Luftverteidigung für USUnited States-Flugzeugträger
Luftverteidigung für USUnited States-Flugzeugträger
- Datum:
- Ort:
- Rostock
- Lesedauer:
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Seit Januar fährt die Fregatte „Hessen“ an der Seite des Flugzeugträgers USSUnited States Ship „Harry S. Truman“. Vor der amerikanischen Ostküste gliederte sich das deutsche Schiff in die Carrier Strike Group 8 ein und trainiert ihre Fähigkeiten zur Verbandsverteidigung.
Einer anderen Streitkraft den Schutz eines Flugzeugträgers zu überlassen, ist ein Ausdruck von großem gegenseitigem Vertrauen. Diese enge Kooperation mit der USUnited States Navy findet nur alle paar Jahre statt und ist von großer bündnispolitischer Bedeutung. Die Fregatte „Hessen“ wurde genau zu diesem Zweck, nach ihrer Atlantiküberquerung im Januar, in die Carrier Strike Group (CSG) 8 der USUnited States-Marine um die USSUnited States Ship „Harry S. Truman“ integriert. Seitdem fährt sie an der Seite des Flugzeugträgers der Nimitz-Klasse.
Gerade hat der Verband aus insgesamt zwölf Schiffen das amerikanische Zertifizierungstraining erfolgreich beendet. Die Besatzung der „Hessen“ konnte die besonderen Fähigkeiten einer Verbandsflugabwehrfregatte demonstrieren.
Der Widerspenstigen Zähmung
Bevor das deutsche Schiff jedoch am Training vor der Küste Nordamerikas teilnehmen konnte, musste sie den Atlantik mit all seinen Widrigkeiten überqueren. Die Passage war geprägt von schlechtem Wetter, sehr starken Seegang und starken Winden von bis zu 70 Knoten.
Nach dieser rauen Atlantiküberfahrt traf das Schiff in Norfolk, Virginia, dem größten Marinestützpunkt der USA ein und wurde sogleich in die weiteren Vorbereitungen der anstehenden Zertifizierung eingespannt. Für die müde, aber hochmotivierte Besatzung gab es keine Pause, und die Übung für anstehende Einsätze der amerikanischen CSG startete. An ihr nahmen in diesem Fall die Schiffe des USUnited States-Zerstörergeschwaders 28, die „Harry S. Truman“ selbst und die norwegische Fregatte HMNoS „Roald Amundsen“ teil. Auch verschiedene amerikanische Atom-Uboote und kleinere Unterstützungseinheiten stießen immer wieder zum Verband hinzu und ermöglichten so ein vielseitiges Training.
Lernen für den Ernstfall
Die Crew der Fregatte „Hessen“ dachte sich dazu in ein, von der USUnited States Navy vorgegebenes, fiktives Szenario hinein. Die simulierte operative Bedrohungslage wurde den gesamten Zeitraum der Übung über aufrechterhalten; sie forderte Schiff und Besatzung bei Tag und Nacht. Das Manöver führte allen Soldaten vor Augen, wie angespannt die Situation einer wirklichen Bedrohungslage sein kann.
Während der Träger mit täglichem Flugbetrieb der Kampfjets und Hubschrauber den eingeschifften Carrier Air Wing zertifizierte, übten die übrigen Schiffe den Schutz der „Truman“. Dazu wurde die Abwehr von Bedrohungen aus der Luft, feindliche Überwassereinheiten und gegnerische Uboote ununterbrochen trainiert. Die Fliegerleitoffiziere der „Hessen“ übernahmen dabei vermehrt die Kontrolle über die amerikanischen Flugzeuge und waren somit ausschlaggebend für die Zertifizierung des Carrier Air Wing.
New York, New York
Im Anschluss an diese kräftezehrende Zertifizierungsübung verlegte die Fregatte nach New York City, um hier offizielle Besuche und Empfänge wahrzunehmen und auszurichten. Für viele der Besatzungsmitglieder war es der erste Besuch in „der Stadt, die niemals schläft“, und für einige ausgewählte auch der erste Besuch eines anderen Landes als „Botschafter in blau“.
Die „Hessen“ und ihre Besatzung nehmen an der USUnited States-Ostküste eine Aufgabe wahr, für die die Fregatten der Klasse 124 gemacht sind. Personal und Material sind voll und ganz auf die Flugabwehr für einen großen Schiffsverband abgestimmt. In den folgenden Wochen kann das Team der „Hessen“ in einer Tactical Fleet Exercise des USUnited States-Zerstörergeschwaders 22 zeigen, was es kann. Im Anschluss wird die deutsche Fregatte wieder zum Flugzeugträgerverband verlegen, um die CSG in den nächsten Monaten zu schützen und zu unterstützen.