Freiwillig bei der Marine: Herausforderungen und Chancen
Freiwillig bei der Marine: Herausforderungen und Chancen
- Datum:
- Ort:
- Wilhelmshaven
- Lesedauer:
- 3 MIN
Nach der Schule sind viele Heranwachsende planlos und wissen noch nicht, auf welchen Job sie sich nach den Abschlussprüfungen bewerben sollen. Die Marine kann da Abhilfe schaffen und einen Einblick in die Berufswelt geben.
Zumindest war das bei mir der Fall. Ich bin Hauptgefreiter Swea und ich möchte meine Erfahrungen bei der Marine einmal mit euch teilen. Schon als kleines Kind war ich von der Flotte fasziniert, insbesondere von der Disziplin der Marinesoldaten und der Seefahrt an sich. Zudem hat mein Vater viele Sachen wie Pünktlichkeit und Ordnung aus seiner Bundeswehrzeit für sein späteres Leben mitgenommen und auch an mich weitergegeben.
Seefahrerin auf Probe
Schon früh war mir deswegen klar, dass ich einmal Uniformträgerin werden möchte. Also informierte ich mich über die Marine auf verschiedenen Informationsportalen und entschied mich für das Konzept des Freiwillig Wehrdienstleistenden bei der Marine. So hat man die Möglichkeit, die Flotte in ihren zahlreichen Facetten kennenzulernen und seine Fähigkeiten auszuloten.
Ich begann meine Grundausbildung an der Marineoperationsschule. Für jemanden, der so wie ich frisch von der Schule kommt, war dies erstmal eine echte Umstellung. Ich musste mich an die neuen Alltagsstrukturen wie das frühe Aufstehen und den doch sehr schroffen Ton der Ausbilder gewöhnen. Doch man wächst bekanntlich mit seinen Aufgaben und kaum hatte ich mich versehen, war ich auch eine Marinesoldatin und fuhr zur See.
Sechs Monate war ich Besatzungsmitglied auf der Fregatte „Bayern“. Diese Erfahrung bleibt für mich unvergesslich. Die seemännischen Ausbildungen wie Brand- und Leckabwehr waren herausfordernd, aber haben auch Spaß gemacht. Besonders gefiel mir aber die Kameradschaft an Bord, welche sich bald wie eine zweite Familie anfühlte. Mein persönliches Highlight war die Teilnahme unseres Schiffes an der Kieler Woche, eine Großveranstaltung, die ich bis dato nur aus den sozialen Netzwerken kannte.
Eine Marine – viele unterschiedliche Erfahrungen
Ich wollte jedoch mein Hobby, das Schreiben, zum Beruf machen und bat darum, in das Presse- und Informationszentrum der Marine versetzt zu werden. Hier kann ich mein Interesse ausleben. Die Marine ermöglicht es, in kurzer Zeit viele Erfahrungen zu sammeln und auch eine Ausbildung zu erhalten. Auch ich möchte diese Möglichkeit nutzen und einen Beruf im sozialen Bereich erlernen. Dies ist mein nächstes Ziel.
Nach zahlreichen Gesprächen mit meinen Kameraden stellte sich heraus, dass jeder ganz unterschiedliche und besondere Erfahrungen in kurzer Zeit erlebt hat, die man bei einem zivilen Arbeitgeber nicht hätte sammeln können. Kein Kamerad oder keine Kameradin möchten die engen Freund- und Kameradschaften, die sich während der Dienstzeit aufbauen, missen.
Von der vielseitigen Arbeit bei der Marine erzählte mir auch Obergefreiter Michel, welcher sich bei seiner Einplanung ebenfalls für den Freiwilligen Wehrdienst entschieden hat. „Ich kann allen, die sich mit ihrer Job-Auswahl unsicher sind, nur ans Herz legen, sich als Freiwillig Wehrdienstleistende bei der Marine zu bewerben. Meiner Meinung nach lohnt sich eine Dienstzeit unter zwölf Monaten nicht, da man dann nicht genügend Zeit hat, sich verschiedene Arbeitsbereiche vernünftig anzuschauen. Die Marine hat viele Berufsmöglichkeiten zu bieten. So lässt sich für fast alle ein passender Job finden. Mithilfe von Praktika ist es jedem möglich, in unterschiedliche Bereiche reinzuschnuppern“, so Michel.
Wenn ihr also auf der Suche nach neuen Herausforderungen seid, ist die Marine eine großartige Option.
Wie ich bereits erwähnt habe, habe ich während meiner Zeit bei der Marine viele wertvolle Erfahrungen gesammelt. Ich habe gelernt, wie man in einer Gruppe agiert, wie man unter Druck arbeitet und wie man in schwierigen Situationen ruhig bleibt. Diese Fähigkeiten, da bin ich mir sicher, werden mir auf meinen weiteren Werdegang vieles erleichtern.