Über den UKW-Funkkanal 16 geht ein Notruf auf der Brücke des Einsatzgruppenversorgers „Bonn“ ein. Die Frequenz ist für den internationalen Sprechfunk der Schifffahrt vorgesehen. Sie dient als allgemeiner Anruf- und Notrufkanal.
So auch in dieser Übung. Die örtliche Küstenwache meldet: „Zwei in Seenot geratene Boote brauchen dringend Hilfe“. Das deutsche Marineschiff ist dem Ort des Geschehens am nächsten. Es befindet sich nur wenige Seemeilen entfernt. Die Absprachen der Brückenwache auf der „Bonn“ sind schnell und präzise, denn es geht um Leib und Leben.
Sofort bereitet das seemännische Personal an Bord des EGVEinsatzgruppenversorger zwei Beiboote zum Aussetzen vor: die beiden Festrumpfschlauchboote, kurz RHIBs, des Schiffs. Neben dem Bootsführer und einem Mechaniker, der mit der Technik betraut ist, befindet sich auch ein Rettungsschwimmer an Bord der Speedboote. Je drei Bordeinsatzsoldaten komplettieren die beiden Bootsteams.
Letztere sind als Sicherheitskräfte mit Schutzwesten und Sturmgewehren ausgerüstet. Sie sollen die Situation vor Ort identifizieren und Informationen an die Schiffsführung weitergeben. Das ist notwendig, weil selbst im Mittelmeer Piraten solche Notsituationen für sich ausnutzen könnten.