Reservistenporträt: Der Polizist
Reservistenporträt: Der Polizist
- Datum:
- Ort:
- Rostock
- Lesedauer:
- 2 MIN
Lars Mack fährt Streife durch München. Als Reservist kontrolliert er Häfen.
Kapitänleutnant der Reserve Lars Mack sorgt in seinem zivilen Leben für Sicherheit in Münchens Altstadt, Inspektion 11. Seit 2003 ist er Polizist. „Eigenes Interesse“, sagt der 44-Jährige, wenn man ihn fragt wie er dazu gekommen ist.
Die ersten Schritte auf seinem Berufsweg machte der geborene Schwabe allerdings 1996 bei der Marine. Er stieg als Smut ein und war nach seiner Ausbildung in List auf Sylt auf den Weltmeeren zu Hause. Ob auf den Fregatten „Karlsruhe“, „Emden“ oder „Mecklenburg-Vorpommern“ – Mack hat gleich zu Beginn seines Berufslebens einiges erlebt. Darunter eine monatelange Manöverfahrt Destroyer Exercise 97/1 in der Karibik.
1999 stieg er in die Offizierlaufbahn um, fuhr auf dem Minenjagdboot „Sulzbach-Rosenberg“, dem Schnellboot „Dachs“ und natürlich der „Gorch Fock“. 2002 noch war er Dritter Schiffsversorgungsoffizier auf dem Einsatzgruppenversorger „Berlin“ und im Einsatz für die Mission Enduring Freedom.
Dann wurde Mack Polizist. Nach Feierabend und an freien Tagen nahm er am Reservistenleben der Kameradschaft RK 1/Infanterie München teil, am Schießen, Marschieren, und der Sanitätsausbildung. Offensichtlich reichte dem ehemaligen Seemann das nicht mehr. „Marine und Seefahrt sind für mich Sehnsucht und Wohlfühlen“, bekennt er.
Von der Isar bis auf alle Weltmeere
Diese lange nicht gepflegte Leidenschaft zog ihn wieder ans andere Ende der Republik: zur Marineschifffahrtleitung nach Hamburg, der Verbindungsstelle der Seestreitkräfte zur Handelsmarine. Für sie arbeitet er als Briefingoffizier und ist vor allem verantwortlich für „Port assessements“ – in einer Krisensituation ist er der Experte für die Funktionsfähigkeit eines Seehafens: Gibt es noch unbeschädigte Anlegeplätze? Können die örtlichen Kräne noch schwere Lasten tragen? Wie ist es um die örtliche Sicherheit bestellt? Sein militärisches und sein ziviles Fachwissen haben zumindest einige Berührungspunkte.
So genoss er jeden einzelnen Übungstag, zuletzt im November 2018 während des Manövers Northern Coasts an Finnlands Südwestküste. „Ich bin immer sehr überrascht, wie trotz einzelner sprachlicher Barrieren international auf sehr hohem Niveau zusammengearbeitet wird“, erzählt er beeindruckt. „Unsere einzelnen Fähigkeiten verschmelzen im Team zu einer hochwertigen Gesamtleistung.“ Mit den Kameraden seiner Dienststelle läuft es anscheinend sehr gut. „Das fühlt sich dort zum Teil schon sehr familiär an“, so Mack.
Für solche Reservedienste ist Mack allerdings zeitweise von seiner Freundin und seinen zwei Kindern getrennt. Und von einen altem Fiat 500, Baujahr 1972, drei Jahre älter als er selbst, den er hegt und pflegt.
Sieben Fragen an Lars Mack
Ich denke, ich verändere mich nicht. Wohl auch, weil ich im zivilen Beruf als Polizist auch Uniform trage. Ich bin mir aber bewusst, dass einem durchs Tragen der Uniform eine noch größere Aufmerksamkeit zuteilwird.
Weil ich diese Arbeit sehr schätze und ich auf diese Weise weiter den Aktiven verbunden bleiben möchte.
Marine und Seefahrt sind eine Leidenschaft, die mich immer noch anzieht. Durch meine Reserveübungen für die Marine kann ich immer wieder Energie für Kommendes schöpfen.
Meine Eltern. Sie haben eine so großen Teil dazu beigetragen, was ich erreicht habe.
Zu den Wünschen meiner Freundin und zu gutem Essen.
Weiterhin auf unserer Erde ;-) Aber mich fasziniert die Insel St. Helena sehr …
Meinen Bungee-Sprung vom Hamburger Fernsehturm vor vielen, vielen Jahren.