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Heimdall 2022: Joint Fire Support Exercise

Heimdall 2022: Joint Fire Support Exercise

Datum:
Ort:
Andenes
Lesedauer:
2 MIN

Marine, Heer und Luftwaffe üben in Nordnorwegen gemeinsam die taktische Feuerunterstützung.

Auf einer kleinen Insel stehen mehrere gelbe Container; zwischen ihnen spritzen Fontänen mit Wasser und Erde auf.

Beschuss von Landzielen gehört zu den Fähigkeiten der Fregatten und Korvetten der Marine, hier bei der Missile Firing Exercise 2020

Bundeswehr/Marcus Mohr

Soldatinnen und Soldaten an Land brauchen im Gefecht Feuerunterstützung. Knapp 1.200 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und der norwegischen Streitkräfte üben gemeinsam bei Heimdall 2022 dieses komplexe Vorgehen. Der NATO-Fachausdruck dafür ist Joint Fire Support. „Joint“ steht für teilstreitkraft-gemeinsam, „Fire Support“ ist die taktische Feuerunterstützung für Landstreitkräfte. Feuerunterstützung kann beispielsweise durch Mörser, Artillerie, Jagdbomber, Kampfhubschrauber, aber auch Fregatten der Deutschen Marine für Bodentruppen erfolgen. 

Herausforderung hierbei ist, dass Teile der Bundeswehr zusammenarbeiten müssen, die das nicht alltäglich tun, jedoch im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung unerlässlich ist. Der Übungsleiter, Kapitän zur See Michael Sauerborn, betont: „Joint Fire Support ist keine Nische oder Randerscheinung. Die Bilder des Krieges in der Ukraine zeigen uns tagtäglich, was mehrdimensionale militärische Operationen sind.“

Die Fregatten „Rheinland-Pfalz“, „Schleswig-Holstein“, „Mecklenburg-Vorpommern“ und der Einsatzgruppenversorger „Berlin“ sind der maritime Übungsverband, ergänzt durch Bordhubschrauber Sea Lynx und Transporthubschrauber Sea King. Sie trainieren in den kommenden Tagen, mit Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 zusammenzuarbeiten. Zu den Heeressoldaten gehören Artilleriebeobachter, Spotter genannt, die den Fregatten Einweisung auf Ziele an Land geben. Diese Heeressoldaten steuern vom Übungsgelände aus die Feuerunterstützung, das Naval Gunfire Support, der Marineschiffe draußen in See.

Streitkräftegemeinsame Taktische Feuerunterstützung schützt eigene Leben

Ein graues Kriegsschiff in See.

Die Fregatte „Rheinland-Pfalz“, hier 2021 in der Eckernfoerder Bucht

Bundeswehr/Steve Back

„Wir trainieren ein hochkomplexes Verfahren im scharfen Schuss“, erklärt Übungsleiter Sauerborn. „Hierbei kommt es vor allem darauf an, dass jeder Übungsteilnehmende zu jeder Zeit weiß, wer, was, wann tut. Wir werden Hubschrauber und Jets in der Luft haben, Gebirgsjäger, die Mörser verschießen, Schiffe, die ihre Bordgeschütze einsetzen und alle werden zeitgleich schießen.“

Das Manöver Heimdall 2022 ist in dieser Form für die Bundeswehr bislang einzigartig. Auch international gibt es nur wenige militärische Übungen, die gleichzeitig in allen Dimensionen und mit allen Entscheidungsebenen die streitkräftegemeinsame taktische Feuerunterstützung üben. Wie wichtig das aber ist, betont Sauerborn: „Joint Fire Support ist zum Schutz unserer Soldatinnen und Soldaten, es schützt ihr Leib und Leben im Falle eines Falles draußen im Gefecht. Daher ist es unerlässlich, dass wir dieses Verfahren trainieren.“

Derzeit laufen die letzten Vorbereitungen für das Manöver: Der Schiffsverband ist im norwegischen Harstad versammelt, die Übungsleitung ist auf der Insel Andøya untergebracht. Alle Beteiligten nehmen letzte Erkundungen vor und überprüfen noch einmal die Sicherheitsaspekte des Manövers.

von  Presse- und Informationszentrum Marine (Pirrwitz)  E-Mail schreiben

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