Marine
Karriere bei der Marine

Mädchen-Zukunftstag 2023 in Wilhelmshaven

Die Marine in Wilhelmshaven öffnet am 27. April ihre Tore. Findet heraus, was es bedeutet, Soldatin in der Deutschen Marine zu sein.

Mehrere junge Mädchen stehen auf der Bücke eines Kriegsschiffes.

Die Ausbildung zur Marinesoldatin ist eine herausfordernde, vielseitige und spannende Karriereperspektive.

Dazu werdet ihr nicht nur einen praktischen Eindruck von der Ausbildung und den Verwendungsmöglichkeiten in der Marine bekommen. Ihr trefft auf Marinesoldatinnen und bekommt dabei die Gelegenheit, euch mit ihnen über deren Erfahrungen und Karrieren auszutauschen.

Seid ihr mindestens 15 Jahre alt und wollt einen Tag lang erleben wie es ist, auf dem größten Stützpunkt der Deutschen Marine zu arbeiten? Erfahrt hier mehr:

Girls'Day 2023

Die Marine in Wilhelmshaven öffnet ihre Tore und lädt euch ein.

Veranstaltungsort: Wilhelmshaven
Veranstaltungsdatum: April 2023

Karriere bei der Marine

Drei Soldatinnen erzählen, wie es ist, Uniform zu tragen und Kameradschaft zu erleben.

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  • Eine Frau steht an einer Pier. Hinter ihr ist ein Schiff zu erkennen.
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    Viele Möglichkeiten, viele Chancen

    Die 21-jährige Christina R. ist als Freiwillig Wehrdienstleistende zur Marine gekommen. Mittlerweile ist sie Hauptgefreiter.

    „Ich bin selbstbewusster und stärker geworden, sowohl mental als auch körperlich, seitdem ich bei der Marine bin“, beschreibt die junge Soldatin.
    In der Flotte ist Kameradschaft ein wichtiger Bestandteil der Arbeit und des Bordlebens.
    Auf Seefahrten, weit entfernt von der Heimat, wird die Besatzung eines Schiffes zur Familie.
    „Kameradschaft steht für mich für Zusammenhalt, Unterstützung und Teamarbeit“, so Christina.

    Eine Soldatin sitzt vor einem Computer.

    Hauptgefreiter Christina R. denkt über ein Studium bei der Marine nach

    Bundeswehr/Leon Rodewald

    Marine verbindet sie auch mit vielseitigen Karrierechancen und Aufstiegsmöglichkeiten. Es gibt für jeden die Möglichkeit, sich mit Fortbildungen und Lehrgängen weiterzuentwickeln. Die Marine ist ein vielseitiger Arbeitgeber.  Sie ermöglicht eine Ausbildung oder ein Studium und bringt jungen Menschen früh den Umgang mit Verantwortung bei.

    Für Christina geht es bei dem Beruf aber nicht um Eigennützigkeit. „Als Soldatin dient man. Man ist für seine Kameradinnen und Kameraden, seine Mitmenschen und für sein Land da,“ erklärt sie.

    Sie selber schätzt die Erfahrungen, welche sie nach ihrem Abitur in ihrer Zeit bei diesem Arbeitgeber bereits gesammelt hat. Direkt nach der Schule fing sie bei der Marine an. Wie ihre Karriere weiter gehen soll, weiß sie noch nicht zu Hundert Prozent. Es bieten sich einem viele Möglichkeiten. „Langfristig eventuell studieren, aber genau Festlegen möchte ich mich erst in der Zukunft“, erzählt die junge Frau.

  • Eine Soldatin steht vor einem grauen Schiff.
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    Die Besatzung ist wie Familie

    Als Vanessa K. ihren Mitschülern von ihrem Wunsch zur Marine zu gehen erzählte, haben diese sie skeptisch beäugt: „Das machst du eh nicht“, bekam sie zu hören, nachdem ihre Klasse an einer Info-Veranstaltung der Marine teilnahm. Doch Vanessa hat es durchgezogen. Nach ihrem zweiten Ausbildungsjahr zur Köchin kam die Augsburgerin nach Hause mit den Worten „übrigens, jetzt mache ich noch ein Jahr Ausbildung und geh dann zur Marine.“

    2016 hat sie ihren Wunsch dann in die Tat umgesetzt. Als Schiffsköchin, dem sogenannten Smut, fährt sie zur See. Das hat für die Soldatin auch einige Neuerungen mit sich gebracht. Neben dem Kochen kommen an Bord eines Schiffes auch andere Aufgaben hinzu. Wenn zum Beispiel ein Feuer ausbricht, ist es auf hoher See nicht möglich die Feuerwehr zu rufen. Derartige Aufgaben übernimmt die Crew eines jeden Schiffes selbst und dazu gehört Vanessa natürlich auch. Wer was bei einem Brandfall übernehmen muss, das übt die Bordbesatzung in regelmäßigen Abständen.

    „Als ich damals bei der Marine angefangen habe, haben wir auch im Hafen gemeinschaftlich an Bord des Schiffes geschlafen,“ erzählt die erfahrene Soldatin. Heute schläft die Besatzung Zuhause oder auf geräumigeren Stuben im Stützpunkt, da hat man sogar ein bisschen Privatsphäre.
    „Mit meinen Kameraden versteh ich mich bestens. Sie sind wie Familie. Das ist wichtig, denn an Bord kann man sich nicht aus dem Weg gehen. Natürlich gibt es auch welche, mit denen versteht man sich nicht ganz so gut. Aber ich kann mich auf jeden immer verlassen.“

    Da Vanessa mit einem erlernten Beruf zur Marine kam, konnte sie mit einem höheren Dienstgrad einsteigen: als Obermaat. Ihr nächstes Ziel ist die Weiterbildung zum Meister in ihrem Beruf. „Für die Marine würde ich mich auf jeden Fall wieder entscheiden,“ sagt die Soldatin. Für sie ist Soldatin ein sehr interessanter und spannender Job. „Der Beruf hat seine Tücken und vieles ist nicht immer ganz einfach. Aber man kann es schaffen. Und es lohnt sich, denn die Marine hat ihre schönen und spannenden Seiten, vor allem die Einsätze. Man sieht eine Menge von der Welt und dann überwindet man das Heimweh auch ganz schnell,“ fasst Vanessa die Seefahrt lachend zusammen.

  • Eine Soldatin steht vor einem grauen Schiff.
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    Jeder Topf findet hier seinen Deckel

    Als Oberstabsgefreiter ist Camille S. ist eine erfahrene Soldatin, hat bereits viele Seemeilen hinter sich gebracht.  Heute ist sie selbstbewusst, doch das war nicht immer so: „Ich war ein sehr, sehr schüchternes Mädchen. Mit der Marineuniform bin ich viel offener geworden und habe deutlich bessere Menschenkenntnisse gewonnen.“

    Eine Soldatin sitzt hinter einem Schreibtisch und schaut auf einem Computerbildschirm

    Camille fährt jetzt nicht mehr zur See sondern hat ein waches Auge über das Personal der Marine

    Bundeswehr/Leon Rodewald

    Mittlerweile arbeitet sie nicht mehr an Bord einer Fregatte, sondern in einem Büro. Camille ist für die Personalsteuerung zuständig, behält dort alles im Blick.

    Die Soldatin hat schon viele Kameraden kommen und gehen gesehen. „Manche haben mir erzählt, dass sie sich in der Marine wohler gefühlt haben, als draußen. Jeder Topf findet hier seinen Deckel.
    Kameraden sind immer für dich da, wenn du sie brauchst,“ erklärt die 24-jährige.

    „Draußen auf See ist man mit vielen Menschen auf engstem Raum zusammen. Da hat man viel Zeit die anderen kennenzulernen.“  Sie war von sich selbst überrascht, wie schnell sie mit so vielen neuen Menschen Kontakt aufgebaut hat.

    Die Einsätze und die langen Seefahrten sind Camille besonders im Gedächtnis geblieben. Wenn die Soldatin vom Mittelmeer erzählt, hat sie ein Lächeln im Gesicht. Und ins Schwärmen gerät sie, wenn es um die ganz weit entfernten Gewässer geht. „Die Seefahrt der Fregatte ‚Bayern' durch den Indo-Pazifik, da wollte jeder mit: Südkorea, Japan, Australien, Guam und Singapur… Marine ist das Beste was man machen kann. Man sieht die Welt und verdient dabei Geld.“

von Oleg Dietzmann | E-Mail schreiben

Veröffentlicht am: 12.04.2023, zuletzt aktualisiert am: 12.04.2023 
Ort: Wilhelmshaven    
Lesedauer: 7 Minuten

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