Marine
Indo-Pacific Deployment

Porträt: Frau Obergefreiter packt im Decksdienst mit an

Porträt: Frau Obergefreiter packt im Decksdienst mit an

Datum:
Ort:
in See
Lesedauer:
3 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Das Indo-Pacific Deployment ist in vollem Gange. Die „Frankfurt am Main“ ist bereits im Pazifik angekommen. Nur durch das Zusammenwirken der 225 Soldatinnen und Soldaten auf dem Einsatzgruppenversorger kann der Auftrag erfüllt werden. Eine von ihnen ist Frau Obergefreiter Nele W. Sie leistet ihren Beitrag im Decksdienst.

Porträtbild einer jungen Soldatin im Inneren eines Schiffs.

Obergefreiter Nele W. hat sich für 17 Monate für den freiwilligen Wehrdienst bei der Deutschen Marine verpflichtet. Kameradschaft und mit anpacken können sind ihr auf dem Schiff wichtig

Bundeswehr/Philipp Schäfer

Die Heimat von Nele W. ist der Schwarzwald, ihr Wohnort liegt in der Nähe von Freiburg im Breisgau. Als Kontrast dazu dient sie als freiwillig Wehrdienstleistende seit August 2023 bei der Deutschen Marine. Sie war nach ihrem Abitur auf der Suche nach einem handwerklichen Beruf. „Das Interesse dafür hat mein Vater in mir geweckt. Ganz anders als bei meinen beiden älteren Schwestern“, sagt sie. 

Und so informierte sich die damals 19-Jährige über die Möglichkeiten bei der Bundeswehr. Dabei stieß sie auf den Decksdienst bei der Marine und war schnell begeistert. Erst zu ihrem Musterungstermin in Stuttgart erzählte sie ihrer Familie davon. Diese nahmen, entgegen ihrer Erwartung, ihr Vorhaben sehr positiv auf. Keiner ihrer Angehörigen war zuvor bei der Marine, ihr Vater leistete lediglich zu Lande seinen Grundwehrdienst.

Das Abenteuer Bundeswehr beginnt

Eine Soldatin schaut an Deck eines Schiffes durch ein Kompass.

Zur Seewache gehört auch das Arbeiten in der Nock. Hier peilt Nele durch den Peildiopter, um die Schiffsposition zu bestimmen

Bundeswehr/Philipp Schäfer

Im August 2023 begann dann das Abenteuer Bundeswehr mit der Grundausbildung: im Norden, fernab der Heimat, in Bremerhaven. Zu weit weg, um jedes Wochenende zur Familie zu fahren. „Ich habe in der Zeit gute Kontakte knüpfen können, die bis heute bestehen. Und mir tat es gut, aus der gewohnten Umgebung herauszukommen“, erzählt Nele W..

Dann, im Januar 2024, ging die junge Soldatin an Bord des Einsatzgruppenversorgers „Frankfurt am Main“. Sie war etwas aufgeregt, wie ihr Einstand im Decksdienst wohl werden würde. Die Kameradinnen und Kameraden nahmen sie sehr gut auf und unterstützen sie jederzeit bei ihrer Arbeit. 

Zu den Aufgaben der Soldatin gehören das Steuern des Schiffs als Rudergänger, der Ausguck nach fremden Überwasserfahrzeugen, das Bedienen des Ankers und der Leinen beim An- und Ablegen sowie weitere Aufgaben, um die „Frankfurt am Main“ seetüchtig zu halten. Dabei ist zum Teil viel Körpereinsatz gefordert. Eine Reihe von Nebenaufgaben kommt hinzu. Beispiele sind die militärische Wache im Auslandshafen oder im Gefecht das Aufzeichnen des Lagebilds. „Ein Schiff ist wie eine kleine Stadt und alle nötigen Aufgaben müssen auf die Besatzung verteilt sein“, erklärt Nele W..

Passage Panamakanal

Eine Soldatin im Seitenprofil sitzt am Ruder eines Schiffes.

Auf Kommando des wachhabenden Offiziers auf Brücke steuert die Rudergängerin Nele den Einsatzgruppenversorger durch den Ozean

Bundeswehr/Philipp Schäfer

Der Einsatzgruppenversorger befindet sich zusammen mit der Fregatte „Baden-Württemberg“ beim Indo-Pacific Deployment inzwischen mitten im Pazifik. Nele S. hat ihren Wehrdienst um fünf Monate verlängert, um die sieben Monate dauernde Tour rund um den Globus begleiten zu können. Die Atlantiküberquerung und die Auslandshäfen Halifax und New York in Kanada und den USA liegen bereits hinter dem Verband mit den beiden Schiffen der Deutschen Marine, ebenso die Passage durch den Panamakanal, welche sie voller Vorfreude erwartet habe.

Sie ist fest in die Besatzung integriert und fühlt sich aufgrund der guten Kameradschaft sehr wohl auf der „Frankfurt am Main“. Wenngleich es eine große Herausforderung ist, so lange von zu Hause fern zu sein, ist Heimweh bisher kein Thema für sie. Durch die gute Netzwerkanbindung an Bord hat sie viel Kontakt zu ihrer Familie und beantwortet die interessierten Fragen ihrer Schwestern. Sie saugt die vielen Erfahrungen förmlich in sich auf. Und ihre Augen strahlen, als sie uns berichtet: „Ich habe mein Fahrrad mit aufs Schiff nehmen können. Im nächsten Hafen werde ich damit eine kleine Tour machen.“

Über ihre Zukunft ist sie sich auch schon im Klaren. Im Januar 2025 geht es zurück in die zivile Welt, eine Ausbildung in der Zimmerei stehe für sie an. Ob sie danach noch ein Studium ranhängt oder doch den Weg zurück zur Marine findet, lässt sie offen.

von Presse- und Informationszentrum Marine (DW)  E-Mail schreiben

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Mehr zum Thema