12 Fragen an Oberstleutnant Daniel Schnitker

Ein Soldat steht vor einem Monitor, auf dem Werbeplakate für eine Messe abgebildet sind
Bundeswehr

Was ist Ihre Funktion bei der Zivilen Karrieremesse – Ausrüstung und Technik?

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Ich bin der Projektoffizier und somit verantwortlich für Planung und Projektsteuerung bei der Zivilen Karrieremesse. Um das Projekt zum Erfolg zu führen, ist die Arbeit im Team unverzichtbar. Die unterschiedlichsten Abteilungen haben hierbei mitgearbeitet: Allen voran das BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr [Anm. der Redaktion]) als Ausrichter und Profiteur der Messe. Aber auch die Personalführung und die Personalgewinnung, die die komplette digitale Realisierung stemmt. Und nicht zu vergessen: unser ziviler Vertragspartner, der uns die Messelandschaft programmiert hat.

Warum haben Sie sich für eine Onlinemesse entschieden?

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Im Prinzip ist die Idee einer Onlinemesse keine Neue. Schon vor Corona standen erste Überlegungen für eine solche Veranstaltung im Raum, als Gegenstand unserer allgemeinen Digitalisierungsbemühungen. Die Pandemie war dann der Katalysator. Seit März 2020, wo wir die Auswirkungen erstmalig mit einem Lock down zu spüren bekommen haben, wurden auch alle Präsenzmessen abgesagt. Und der Zustand hält auch noch weiterhin an. Wir von der Personalgewinnung können nicht darauf warten, dass normale Veranstaltungen wieder stattfinden können. Deswegen mussten wir unsere Digitalisierungsbestrebungen beschleunigen. Also haben wir, in enger Zusammenarbeit mit der Personalwerbung digitale Formate weiterentwickelt. Darunter gibt es das Format digitale Karrieremessen. Das hat nur indirekt etwas mit der Pandemie zu tun, denn ausschlaggebend ist: unsere Zielgruppe ist ONLINE unterwegs.

Was meinen Sie damit?

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Die, die wir ansprechen wollen, bewerben sich online, sie vernetzen und informieren sich über Möglichkeiten ihrer Karriere im Internet. Sie haben ganz klar die Erwartungshaltung, dass sich ihre zukünftigen Arbeitgeber professionell und attraktiv auch ebenda präsentieren. Und deshalb sind wir in diesem Bereich unterwegs und versuchen das zu verstetigen. Das ist ein ganz wichtiger Beitrag aus der Personalwerbung, die Bundeswehr als attraktiven, modernen, aber auch hoch technisierten Arbeitgeber darzustellen. Und das gelingt uns mit diesem Instrument ganz gut.

Onlinemessen waren bereits vor Corona ein Thema. Werden sie es auch nach der Pandemie sein?

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Auf jeden Fall! Wir werden das beibehalten! Für uns endet das Thema Digitalisierung und damit auch die Digitale Karrieremesse nicht mit dem Ende der Pandemie. Wir wollen eine ausgewogene Balance finden zwischen der Teilnahme an Präsenzmessen und der Durchführung von digitalen Messen. Entweder eigenständig durchgeführt, wie die aktuelle im BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr in Koblenz, oder als Mitaussteller bei einer durch gewerbliche Anbieter durchgeführten Messe.

Ist das Thema „Ausrüstung und Technik“ für Online geeignet?

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Absolut. Sehr. Die Bundeswehr ist ein hochtechnisierter Arbeitgeber. Das BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr ist dabei die Schnittstelle zwischen Industrie und Truppe. Beim Thema Ausrüstung spielt die Entwicklung und Erprobung, Beschaffung und das eigentliche Nutzungsmanagement eine ganz große Rolle. Und dabei leistet das BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr einen erheblichen Beitrag.

Bei der Zivilen Karrieremesse können die Teilnehmenden authentische Eindrücke der vorgestellten Berufsbilder gewinnen. Ausschnittsweise ist auch ein guter Einblick in die Ausrüstungspalette der Bundeswehr möglich. Die Messe heißt zwar „Ausrüstung und Technik“, man kann sich aber auch über das Berufsbild der Juristen und Juristinnen im BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr informieren.

Warum ist die Messe „Ausrüstung und Technik“ für die Bundeswehr so wichtig?

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Zurzeit ist es so, dass der Bedarf an Personal bei technischen oder ITInformationstechnik-Fachkräften und auch bei den Juristinnen und Juristen enorm hoch ist. Die Deckung dieser Bedarfe hat eine große Bedeutung für die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr. Besonders das Personal für technische Verwendungsreihen, wird auf dem Arbeitsmarkt stark umworben. Somit lag es auf der Hand, dass wir eine digitale Fachmesse zum Thema BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr ausgestalten.

Welche Vorteile sehen Sie in einer Online-Veranstaltung?

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Auf jeden Fall die Reichweite! Wir sind ortsunabhängig, quasi weltweit übers Netz erreichbar. Ich muss als Interessierter keine Reiseplanung machen und kann einfach von Zuhause darauf zugreifen.

Dazu kommt die Zeitunabhängigkeit. Wir haben zwar unsere zwei Veranstaltungstage, an denen wir die Karriereberatung und die vielen Live-Schalten anbieten. Aber wir lassen diese Messelandschaft noch einige Wochen weiterlaufen. Damit können sich Interessierte, zwar ohne direkte Beratungsfunktion, nachträglich immer noch informieren.

Gibt es noch mehr Benefits?

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Eine digitale Karrieremesse ist gleichzeitig ein gutes Instrument uns selbst weiter zu entwickeln. Die digitale Begegnung mit unserer Zielgruppe hilft uns den Puls der Zeit zu erkennen. Wir können so erfahren, welche Ansprüche und Erwartungen die Generation der „Digital Natives“ hat. In der Zukunft können wir diese Erkenntnisse dann für weitere digitale personalwerbliche Maßnahmen nutzen.

Gibt es auch Nachteile?

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Ich würde es eher Herausforderungen nennen. Jedes Instrument hat seine Stärken und Schwächen und so auch Onlinemessen. Eine Herausforderung ist, dass man mit viel zielgruppenorientierter Werbung auf sich aufmerksam machen muss. Ich muss relativ kostenintensiv dafür sorgen, dass man weiß, dass da auch etwas stattfindet. Dazu kommt, dass wir in Zeiten einer medialen Überfrachtung leben. Sehr viele Unternehmen schalten online ihre Werbung, dazu stehen wir in Konkurrenz. Uns muss es gelingen, auf den Arbeitgeber Bundeswehr aufmerksam zu machen, in einer Phase, in der das alle tun.

Und sonst?

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Eine kleine Schwäche ist, dass die Interaktion mit den Interessierten immer auf Distanz ist. Es fehlt die wichtige Komponente des Zwischenmenschlichen, der direkte, persönliche Kontakt zwischen Menschen, aber das muss man akzeptieren. Und deshalb ist es für uns zukünftig wichtig, nach der Pandemie, eine richtige Balance zu finden, zwischen Präsenzmessen und digitaler Veranstaltungen.

Eine letzte Frage noch: Wie ist das Gefühl für die nächsten Tage?

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Ich freue mich auf die Tage und bin schon ganz gespannt.

Vielen Dank und viel Erfolg!

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