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Internationale Zusammenarbeit

Indo-Pacific Deployment 2024 der Marine beendet

Indo-Pacific Deployment 2024 der Marine beendet

Datum:
Ort:
Rota
Lesedauer:
4 MIN

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Der Commander Task Group, Flottillenadmiral Helge Risch, löste seinen IPDIndo-Pacific Deployment 2024-Verband im spanischen Rota offiziell auf. Er verabschiedete die Besatzung Charlie der „Baden-Württemberg“ in den anstehenden UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Einsatz im Nahen Osten und die Männer und Frauen der „Frankfurt am Main“ auf ihre Rückfahrt nach Wilhelmshaven.

Mehrere graue Marineschiffe fahren in Formation zur See.

Der Verband fuhr einmal um die Welt und legte dabei 45000 Seemeilen, circa 83000 Kilometer zurück. Auch für Marinesoldatinnen und -soldaten eine besondere Seefahrt. Hier im Groupsail von San Diego nach Honolulu mit Schiffen befreundeter Nationen.

Bundeswehr/Nico Theska

Am 1. Dezember 2024 endete im spanischen Rota das Indo-Pacific Deployment der Deutschen Marine nach 208 Tagen und insgesamt gut 45.000 Seemeilen. Dies entspricht einer Strecke von mehr als zwei Erdumrundungen. Die Schiffe waren am 7. Mai in See gestochen, die Fregatte „Baden-Württemberg“ von Rota und der Einsatzgruppenversorger (EGVEinsatzgruppenversorger) „Frankfurt am Main“ von Wilhelmshaven aus. Am 10. Mai schlossen sie sich im östlichen Atlantik zur Task Group zusammen.

Flottillenadmiral Axel Schulz führte den Verband bis Singapur, dort übernahm dann Flottillenadmiral Helge Risch.
Nach dem ersten IPDIndo-Pacific Deployment mit der  Fregatte „Bayern“ in 2020/21 erfolgte in diesem Jahr die darauf aufbauende Fortsetzung. Neben einem Kampfschiff kam erstmalig ein EGVEinsatzgruppenversorger zum Einsatz. Dies erhöhte die wahrnehmbare Präsenz im Indo-Pazifik-Raum und zugleich die Seeausdauer der Fregatte. Eine Nachversorgung mit Kraftstoffen, Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs war somit verbandsintern in See gegeben.

Was war der Auftrag?

Der aktuelle Kernauftrag der Deutschen Marine ist und bleibt die Sicherung der Nordflanke in der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Allianz. Gleichzeitig zeigt Deutschland eine verstärkte Präsenz im Indo-Pazifik-Raum und setzt sich gemäß den Indo-Pazifik-Leitlinien der Bundesregierung für die Einhaltung der internationalen regelbasierten Ordnung und des UNUnited Nations-Seerechtsübereinkommens (UNCLOS) ein. Getreu dem Motto des Inspekteurs der Marine, Vizeadmiral Jan C. Kaack, „Regionally routed – Globally committed“, engagiert sich die Deutsche Marine im Indo-Pazifik gemeinsam mit ihren internationalen Partnermarinen für die Freiheit der Meere, also sichere Seeschifffahrtswege und damit ungehinderten globalen Handel.

Eine Grafik einer Weltkarte mit den Haltepunkten des Marineverbandes.

Die besuchten Orte des Indo-Pacific Deployments 2024, beginnend in Rota und Wilhelmshaven, mit Fahrt gen Westen

Hierfür ist es vor allem erforderlich, sich mit den Schlüssel- und Wertepartnern auszutauschen und ein gemeinsames operatives Verständnis zu entwickeln. Kern dieses Partnerings der militärischen Zusammenarbeit waren die verschiedenen bilateralen und multinationalen Übungen während der siebeneinhalbmonatigen Reise mit dem Ziel, die Kooperation und Interoperabilität im pazifischen Raum zu steigern. Besonders hervorhebenswert war das größte mehrwöchige Marinemanöver der Welt, Rim of the Pacific (RIMPACRim of the Pacific), um Hawaii unter USUnited States-Führung mit 39 Schiffen und 29 teilnehmenden Nationen. Hier gelang es, sich nicht nur operationell im Team zu trainieren, sondern auch die eine oder andere persönliche Beziehung aufzubauen.

Die „Frankfurt am Main“ konnte mit besonderen Fähigkeiten aufwarten, versorgte sie doch Schiffe aus zehn Nationen in fast 50 Seeversorgungsmanövern. Leben retten konnte die Bordfacharztgruppe im integrierten Marineeinsatzrettungszentrum (iMERZMarineeinsatzrettungszentrum) des EGVEinsatzgruppenversorger, das vom Leistungsspektrum in etwa einem Kreiskrankenhaus gleicht. Während des Transits von San Diego nach Honolulu konnte ein mexikanischer Soldat am Blinddarm notoperiert werden.

Aber auch die verschiedenen bilateralen Übungen mit Marinen aus Japan, Südkorea, Indonesien, Singapur, Malaysia und Indien unterstrichen den Willen aller beteiligten Nationen, gemeinsam zu agieren. Mit der Teilnahme am Pacific Security Maritime Exchange (PSMXPacific Security Maritime Exchange ) überwachten die deutschen Schiffe das Seegebiet um Nordkorea und wirkten an der Durchsetzung des auf einer UNUnited Nations-Sicherheitsrats-Resolution basierenden Embargos gegen das Land mit. Und mit dem Durchfahren der Taiwanstrasse unterstrich Deutschland seine Haltung, dass es sich um internationale Gewässer handelt, die für jedermann frei befahrbar sind.

Die Fregatte Klasse 125 wies mit der ersten über einjährigen Seefahrt ihre volle Einsatzfähigkeit in der Intensivnutzung nach – bei unterschiedlichen Meeres- und Klimabedingungen auf allen Ozeanen weltweit. Zwei fordernde Besatzungstausche, einschließlich intensiver Materialübergaben, fanden in der Zeit auf der „Baden-Württemberg“ statt.

Insgesamt 230 Offizieranwärterinnen und Offizieranwärter der Crew 2023 erhielten während ihrer Mitfahrt die Möglichkeit, praktische Erfahrungen in allen Bereichen zu sammeln. Diese sind Kern der Ausbildung des Marinenachwuchses, sind unersetzlich und prägen nachhaltig. 
 

Die Mission IPDIndo-Pacific Deployment 24 ist erfüllt

Zwei Männer in brauner Uniform stehen auf einem Schiff und schütteln sich die Hände.

Flottillenadmiral Axel Schulz (links) übergab die Führung des IPDIndo-Pacific Deployment-Verbandes in Singapur an Flottillenadmiral Helge Risch. Dieser führte die Schiffe bis nach Europa zurück.

Bundeswehr/Leon Rodewald

Flottillenadmiral Risch blickte zurück auf eine außergewöhnliche Mission, die die Flaggenstöcke zweier Marineschiffe um die ganze Welt führte:

„Es war mir eine große Freude und Ehre zugleich, den IPDIndo-Pacific Deployment 24-Verband von Flottillenadmiral Schulz in Singapur zu übernehmen und nach Europa zurückzuführen. Die bilateralen Übungen mit den Partnernationen konnten genutzt werden, um das gegenseitige Verständnis für die Fähigkeiten zur erhöhen und eine Vertrauensbasis für zukünftige Unternehmungen aufzubauen oder zu vertiefen. Die bereits bestehende Interoperabilität konnte abermals gesteigert werden. In persönlichen Gesprächen mit Vertretern der Anrainernationen wurde mir bedeutet, dass Deutschland ein verlässlicher und gesuchter Kooperationspartner im Indo-Pazifik ist.

Ich bin hocherfreut, dass die Fregatte der Klasse F125 sich in der Intensivnutzung weltweit bewährt hat und dass es zeitgleich gelungen ist, einen Beitrag zur Ausbildung des Führungsnachwuchses zu leisten. Den Besuch des Bundeskanzlers in Goa/Indien haben alle Angehörigen des Verbandes als ein Zeichen des Respekts und der Wertschätzung unserer höchsten politischen Führung für die erfolgreiche Durchführung des Deployments gewertet.

Was bleibt ist, dass der Auftrag des IPDIndo-Pacific Deployment 24 erfüllt ist. Der Marineverband hat Präsenz im Indo-Pazifik gezeigt und die Haltung Deutschlands, sich für die internationale regelbasierte Ordnung und die Freiheit der Meere einzusetzen, nachdrücklich unterstrichen.

All das war aber nur möglich, weil alle beteiligten Besatzungen in den zurückliegenden siebeneinhalb Monaten bei einer permanent engen Taktung an Ereignissen mit kontinuierlich hoher Motivation und Professionalität an einem Strang gezogen haben und zu Kampfgemeinschaften gereift sind. Hierauf können sie zu Recht stolz sein, und sie verdienen meinen höchsten Respekt und Dank.“

  • Zwei graue Marineschiffe fahren zur See.

    Das Deployment beginnt. Nach getrenntem Start in Wilhelmshaven und Rota in Spanien trafen die beiden Marineschiffe im Atlantik aufeinander und setzen ihre Reise gemeinsam in Richtung Pazifik fort.

    Bundeswehr/Nico Theska
  • Zwei graue Schiffe fahren nebeneinander und tauschen Material aus.

    Die Besatzungen beider Schiffe arbeiteten während des Deployments gut zusammen. Der Einsatzgruppenversorger diente der Fregatte in See als Tankstelle und versorgte sie mit benötigtem Material.

    Bundeswehr/Nico Theska
  • Soldaten in weißer Uniform aufgereiht auf einem grauen Schiff mit Blick auf New York.

    Treffen mit Partnernationen wie hier im Juni zur Fleet Week in New York: Das bot den Besatzungen Gelegenheit zum Austausch mit anderen Streitkräften und zu Open Ships für die Öffentlichkeit in vielen Auslandshäfen.

    Bundeswehr/Nico Theska
  • Ein graues Marineschiff läuft in eine Schleuse des Panamakanals ein.

    Once in a lifetime“, so fasste Flottillenadmiral Axel Schulz die Passage des Panamakanals mit den Marineschiffen in Worte. Ein seltenes und besonderes Erlebnis für die Soldatinnen und Soldaten an Bord.

    Bundeswehr/Philipp Schäfer
  • Ein Mann in weißer Uniform grüßt ein vorbeifahrendes fremdes Militärschiff.

    Die gegenseitige Ehrerweisung beim Aufeinandertreffen spielt eine wichtige Rolle bei Marinen weltweit. Wie hier im Juni beim Einlaufen in Pearl Habor, Hawaii, mit Front und militärischem Gruß gegenüber der USUnited StatesFitzgerald“ der USUnited States Navy.

    Bundeswehr/Nico Theska
  • Im Vordergrund weht eine amerikanische Flagge, im Hintergrund liegen 2 deutsche Schiffe an der Pier.

    Im geschichtsträchtigen Hafen von Pearl Habor, Hawaii, liegen die Fregatte „Baden-Württemberg“ und der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ im Päckchen nebeneinander. Anlass war die Teilnahme an der USUnited States-geführten Übung RIMPACRim of the Pacific.

    Bundeswehr/Nico Theska
  • Marinesoldatinnen und -soldaten in weißer Uniform marschieren in Reihe.

    In mehreren Auslandshäfen luden die deutschen Schiffe zu Empfängen. Im gegenseitigen Austausch präsentierten sich die Besatzungen ihre Gästen und zeigten ihr Zeremoniell, wie hier die große Flaggenparade.

    Bundeswehr/Nico Theska
  • Eine Person mit Helm gibt Signale an einen Hubschrauber zur Landung auf einem Schiffsflugdeck.

    Die Marineflieger begleiteten die Tour mit zwei Marinehubschraubern vom Typ Sea Lynx. Sie fungierten als verlängerter Arm des Verbandes und waren in zahlreiche Übungen eingebunden.

    Bundeswehr/Nico Theska
  • Eine Kanone an Bord eines grauen Schiffes schießt.

    Während der größten maritimen Übung RIMPACRim of the Pacific im Juli vor Hawaii kam das 127-Millimeter-Hauptgeschütz der Fregatte „Baden-Württemberg“ zum Einsatz.

    Bundeswehr/Nico Theska
  • Drei Personen in weißer Uniform winken von einem Schiff aus Menschen an Land, in Tokio.

    Die Deutsche Marine in Tokio, ein Besuch mit Seltenheitswert und ein Erlebnis für beide Seiten. Anlässlich eines Empfang an Bord der Schiffe begrüßten die Besatzungen zahlreiche Gäste.

    Bundeswehr/Leon Rodewald
  • Soldaten mit Schwimmwesten und Helm übergeben einen Draht von einem Schiff aus.

    In den gut 50 Versorgungsmanövern war das Personal rund um die Decksdienstsoldaten gut gefordert. Der übergebene Draht trägt den Kraftstoffschlauch oder alternativ die Gitterboxen mit Material.

    Bundeswehr/Julia Kelm
  • Drei Männer in Uniform stehen auf einem Schiff.

    Der Generalinspekteur der Bundeswehr (Mitte), Carsten Breuer, besuchte den Verband im September. Hier im Bild mit dem CTGCommander Task Group, Flottillenadmiral Axel Schulz (rechts) und dem Kommandanten des Einsatzgruppenversorgers, Fregattenkapitän Hanno Weissensee.

    Bundeswehr/Julia Kelm
  • Ein graues Marineschiff hat an einer Pier in einem Hafen festgemacht.

    Im September hielt der Verband im Hafen von Manila auf den Philippinen in direkter Nachbarschaft des italienischen Segelschiffs Amerigo Vespucci. Einer von vielen besuchten Häfen rund um den Globus.

    Bundeswehr/Julia Kelm
  • Mehrere Marinesoldaten in weißer Uniform stehen in einem Raum auf einem Schiff.

    Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, besuchte seinen Marineverband in Singapur. Er sprach während seines Besuches ausführlich mit den Besatzungen.

    Bundeswehr/Julia Kelm
  • Viele Marinesoldaten in brauner Uniform sind auf dem Flugdeck eines Schiffes angetreten.

    Die Besatzung auf der „Baden-Württemberg“ wechselte aufgrund ihres vorgesehenen Mehrbesatzungskonzepts zweimal während der sieben Monate. Die eine Besatzung des Einsatzgruppenversorgers fuhr durchgehend.

    Bundeswehr/Julia Kelm
  • Musiker der Bundeswehr geben ein Konzert in Singapur.

    Beim Hafenaufenthalt im Oktober in Singapur war das Marinemusikkorps Wilhelmshaven zu Gast. Es spielte in der Esplanada vor dem Marine Bay Sands zusammen mit der Singapore Armed Forces Central Band.

    Bundeswehr/Leon Rodewald
  • Vier grauen Marineschiffe aus verschiedenen Nationen fahren zusammen in Formation

    Die deutschen Marineschiffe fahren hier in Formation mit der Fregatte KD Lekir (rechts) und der Korvette KD Pahang (links) der malaysischen Marine in der Straße von Malakka

    Bundeswehr/Leon Rodewald
  • Der Bundeskanzler, Olaf Scholz, im Gespräch mit einem hochrangigen Marinesoldaten.

    Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock besuchten den IPDIndo-Pacific Deployment-Verband in Goa, Indien. Eine Ehre für die Besatzungen und Anerkennung ihrer Mission.

    Bundeswehr/Leon Rodewald
  • Ein graues Marineschiff läuft aus dem Hafen von Kapstadt aus.

    Im letzten Hafen vor der Rückkehr nach Europa hielten die Schiffe im November in Simon´s Town in Kapstadt, Südafrika. Für den Schlussspurt füllten die Besatzungen nochmal ihre Lager auf.

    Bundeswehr/ Julia Kelm
von Alexander Gottschalk  E-Mail schreiben

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