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Marine beginnt Indo-Pacific Deployment 2024

Marine beginnt Indo-Pacific Deployment 2024

Datum:
Ort:
Wilhelmshaven
Lesedauer:
3 MIN

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Am 7. Mai sind die Fregatte „Baden-Württemberg“ und der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ zu ihrem großen Übungsvorhaben ausgelaufen. Die „Baden-Württemberg“ startete aus dem spanischen Rota, während die „Frankfurt am Main“ aus Wilhelmshaven aufbrach.

Zwei Männer winken einem großen grauen Schiff in einem Hafenbecken zu

Abschied für sieben Monate: Verteidigungsminister Boris Pistorius und Marineinspekteur Jan Christian Kaack winken der „Frankfurt am Main“, die gerade abgelegt hat

Bundeswehr/Leon Rodewald

Verteidigungsminister Boris Pistorius verabschiedete den Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ des Trossgeschwaders mit seiner Besatzung in seinem norddeutschen Heimathafen. Die Parlamentarische Staatssekretärin Siemtje Möller sowie die Inspekteure von Marine und Luftwaffe, Vizeadmiral Jan Christian Kaack und Generalleutnant Ingo Gerhartz, waren ebenfalls vor Ort.

„Das Indo-Pacific Deployment ist ein komplexes Unterfangen unserer See- und Luftstreitkräfte mit einem besonderen Fokus, dem Pazifik – einer Region von zunehmend globaler, strategischer Bedeutung auch für Deutschland und Europa“, sagte Pistorius. „Wir wollen unsere regionalen Partnerschaften stärken und unsere Position als verlässlicher, präsenter Akteur in der Region festigen.“

Die Fregatte hat bereits einen Vorsprung

Vom Flottenstützpunkt Rota an der spanischen Atlantikküste stach die Fregatte „Baden-Württemberg“ mit der Crew Bravo des 4. Fregattengeschwaders in See. Das Schiff war bereits im Oktober vergangenen Jahres zum Einsatz UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon aus der Marinebasis Wilhelmshaven aufgebrochen.

Nachdem die Fregatte „Brandenburg“ sie Anfang April beim Blauhelmeinsatz abgelöst hatte, fuhr die „Baden-Württemberg“ aus dem östlichen Mittelmeer in den spanischen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Stützpunkt bei Cádiz. Hier bereitete sich die Besatzung auf das siebenmonatige Großvorhaben Indo-Pacific Deployment (IPDIndo-Pacific Deployment) vor. Die Fregatte der Klasse 125 ist das Flaggschiff des Übungsverbandes.

Die „Baden-Württemberg“ tritt mit rund 180 Soldatinnen und Soldaten an Bord die weltumrundende Tour an, die formell als Ausbildungsfahrt definiert ist, aber auch operative Anteile haben wird. An Bord der „Frankfurt am Main“ befinden sich rund 200 Soldatinnen und Soldaten. Auf beiden Schiffen verstärkt zusätzliches Personal die Stammbesatzungen: auf der Fregatte Marineflieger des Marinefliegergeschwader 5 für die Bordhubschrauber und Bordeinsatzsoldaten des Seebataillons und auf dem Einsatzgruppenversorger vor allem Offizierschülerinnen und -schüler der Marine.

Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius
Boris Pistorius, Bundesminister der Verteidigung Bundeswehr
„Nicht für die regelbasierte internationale Ordnung einzutreten, ist keine Option für Deutschland.“

„Es geht in der indopazifischen Region gerade besonders um die Freiheit der Navigation, die Freiheit der Schifffahrt, die Freiheit der Handelswege“, erläuterte Minister Pistorius den übergeordneten Hintergrund des IPDIndo-Pacific Deployment. Das Völkerrecht sei ein wesentlicher Grundstein der regelbasierten internationalen Ordnung, die immer wieder unter Druck gesetzt oder in Frage gestellt werde. „Wir wollen zur Einhaltung des Völkerrechtes beitragen und unsere Beziehungen zu unseren Partnern dort in der Region erweitern“, so Pistorius über den verteidigungsdiplomatischen Auftrag. „Wegschauen, im Pazifik keine Präsenz zu zeigen und nicht für die regelbasierte Ordnung einzutreten, das ist und wird keine Option für Deutschland.“

Während des deutschen IPDIndo-Pacific Deployment 2024 werden auch Partnernationen aus der Indo-Pazifik-Region Marineverbände nach Europa entsenden. „Wenn der deutsche Verband in Tokio ist, wird fast zeitgleich ein japanischer Schulungs- und Ausbildungsverband in Hamburg sein“, kündigte Marineinspekteur Kaack anlässlich des Auslaufens der deutschen Schiffe an. „Wir sind uns mit der japanischen Marine einig: Was im Indo-Pazifik politisch passiert, kann uns auch in unseren Gegenden passieren“, so der Vizeadmiral.

Impressionen

  • Ein graues Schiff hebt einen Cotainer mit dem Bordkran von der Pier.

    Beladung der „Frankfurt am Main“ vor der Abfahrt, hier noch am frühen Morgen des Auslauftags: Ein Einsatzgruppenversorger führt Versorgungsgüter, Betriebsstoffe und Ersatzteile mit und erhöht so die Stehzeit von Kriegsschiffen in See.

    Bundeswehr/Leon Rodewald
  • Ein graues Kriegsschiff liegt an einem Hafenkai.

    Das IPDIndo-Pacific Deployment-Flaggschiff, die Fregatte „Baden-Württemberg“, hat knapp einen Monat in Rota in Spanien gelegen. Zeit für die Nachbereitung von fünf Monaten UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Einsatz und die Vorbereitung von sieben Monaten IPDIndo-Pacific Deployment-Ausbildungsfahrt.

    Bundeswehr/Marcel Kröncke
  • Ein Marinesoldat in sandfarbener Uniform grüßt einen Zivilisten im Straßenanzug militärisch.

    Flottillenadmiral Axel Schulz (r.) begrüßt Minister Pistorius an Bord der „Frankfurt am Main“. Schulz führt den Verband aus zwei Schiffen während des IPDIndo-Pacific Deployment 2024 als Kommandeur. Er wird in See auf sein Flaggschiff „Baden-Württemberg“ wechseln.

    Bundeswehr/Thilo Pulpanek
  • Ein Marinesoldat in sandfarbener Uniform steht am Heck eines Schiffes und wird mit Handy fotografiert.

    Abschied an Bord: Die Besatzung kann am Vormittag noch einmal kurz ihre Familien auf ihr Schiff einladen. Da bleibt Zeit für Erinnerungsfotos.

    Bundeswehr/Thilo Pulpanek
  • Zwei Marinesoldaten in sandfarbener Uniform sitzen an einem Tisch einem Mann und einer Frau gegenüber

    Minister und Staatssekretärin (beide r.) halten vor Auslaufen an Bord des Einsatzgruppenversorgers noch ein Führungsgespräch mit Kommandeur Axel Schulz (1.v.l.) und dem Kommandanten der „Frankfurt am Main“, Fregattenkapitän Hanno Weisensee (2.v.l.)

    Bundeswehr/Thilo Pulpanek
  • Ein Mann steht an einem Pult und spricht in ein Mikrofon.

    Pistorius verabschiedet die „Frankfurt am Main“ mit einer Ansprache vor versammelten Besatzung. Die Soldatinnen und Soldaten sind auf dem Flugdeck des Schiffs für die traditionelle Auslaufmusterung angetreten.

    Bundeswehr/Thilo Pulpanek
  • Ein Marinesoldat winkt vielen Menschen zu, die auf einem Kai hinter einer Gitterabsperrung stehen.

    Familienangehörige und Freunde sind zum Ablegen der „Frankfurt am Main“ nach Wilhelmshaven gekommen. Während die Fregatte während des IPDIndo-Pacific Deployment ihre Crew wechseln wird, bleibt die Mannschaft des Einsatzgruppenversorgers prinzipiell durchgängig an Bord.

    Bundeswehr/Leon Rodewald
  • Zwei Marinesoldaten in sandfarbener Uniform stehen auf dem Oberdeck eines Schiffes.

    Deckspersonal der „Baden-Württemberg“ wartet aufs Ablegen: Die Marinebasis Rota besitzt in der NATONorth Atlantic Treaty Organization große Bedeutung. Sie liegt am Atlantik unmittelbar vor der Straße von Gibraltar und ist deshalb auch eine wichtige Basis für die 6. USUnited States-Flotte.

    US Navy/Ryan Brown
  • Uniformierte Menschen an Bord eines grauen Schiffs.

    Die „Frankfurt am Main“ hat neben ihrer Stammbesatzung auch Offizierschülerinnen und -schüler an Bord. Ihr sogenanntes Praktikum Flotte ist für die allermeisten von ihnen ihre erste große Seefahrt auf einem grauen Marineschiff.

    Bundeswehr/Thilo Pulpanek
  • Fünf Flugzeuge überfliegen ein graues Schiff im Hafen.

    Pacific Skies and Pacific Waves: Während der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ ablegt, überfliegt eine Formation der Luftwaffe das Schiff in Wilhelmshaven.

    Bundeswehr/Leon Rodewald
  • Ein graues, viermotoriges Transportflugzeug und vier Kampfjets vor einem leicht bewölkten Himmel.

    Auch in Rota grüßt die Luftwaffe als Vorbote der kommenden Zusammenarbeit beim IPDIndo-Pacific Deployment 2024. Hier überfliegen zwei deutsche und zwei spanische Eurofighter sowie ein spanischer A400M die „Baden-Württemberg“ beim Ablegen.

    Bundeswehr/Nico Theska
  • Ein graues Kriegsschiff auf dem Wasser vor Stadtkulisse, rechts neben dem Schiff ein Schlepper

    Schlepper haben die 7.000 Tonnen schwere „Baden-Württemberg“ aus dem engen Hafenbecken des Marinestützpunkts Rota in die Bucht von Cádiz gebracht. Nachdem der Lotse von Bord ist, fährt das Schiff in den offenen Atlantik.

    US Navy/Ryan Brown
  • Drei stehen Männer vor einem Dutzend Mikrofonen.

    Bundeswehr-gemeimsames Vorhaben IPDIndo-Pacific Deployment: Nach Verabschiedung der Besatzung der „Frankfurt am Main“ spricht Verteidigungsminister Pistorius (m.) gemeinsam mit den Inspekteuren der Luftwaffe und der Marine zur Presse

    Bundeswehr/Leon Rodewald

Maritime Präsenz zeigen auch Deutschlands Partner aus dem Indo-Pazifik

Die beiden Schiffe treffen sich in drei Tagen im östlichen Atlantik, um dann gemeinsam weiterzufahren. Vor der Ostküste Kanadas und der USA sind bereits erste Übungen mit der Royal Canadian Navy und der United States Navy geplant. Der IPDIndo-Pacific Deployment-Verband wird hier zuerst Halifax und später New York anlaufen. Voraussichtlich Anfang Juni werden die Schiffe den Panamakanal passieren.

Von Juni bis November werden die „Baden-Württemberg“ und die „Frankfurt am Main“, weiter in generell westlicher Richtung, in den Seegebieten des Pazifischen und des Indischen Ozeans zwischen der USUnited States-Westküste und den Küsten Indiens unterwegs sein. Quasi parallel, von Juni bis August, wird auch die Luftwaffe, gemeinsam mit den Luftstreitkräften Frankreichs und Spaniens, einmal um die Welt verlegen und zusammen in der Region Präsenz zeigen. Insgesamt werden rund 50 Luftfahrzeuge dafür unterwegs sein, davon über 30 aus Deutschland. 

Die Kampf- und Unterstützungsflugzeuge werden an insgesamt fünf internationalen Übungen teilnehmen: in Japan, in Australien, in Indien und zweimal in den USA. Darunter hat das USUnited States-Großmanöver RIMPACRim of the Pacific im mittleren Pazifik eine Besonderheit, weil die Deutsche Luftwaffe und die Deutsche Marine hier gemeinsam mit Partnern üben. Damit ist das diesjährige Indo-Pacific Deployment insgesamt das komplexeste, das die Bundeswehr je durchgeführt hat.

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