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Range Control

Sicherheit geht vor – insbesondere beim Schießen

Sicherheit geht vor – insbesondere beim Schießen

Datum:
Ort:
Norwegen
Lesedauer:
2 MIN

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In einem Hollywood-Streifen drückt der Captain auf den roten Knopf, das Geschütz dreht sich ins Ziel und feuert Salven bis das gegnerische Schiff mit „Mann und Maus“ untergeht. Das läuft nur im Film so ab. In der Realität muss die erforderliche Präzision trainiert werden.

Ein Kanonenrohr

Das Bordgeschütz OTO Melara 76 mm in Aktion

Bundeswehr

Die Führung hat die Schießsicherheit beim Training in Nordnorwegen großgeschrieben. Auf einem Hügel, oberhalb des Schießgebietes in Andenes, befand sich im November die Range-Control-Station (Aufsicht über die Schießsicherheit). Deren Chef war Hauptmann Christian B. Wie ein Spielführer der Fußballnationalmannschaft wurde er mit einer Armbinde gekennzeichnet und war dadurch auch von weitem erkennbar. Wenn er nicht ein Manöver begleitet, verübt er seinen Dienst auf dem Truppenübungsplatz im schleswig-holsteinischen Putlos.

Der Truppenübungsplatz Putlos ist der einzige Übungsplatz in Deutschland, der eine Meeranbindung hat. Wie auch in Andenes, eine Stadt in Norwegen, kann hier mit Schiffen von See auf Land geschossen werden. 

Zwei brenzlige Situationen während des Manövers

Auf einer kleinen Insel stehen mehrere gelbe Container; zwischen ihnen spritzen Fontänen mit Wasser und Erde auf.

Beschuss von Landzielen gehört zu den Fähigkeiten der Fregatten und Korvetten der Marine

Bundeswehr/Marcus Mohr

Christian B. beriet im Vorfeld des Manövers. Er hatte die Schießvorhaben überprüft, denn immerhin standen in der Nähe des Zielgebiets auch eigene Soldatinnen und Soldaten, deren Sicherheit zu jeder Zeit gewährleistet werden musste. Hauptmann B. ist aber nicht der „Verhinderer“, sondern vielmehr der, der die Übungsvorhaben der Leitung in Einklang mit den geltenden Sicherheitsvorschriften der Bundeswehr bringt – also ein „Ermöglicher“.

In Zusammenarbeit mit den norwegischen Kollegen des Schießgebietes in Nordnorwegen koordinierte Christian zum einen die äußere Absicherung. Während des Schießens durften keine fremden Schiffe, wie zum Beispiel Fischerboote oder auch tieffliegende Flugzeuge im Übungsgebiet sein. Hierzu nahmen kleine Kontrollboote die Absperrung des Gebietes vor, sodass die Soldatinnen und Soldaten bei Heimdall 2022 sich auf ihre Übung konzentrieren konnten.

„Damit die Übung sicher für alle Teilnehmenden ablaufen kann, ist es wichtig, dass die Sicherheitssektoren für alle Waffen richtig berechnet sind“, erklärte der 41-jährige Hauptmann. „Wenn beispielsweise für die 127 mm Bordkanone der Fregatte ‚Rheinland-Pfalz' die Sicherheitsabstände nach rechts und links falsch berechnet würden, wären die Kameradinnen und Kameraden der Gebirgsjägerbrigade 23 mit ihren Mörserstellungen noch im Zielgebiet und damit das Schießen nicht sicher.“ Christian B. überprüfte dieses mittels einer Schablone und Karte.

Nach dem Manöver muss auch aufgeräumt werden

Ein Hubschrauber befindet sich im Zentrum des Bildes und lässt per Seil Kisten runter.

Ein Vorauskommando der Gebirgsjäger befindet sich auf der unbewohnten Insel Ørja vor Andenes, Andoya

Bundeswehr/Leon Rodewald

Im Anschluss an das Manöver, als alle Schiffe wieder im Hafen waren, wurde die Insel, die als Ziel diente, aufgeräumt. Alle Munitionsteile und auch „Blindgänger“ wurden durch speziell ausgebildete Soldaten eingesammelt und entsprechend vernichtet. „Die Insel muss ja auch wieder urlaubsfähig sein, wenn die Touristen ein Picknick machen wollen“, sagt Christian. 

Auch für den Zeitraum der Kampfmittelbefreiung der Insel war er gefragt und unterstützte bei der Gefährdungsbeurteilung. Anders als beim Schießen auf einer Schießbahn, war Hauptmann Christian B. beim Manöver Heimdall 2022 allumfassend verantwortlich für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung aller Schießen.

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