 31 gefahren. Um Start und Landung des Eurofighters filmisch einfangen zu können, haben sie sich direkt neben der Landebahn positioniert.

    Die 360° Kamera steht vor einem Eurofighter, um jedes Detail einfangen zu können.

    Bevor der Eurofighter für die Dreharbeiten abhebt, wird er noch einmal während des Static Display, also am Boden, rundum gefilmt

    Bundeswehr/David Joliet
  • Soldaten des Leichten Spähzuges vor dem Transporthubschrauber NH-90, der sie ausfliegen wird
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    Dem Leichten Spähzug über die Schulter geschaut

    Für den ersten Heeres-Content standen die Soldatinnen und Soldaten des Leichten Spähzuges aus dem Aufklärungslehrbataillon 3 in Lüneburg vor der Kamera. Der Geschichte zufolge klären sie einen Waffenschmuggel auf. Das heißt, sie bewegen sich im „Feindesland“, um Informationen über die Umgebung, den Feind, seine Ausrüstung und Technik zu gewinnen. Für den Content im VRVirtuelle Realität-Truppenbesuchszentrum stellen „Waffenschmuggler“ die gegnerische Seite dar. Nachdem die Soldatinnen und Soldaten des Aufklärungslehrbataillons den Bauernhof, auf dem der Waffenschmuggel stattfindet, ausfindig gemacht und observiert haben, rufen sie Verstärkung, damit die Täter gestellt werden können.

    Ein Kamermann sitzt mit den Soldatinnen und Soldaten des Aufklärungslehrbataillons 3 im Transporthuschrauber und filmt.

    Für die CAVECave Automatic Virtual Environment Heer schauten die Kameraleute den Soldatinnen und Soldaten des Leichten Spähzuges während ihrer Arbeit über die Schulter

    Bundeswehr/Andreas Metka

    Dann lassen sie sich per Transporthubschrauber aus dem Gebiet ausfliegen. All das hat die Firma VISCON filmisch begleitet, damit die Besucherinnen und Besucher dank CAVECave Automatic Virtual Environment-Technologie inmitten der Soldatinnen und Soldaten die Übung hautnah erleben können.

  • Ein junger Mann, der Medieninformatik studiert hat, sitzt am Schreibtisch vor zwei Monitoren und arbeitet an der Modellierung.
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    Auf der virtuellen Baustelle

    Garten- und Landschaftsbau in digital: Nils Rieger ist Medieninformatiker und arbeitet als 3D-Artist bei RMH MEDIA. Gerade ist er dabei, den Wald, in dem sich die Soldatinnen und Soldaten für den Content Heer aufhalten, am Computer nachzubauen. „Wir sind gerade auf einer Art virtuellen Baustelle“, erklärt er. „Ich baue zum Beispiel einen Baum digital nach, um ihn dann zu einem realistisch aussehenden Wald zu vervielfältigen.“ Als 3D-Artist entwickelt Rieger interaktive Anwendungen. Denn im VRVirtuelle Realität-Truppenbesuchszentrum sollen die Besucherinnen und Besucher nicht untätig einen Film ansehen. Sie sollen sich auf die Berufe der Soldatinnen und Soldaten einlassen und sich als Teil der dreidimensionalen Illusionswelt fühlen.

  • Eine Frau mir Dienstgrad Major sitzt in einem Tonstudio. Sie liefert ihre Stimme für den Sprechertext.
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    Der richtige Ton für die richtige Atmosphäre

    Während der Dreharbeiten nimmt die Firma VISCON auch den Ton am Drehort auf. Wegen zu viel Wind oder vorbeifahrender Autos, die die Tonspur beeinflussen, werden diese Aufnahmen nicht verwendet. „Sie sind aber trotzdem wichtig“, sagt der Kameramann. „Dadurch haben die Frauen und Männer im Tonstudio nämlich einen Eindruck von der Situation und können sie mit passender Hintergrundmusik ausdrücken“. Dabei geht es aber nicht nur um Ton in Form von Musik. Soldatinnen und Soldaten leihen dem virtuellen Truppenbesuchszentrum ihre Stimmen. Im Tonstudio geben sie die Befehle in ihrer gewohnten Art und Weise. Dadurch vermitteln sie den Besucherinnen und Besuchern nicht nur das Gefühl live dabei, sondern mittendrin zu sein.

    Zwei Männer sitzen im Tonstudio an einem riesigen Mischpult und nehmen die Stimme von Frau Major für den Content CAVE Heer auf.

    Im Tonstudio von Arteffect, das inmitten der Kölner Innenstadt liegt, arbeiten Sounddesigner und Mischtonmeister am richtigen Hörerlebnis für die CAVECave Automatic Virtual Environment.

    Bundeswehr/Andreas Metka


  • Sina Mostafawy hält den Contoller in der Hand und navigiert sich und einen Hauptmann der Luftwaffe durch die CAVE.
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    Produktvorschau und Verbesserungsvorschläge

    Bevor der CAVECave Automatic Virtual Environment-Content von der Bundeswehr abgenommen wird, prüfen die Fachfrauen und -männer die Inhalte: „Kommt die Darstellung der Realität nahe? Würde ein solches Szenario so ablaufen? Stellen wir den Beruf so vor, wie er im echten Leben hätte stattfinden können?“ All das muss berücksichtigt werden, denn die Bundeswehr verbessert ihre Produkte so lange, bis sie sehr gut sind. Verschiedene Fachleute lassen stets ihr Know-How einfließen und geben Anregungen zur Verbesserung des Contents.

Virtuell die Berufswelt der Bundeswehr erleben

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Mit der digitalen 3D-Welt, der Cave, in spannende Berufe eintauchen: So wurden Besucherinnen und Besucher des virtuellen TdBwTag der Bundeswehr beispielsweise zum Sonar-Maat eines U-Bootes. Die Cave wird auf Messen eingesetzt und erprobt. Hier im Video mehr Details …
Datum:

Berufe im virtuellen Truppenbesuchszentrum erleben

Die CAVECave Automatic Virtual Environment ist das Herzstück des virtuellen Truppenbesuchszentrums der Bundeswehr. Dabei steht CAVECave Automatic Virtual Environment für Cave Automatic Virtual Environment. „Wir wollen damit Bewerberinnen und Bewerber für Aufgaben beim Arbeitgeber Bundeswehr am Kragen in das Berufsbild ziehen“, sagt Oberst i.G. Harald Lamatsch, der Leiter Leitungsstab und Leiter des Human Resources Laboratory (HR Lab) im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr, kurz BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr. „Wenn wir es mit der CAVECave Automatic Virtual Environment schaffen, bei den Besucherinnen und Besuchern vor Begeisterung Gänsehaut zu erzeugen, ist unser Auftrag erfüllt.“ Gemeinsam mit den Firmen Viscon und der RMH MEDIA GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung hat das HR Lab das virtuelle Truppenbesuchszentrum ins Leben gerufen, um Berufsfelder in der Bundeswehr mittels Virtual Reality darzustellen. Nachdem bereits Inhalte für Marine und Luftwaffe fertiggestellt sind, wird nun am Content für die Teilstreitkraft Heer gearbeitet.

Oberst i.G. Harald Lamtasch auf Augenhöhe mit einem virtuellen Soldaten bei der Auftragsserfüllung

Spürbar echt ist das Gefühl, das man in der CAVECave Automatic Virtual Environment erlebt. Oberst i.G. Harald Lamatsch bewegt sich gemeinsam mit seinem virtuellen Kameraden durch den Wald.

Bundeswehr/Carlotta Witt

Einen ganzen Tag stehen Soldatinnen und Soldaten des Leichten Spähzuges des Aufklärungslehrbataillon 3 „Lüneburg“ im Scheinwerferlicht. Sie gehören zur Heeresaufklärungstruppe und stellen einen Teil ihres Auftrages im Einsatz dar, um Interessierten am Arbeitgeber Bundeswehr einen Eindruck von ihrem Tätigkeitsspektrum zu verschaffen. Der Löwenanteil des Contents wird programmiert – der Bezug zur realen Welt wird zusätzlich durch virtuell erlebbare echte Filmaufnahmen ergänzt. In der Story, vergleichbar mit einem Drehbuch beim Film, geht es darum, dass die Soldatinnen und Soldaten einen Waffenschmuggel aufdecken. Nachdem sie sich dem Ort der Waffenübergabe so dicht wie möglich genähert haben, observieren sie die Täter. In Wirklichkeit handelt es sich dabei um einen Teil ihrer eigenen Kameradinnen und Kameraden. Diese sind für die Aufnahmen in die Rolle der Schmuggler geschlüpft. Nach Ankunft der geforderten Verstärkung rufen die Frauen und Männer aus der Heeresaufklärungstruppe einen Transporthubschrauber, der sie aus dem Gebiet ausfliegt.

Am Drehtag für die Live-Aufnahmen des Contents haben wir den Soldatinnen und Soldaten und den Kameraleuten über die Schulter geschaut.



von Carlotta Witt  E-Mail schreiben
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  • Der als Schmuggler vermummte Oberfeldwebel blickt in die Kamera
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    Das "Feindkommando"

    Andre Ottens ist Soldat im Leichten Spähzug im Aufklärungslehrbataillon 3, das zur Truppengattung der Heeresaufklärungstruppe gehört. Der Auftrag der Heeresaufklärer lautet hinter feindlichen Linien Informationen über den Gegner zu sammeln. Sie suchen nach Informationen über die Ausrüstung und Technik des Gegners und erkunden das Gelände. Heute am Set ist der Oberfeldwebel einer „der Bösen“ und stellt gemeinsam mit Kameradinnen und Kameraden die Schmugglerbande dar. „Als ich an der Unteroffizierschule des Heeres in Delitzsch für den allgemeinmilitärischen Teil ausgebildet wurde, habe ich auch schon einmal die Feindesrolle übernehmen müssen“, erzählt der gelernte Tischler. „Es ist schon etwas Anderes, dass wir für Filmaufnahmen für die CAVECave Automatic Virtual Environment in diese Rolle schlüpfen - und nicht im Rahmen einer Übung - aber ich mache das trotzdem gerne.“

  • Der Oberfeldwebel, im Schneetarn, lächelt in die Kamera
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    Getarnt im Scheinweferlicht

    Jannik Köchling ist Oberfeldwebel in der 3. Kompanie des Aufklärungslehrbataillons 3. Er ist auf der Seite „der Guten“ und stellt sich selbst als Soldat des Leichten Spähzuges dar. Sein Auftrag am Set besteht heute darin, die Schmugglerbande zu observieren und danach gemeinsam mit seinen Kameradinnen und Kameraden in den Transporthubschrauber NH90 zu steigen, um unversehrt aus dem „Feindesland“ ausgeflogen zu werden. Die Soldatinnen und Soldaten, die zur Heeresaufklärungstruppe gehören, sammeln Erkundungsergebnisse über die Umgebung und Informationen über feindliche Kräfte. Im Gelände müssen sie sich unauffällig bewegen können. Deshalb haben sie bei den herrschenden Wetterbedingungen auch ihren Schneetarnanzug mit dabei. „Weil es manchmal dauern kann, bis wir genügend Informationen für ein umfassendes Lagebild gesammelt haben, darf auch die 'Spähsalami' zum Erhalt unserer Kampfkraft nicht fehlen“, erklärt Köchling. „Wir sind es gewohnt, uns mehrere Tage in der Natur aufzuhalten und verpflegen uns dann zum Beispiel mit Einmannpackungen oder eben einer Salami.“ Auch beim Dreh am Set kann es manchmal etwas dauern: Damit die virtuelle Umgebung in der CAVECave Automatic Virtual Environment möglichst real aussieht, werden Szenen wieder und wieder gefilmt.

    Soldatinnen und Soldaten ziehen den Schneetarn über ihre Rucksäcke.

    Damit sie auch in der Schneelandschaft nicht entdeckt werden, hüllen die Soldaten sich und ihr Gepäck in den sogennanten Schneetarn

    Bundeswehr / Andreas Metka


  • Der Kameramann macht in aller Frühe mitten in der Schneelandschaft Aufnahmen vom Bauernhof
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    Klappe die Erste - Aufnahmen im Morgengrauen

    Am Drehtag sind es -14°C in der Lüneburger Heide. Die beiden Kameramänner und der Chef der Firma Viscon sind in der Frühe dabei, ihr Equipment aufzubauen und die ersten Aufnahmen in der idyllischen Winterlandschaft zu machen. Noch ist alles ruhig auf dem beschaulichen Bauernhof. Aber nachdem die ersten Aufnahmen von der Landschaft im Kasten sind, kommen bald die Darstellerinnen und Darsteller. Aufgrund regelmäßiger Härte gegen sich selbst im Training sind die eisigen Temperaturen für den Leichten Spähzug keine große Herausforderung. Für die Ausrüstung des Filmteams ist die Kälte aber nicht ganz ohne: „Bei -14°C haben wir hier zwar eine wunderschöne Winterlandschaft, aber die Akkus der Kameras entladen dadurch schneller“, erklärt Marek Kotowski, einer der Kameraleute.

  • Die Soldaten stellen mit ihrer dunklen Bekleidung Schmuggler dar, die gerade Qualität und Funktionsfähigk der Waffen überprüfen.
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    Die Waffenübergabe

    Ein Teil der Soldatinnen und Soldaten aus dem Aufklärungslehrbataillon hat seine Uniform für die Schmugglerrolle gegen dunkle, zwielichtige Kleidung getauscht - mit dabei Oberfeldwebel Andre Ottens. Denn bei der Waffenübergabe muss alles schnell und möglichst unbemerkt vonstattengehen. In dunklen Lieferwagen werden Gewehre zum Tatort des Schmuggels gebracht.

    Nach dem Dreh werden die Aufnahmen realer Menschen dann so in die 3D-Welt modelliert, dass die Situation täuschend echt wirkt. Das hat den Sinn, dass die Besucherinnen und Besucher der CAVECave Automatic Virtual Environment das Gefühl bekommen, dass Reality und Virtuality verschwimmen.

    Der Schauplatz des Geschehens: die Vermummten stehen auf dem bauerhof und bereiten die Waffenübergabe vor.

    Man kann fast nicht erkennen, ob es sich um einen Filmdreh oder echten Schmuggel handelt. Nur der gelbe Lichtformer im Hintergrund gibt einen Hinweis auf Dreharbeiten.

    Bundeswehr/Andreas Metka
  • Ein Soldat befindet sich gut getarnt im Versteck. Nur sein oberes Gesichtsfeld macht ihn erkennbar.
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    Observieren aus der Ferne

    Im Einsatz oder bei einer echten Übung würden die Soldatinnen und Soldaten des Leichten Spähzugs den Ort der Waffenübergabe aus sicherer Entfernung aus ihrem Versteck im Wald beobachten. Dafür sind sie unter anderem mit Nachtsichtgeräten, Kameras und Mikrofonen ausgestattet. In dieser Sequenz stehen aber nicht die realen Soldatinnen und Soldaten vor der Kamera. Ihre virtuellen Kameradinnen und Kameraden übernehmen in der CAVECave Automatic Virtual Environment nun die Führung. Durch diesen Kniff können sich die Besucherinnen und Besucher des virtuellen Truppenbesuchszentrums als Teil des Leichten Spähzugs fühlen. So, als würden sie mit den Soldatinnen und Soldaten im Schutz des Waldes die Waffenschmuggler observieren.

    Die Soldatinnen und Soldaten sind virtuell abgebildet. In der CAVE fühlt man sich als einer von ihnen.

    Gemeinsam mit "den eigenen Kameradinnen und Kameraden" liest die Person in der CAVECave Automatic Virtual Environment die Karte, um ein gutes Versteck zu identifizieren

    Bundeswehr/Carlotta Witt


  • Aus dem Wald kann man die Soldatinnen und Soldaten beim Marschieren beobachten.
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    Aus dem Dickicht

    Normalerweise sind die Soldatinnen und Soldaten also in der Deckung des Waldes. Für die Filmaufnahmen sind sie jetzt aber im Fokus. Stattdessen hat sich das Kamerateam im Wald verschanzt. Weil die Kamera im 360°-Radius filmt und das Kamerateam nicht aufgenommen werden soll, nutzen diesmal die Zivilisten den Wald als Versteck.

    Die Soldaten sitzen am Waldrand und warten auf die Ankunft des Hubschraubers

    Die Soldaten des Leichten Spähzuges machen eine kurze Pause. Einer von ihnen steht über Funk bereits in Verbindung zum Hubschrauber, der im Anflug ist.

    Bundeswehr/Andreas Metka


  • Einer der Soldaten hält eine orangene Warnweste in die Luft, um den Hubschrauberpiloten auf sich aufmerksam zu machen.
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    Die Landezone markieren

    Die Schmugglerbande ist observiert, die unterstützenden Truppenteile haben übernommen und die Schmuggler sind festgesetzt. Der Auftrag der Soldatinnen und Soldaten des Leichten Spähzugs ist erfüllt. Bald werden sie aus dem Feindesland ausgeflogen. Für die Dreharbeiten unterstützt ein Transporthubschrauber aus dem Transporthubschrauberregiment 10 aus Faßberg. Damit die Hubschrauberbesatzung den NH90 geschützt und sicher landen kann, kennzeichnen die Soldatinnen und Soldaten am Boden die Landezone mit deutlichen Markierungen, den sogenannten Fliegersichtzeichen. Der Kameramann hält sich bereit, um diesen Moment einzufangen.

  • Der Kameramann, der ein Exoskelett trägt, nimmt via Smartphone die richtigen Einstellungen für die Kamera vor.
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    Das richtige Equipment für die Aufnahmen

    Die Soldatinnen und Soldaten tragen Uniform, der Kameramann eine Art Rüstung: Mit dem Exoskelett, das er an hat, gleicht er die Erschütterungen seiner Bewegungen aus. Leicht anzuziehen ist es nicht. Aber trotz seines Gewichtes lässt es sich gut tragen und hilft dabei, lange Drehtage durchzustehen. Das alles sorgt für optimale Qualität der mit der 360°-Kamera gemachten Aufnahmen.

    Kameramann und Tonmann laufen in die Nähe des landenden Hubschraubers.

    Nicht nur das Bild muss eingefangen werden. Um die richtige Atmospähre im Tonstudio schaffen zu können, darf der Sound der Rotorblätter nicht fehlen.

    Bundeswehr/Andreas Metka


  • Während sich der Hubschrauber im Landeanflug befindet, wirbelt er Schnee auf. Im Hintergrund: strahlend blauer Himmel
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    Per Hubschrauber aus dem Feindesland

    Soldatinnen und Soldaten des Leichten Spähzuges können unter anderem per Hubschrauber aus dem Feindesland gebracht werden. Maximal 22 Personen finden im NH90 Platz. Oft sind es weniger, weil die Soldatinnen und Soldaten, je nach Auftrag, viel Ausrüstung mit sich führen. Unendlich viele Landesituationen kann der Kameramann nicht filmen, weil die Helikopterbesatzung an dem Tag noch weitere Übungen fliegen muss. Das heißt, dass die Zeit begrenzt ist. Der Kameramann filmt aus dem Hubschrauber heraus.

    Kameramann und Bordtechniker stehen sich gegenüber. Vor dem Flug bekommt der Kameramann erklärt, was zu beachten ist.

    Kameramann Marek ist noch nie in einem Hubschrauber geflogen. Deshalb gibt ihm der Bordmechaniker Einweisung und Weste, mit der er im NH90 festgemacht werden kann.

    Bundeswehr/Andreas Metka


  • Die Soldaten des Leichten Spähzuges sind an Bord des Hubschraubers. Der Kameramann sitzt in luftiger Höhe an der geöffneten Tür.
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    Filmen im Hubschrauber

    Die Soldatinnen und Soldaten sind in den Helikopter gestiegen. Die Rotorblätter drehen sich immer schneller, bis der NH90 samt Besatzung schließlich abhebt. Der Handlung zufolge sind die Frauen und Männer des Leichten Spähzugs nun in Sicherheit und können den „Tatort Bauernhof“ nun aus luftiger Perspektive betrachten. Mit an Bord natürlich: Kameramann mit Kamera. Das Gefühl in der CAVECave Automatic Virtual Environment wird umso erlebbarer, je mehr echte Situationen eingearbeitet werden. Wie kalt und zugig es im Helikopter ist, lässt sich im Gesicht des Kameramannes ablesen. Aber für den Anschein der Echtheit im virtuellen Truppenbesuchszentrum ist es das wert.


  • Die Soldaten des Leichten Spähzuges stehen gemeinsam mit dem Landwirt vor der Scheune.
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    Am Ende eines langen Drehtages

    Die Soldatinnen und Soldaten sind wieder sicher am Boden. Da darf natürlich auch ein Erinnerungsfoto mit dem Landwirt nicht fehlen, der seinen Hof als Kulisse für die Dreharbeiten zur Verfügung gestellt hat.

    Der Bauernhof in der Küneburger Heide bei Sonnenaufgang

    Gelegen inmitten der Lüneburger Heide, entspricht der Hof genau den Vorstellungen, die bei der Planung des Drehs entwickelt wurden

    Bundeswehr/Andreas Metka
  • Der Chef von Viscon, Eric Küpper, mit Mütze und dicker Jacke in der Winterlandschaft. Er begleitet die Filmaufnahmen.
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    Alles im Kasten

    Für die technische Umsetzung der CAVECave Automatic Virtual Environment ist die Firma Viscon zuständig. Das Team um Firmengründer Eric Küpper realisiert die Filmaufnahmen und den Aufbau des Truppenbesuchszentrums. Küpper ist mittlerweile schon am dritten Content für die CAVECave Automatic Virtual Environment beteiligt.

    Die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr funktioniert super, wie man sieht“, sagt er. „Ob man es jetzt mit jungen Soldatinnen und Soldaten wie hier beim Dreh zu tun hat, oder mit älteren, die für Entscheidungen verantwortlich und wegweisend sind, die Bundeswehr ist an Innovationen interessiert und orientiert sich zukunftsgerichtet.“ Was die Filmaufnahmen angeht, ist alles im Kasten. Nun liegt es am Auftragnehmer von Viscon, der Firma RMH Media, die virtuelle Realität zu programmieren und so dem Storyboard Leben einzuhauchen.

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