Kieler Woche 2024: Bunt, international und rekordverdächtig
Kieler Woche 2024: Bunt, international und rekordverdächtig
- Datum:
- Ort:
- Kiel
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Hunderte bunte Segler säumen die Kieler Förde bei Sonnenschein und strahlend blauem Wasser. Mittendrin das Flaggschiff der Deutschen Marine auf der Kieler Woche, das Segelschulschiff „Gorch Fock“. Sie führt die Windjammerparade der 130. Kieler Woche an. Ein Zeichen, dass sich die Kieler Woche dem Ende entgegen neigt.
„Bunt, international und rekordverdächtig war die Kieler Woche bei der Deutschen Marine“, resümiert Fregattenkapitän Jan Dobberstein, Kommandeur des Marinestützpunktes Kiel. „Wir sind sehr zufrieden, dass wir mit unserem Anteil zum Erfolg der Kieler Woche beigetragen haben. Insgesamt 28.000 zivile und militärische Besucher, so viele wie noch nie, haben die Chance genutzt uns an den Open-Ship-Tagen zu besuchen“, so Dobberstein weiter.
Open Ship und Gottesdienst auf der „Gorch Fock“
Und diese bekamen einiges zu sehen. Die „Gorch Fock“, letztmalig ein Hubschrauber Sea King, Einheiten aus den USA, Spanien, den Niederlanden, England, Dänemark und das Segelschiff „Gloria“ aus Kolumbien luden zum Schauen und Staunen ein. Schon vor dem offiziellen Start des Open Ship bildeten sich an beiden Tagen eine mehrere hundert Meter lange Schlangen am Eingang zum Kieler Marinestützpunkt.
Auf der Promenade reihten sich weitere Attraktionen dicht aneinander. Die Panzertruppenschule aus Munster mit verschiedenen Kampfpanzern, das Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ aus Eutin mit seinem Spähwagen Fennek, das Kommando Spezialkräfte der Marine oder die Kieler Hafentaucher mit ihrem Tauchcontainer.
Der traditionelle Gottesdienst auf dem Flaggschiff des maritimen Festes fand in diesem Jahr auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ statt und sorgte für eine besondere Atmosphäre. Hochrangige Gäste nahmen teil, darunter der Inspekteur der Deutschen Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, sowie Admiräle aus Europa und den USA. Der Gottesdienst wurde auf dem Oberdeck des Schiffs in deutscher und englischer Sprache abgehalten. Der evangelische Militärbischof Dr. Bernhard Felmberg hielt die Predigt, während Kapitän zur See Andreas Graf von Kielmansegg aus dem Johannesevangelium vorlas. Das Bläserquartett des Marinemusikkorps Kiel sorgte für die musikalische Untermalung.
Kranzniederlegung in Laboe und Camp Marine
Das Marineehrenmal in Laboe ist ein Ort der gemeinsamen Erinnerung. Die teilnehmenden Nationen der Kieler Woche legen im Gedenken an die auf See gebliebenen Seeleute aller Nationen Kränze nieder.
Während der Kieler Woche findet traditionell eine Kranzniederlegung zur Erinnerung am Marineehrenmal in Laboe statt. Dazu versammeln sich unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Deutschen Marine, des Deutschen Marinebundes, der Landes- und Lokalpolitik sowie befreundeter Streitkräfte zum gemeinsamen Gedenken. In der würdevollen Zeremonie werden die Kränze in der unterirdischen Gedenkstätte zu den Klängen des Stückes „Der gute Kamerad“ niedergelegt.
Während des Camp Marine präsentierten sich verschiedene Einheiten, Verbände und Dienststellen der Bundeswehr Schülerinnen und Schüler aus Schleswig-Holsteins Schulen. Die jungen Besucherinnen und Besucher des Marinestützpunkts Kiel-Wik haben dabei die Gelegenheit gehabt, sich zu dem weiten Spektrum von Verwendungen und Berufen in der Bundeswehr zu informieren und umfangreiches Großgerät kennenzulernen.
Dieses umfasst neben „grauen Einheiten“ und dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ der Marine auch einige „Großkatzen“ des Heeres. So konnten sowohl der Helikopter Tiger als auch die Kettenfahrzeuge Leopard 2 und Puma aus nächster Nähe erkundet werden. Neben vielen Eindrücken nahmen besonders interessierte Schülerinnen und Schüler auch Einladungen für Praktika bei der Bundeswehr mit nach Hause.
Marinekutterregatta
Das Hauptaugenmerk der sportlichen Wettbewerbe lag in diesem Jahr wiederum auf den Marinekutterregatten, die während der gesamten Woche auf der Kieler Förde stattfanden. Ihre Tradition auf der Kieler Woche reicht bis ins Jahr 1881 zurück. Insgesamt nahmen 90 Crews teil, die sich bei wechselnden Winden spannende Segelwettkämpfe lieferten.
Mit der Windjammerparade ging die Kieler Woche für die Deutsche Marine so langsam dem Ende entgegen. „Die ganze Woche war sehr arbeitsintensiv, hat aber wiederum unheimlich viel Spaß gebracht“, blickt ein sichtlich zufriedener Dobberstein zurück. „Der großer Zuspruch von allen Seiten und das gute Miteinander, vor allem mit der Stadt Kiel, zeigt mir, dass unser Beitrag ein fester und gern gesehener Anteil dieses maritimen Großevents ist. Und dies ist Ansporn für uns bei der Kieler Woche 2025 noch ein bisschen besser zu werden.“ Bereits nach der Sommerpause gehen die Planungen der Kieler Woche 2025 los.