Jahresbericht des Marinekommandos 2021
Jahresbericht des Marinekommandos 2021
- Datum:
- Ort:
- Rostock
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Die Marine hat ihren neuen Jahresbericht zur maritimen Abhängigkeit Deutschlands am 16. November veröffentlicht.
Im Vorwort zu der Datensammlung bezieht sich der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach, auf die Havarie des Containerschiffs „Ever Given“ im März dieses Jahres. Für ihn ein deutliches Beispiel für die Anfälligkeit der freien Seewege, das die unmittelbaren globalen Folgen einer solchen Störung verdeutlicht habe. „Ein einziges Schiff blockierte den Suezkanal für eine ganze Woche und verursachte für die Weltwirtschaft Kosten in Milliardenhöhe“, so Schönbach.
Für Deutschland als Industrie- und Handelsnation aber sei die uneingeschränkte Nutzung der globalen Seewege von existenzieller Bedeutung. Die Zuverlässigkeit des Imports von Rohstoffen und des Exports von Gütern garantiere, dass die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft auch funktionierten. Die im Jahresbericht enthaltenen Zahlen, Daten und Fakten verdeutlichten laut Schönbach, „warum die See für unser aller Leben von entscheidender Bedeutung ist.“
Der Marinechef warnt: „Dieses Mal war es ein Unfall, aber die Möglichkeit für eine gezielte Einflussnahme auf den Welthandel besteht jederzeit.“ Sicherheit auf See ist daher für die Bevölkerung in Deutschland enorm wichtig. „Die Deutsche Marine leistet hier einen einzigartigen und unverzichtbaren Beitrag zur Freiheit der weltweiten Seefahrt und ist somit ein wesentlicher Garant unseres Wohlstands sowie der sozialen Sicherheit“, betont Schönbach.
Die maritime Abhängigkeit Deutschlands vom Indo-Pazifik
Den Jahresbericht stellte der Abteilungsleiter Operation des Marinekommandos, Konteradmiral Jürgen zur Mühlen, stellvertretend für den Inspekteur bei der Maritime Convention des Deutschen Maritimen Instituts vor. Die Veranstaltung fand, wie im Vorjahr, aufgrund der Corona-Pandemie virtuell statt. Zu zur Mühlens Abteilung gehört die Marineschifffahrtleitung, die die Daten und Analysen des mehr als 180 Seiten starken Berichts zusammengestellt hat.
Der Admiral ergänzte in seinem Vortrag die aktuelle Perspektive Deutschlands auf den Handelspartner China. Es sei eben nicht nur ein strategischer Mitbewerber, „sondern auch eine wachsende Hegomonialmacht, die mit Macht und Geld auch nach Europa drängt und die internationale Ordnung unter Druck setzt.“
Umso bedeutender ist daher die Einschätzung über China und seine maritimen Interessen, die zur Mühlen dank des aktuellen Indo-Pacific Deployment der Fregatte „Bayern“ hat. „Ich habe den Eindruck, dass unser Engagement von unseren Wertepartnern sehr begrüßt wird und sich viele eine aktivere noch Rolle Deutschlands wünschen“, erläuterte er.