Marine
Personenporträt

Vom Leben an Bord

Vom Leben an Bord

Datum:
Ort:
in See
Lesedauer:
2 MIN

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Frühes Aufstehen, eine hohe Belastung im Tagesdienst, aber auch eine enge Gemeinschaft und viele Eindrücke der Welt – Erfahrungen, die Marinesoldaten auf See tagtäglich machen. Eine von ihnen ist Oberleutnant zur See Elisabeth S.*.

Ein weiblicher Marineoffizier blickt in die Kamera.

Oberleutnant zur See Elisabeth S.

Bundeswehr/Steve Back

S. ist nach Abschluss ihres Abiturs im Juli 2009 zur Marine gegangen. „Damals wollte ich einen abwechslungsreichen Beruf mit guten Aufstiegschancen und schnell übertragener Verantwortung“, sagt sie. Nachdem sie die Offizierausbildung sowie das Studium an einer der Bundeswehruniversitäten durchlaufen hatte, besetzte sie ihren Posten als Navigationsoffizier auf dem Hohlstablenkboot „Siegburg“.

Dort war es ihre Aufgabe als Wachoffizier, das Boot zu fahren und die navigatorischen Vorbereitungen für Seefahrten zu koordinieren. Dafür müssen die Daten für die Navigation immer auf dem neusten Stand sein und die Navigationssoldaten bilden sich entsprechend fortlaufend fort. „Als Vorgesetzter ist es immer wichtig, den Überblick zu behalten,“ so Elisabeth.

Zwischen Anspruch, Spannung und Vielseitigkeit

Als Marinesoldatin ist man oft über mehrere Monate auf den Weltmeeren unterwegs. Einsätze im Mittelmeer, aber auch Großmanöver wie BALTOPSBaltic Operations und Northern Coasts gehören zum Alltag eines Soldaten an Bord. Die anspruchsvollen Aufgaben im Tagesdienst erfordern jederzeit einen klaren Kopf. „Das Leben an Bord ist spannend und vielseitig, jedoch auch fordernd und anspruchsvoll,“ erklärt sie.

Marinesoldaten fahren ein Boot auf See rund um die Uhr. Deshalb wechselt sich die Mannschaft in einem festgelegten Wachrhythmus ab. Ein Teil bedient und überwacht alle wichtigen Geräte, der Rest der Besatzung nimmt alltägliche Aufgaben wahr oder hält Nachtruhe. Darüber hinaus sind die Soldaten 24 Stunden in Bereitschaft, um im Falle eines Brandes oder Mann-über-Bord-Manövers sofort reagieren zu können.

Im Fokus des Bildes liegt eine Navigationskarte mit zwei Instrumenten.

Mit dem Stechzirkel oder auch Marinezirkel können Distanzen auf Karten abgemessen werden. Er gehört zum nautischen Besteck.

Bundeswehr/Kim Couling
Ein weiblicher Marineoffizier sitzt an einer Seekarte und zeichnet eine Route ein.

Parallel zur elektronischen Seekarte trägt Navigationsoffizierin Oberleutnant zur See S. den Kurs auf einer Papierseekarte ein

Bundeswehr/Kim Couling

Gestärkt als Team

„Rücksicht und Hilfsbereitschaft sind unerlässlich an Bord“, erklärt die Soldatin. Das Hohlstablenkboot „Siegburg“ hat eine Besatzungsstärke von 37 Soldaten und Soldatinnen. Die Besatzungsmitglieder lernen sich untereinander gut kennen, sowohl mit ihren jeweiligen Stärken als auch den Schwächen. An schlechten Tagen motivieren sich die Marinesoldaten gegenseitig, um mit dem Tagesgeschäft zurechtzukommen. „Jeder ist auf die Hilfe und gute Zusammenarbeit seiner Kameraden angewiesen“, verdeutlicht die Navigationsoffizierin.

Wenn sich die „Siegburg“ in ihrem Heimathafen befindet, beginnt der Dienst an Bord um 7 Uhr morgens. Im Hafen gilt für die Besatzung eine 41 Stunden Woche. „Während meiner Zeit an Bord habe ich sehr viel gelernt und mich ständig weiterentwickelt. Oftmals wird man an seine Grenzen gebracht und lernt somit auch, über sich hinauszuwachsen. Ich blicke auf viele schöne Momente mit meiner Besatzung und tollen Seefahrten zurück. Die zahlreiche Abwesenheit von zu Hause war zwar eine große Belastung, aber immer lohnenswert“, resümiert S. ihre Zeit an Bord.

*Name zum Schutz der Soldatin abgekürzt.

von Paul Rein  E-Mail schreiben

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