Marine
Schadensabwehr

Einsatzausbildung: Grundschule für Schiffe

Einsatzausbildung: Grundschule für Schiffe

Datum:
Ort:
Neustadt in Holstein
Lesedauer:
3 MIN

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Die Crew des Einsatzgruppenversorgers „Bonn“ lernt am Marine-Ausbildungszentrum in Neustadt in Holstein, im Gefecht Schäden abzuwehren.

Soldaten bei einer Brandabwehrübung

Ein Erkundungstrupp: Solche Basiseinheiten der schiffseigenen Feuerwehr bestehen in der Regel immer aus zwei Soldaten.

Bundeswehr

„Feuer im Schiff, Feuer im Schiff“, schallt es durch die Schiffslautsprecheranlage der „Bonn“. Routiniert geht die Besatzung des großen Versorgungsschiffs auf Gefechtsstation und fängt an, unter den kritischen Augen der Ausbilder des Einsatzausbildungszentrums Schadensabwehr Marine (EAZS M), zu trainieren. Vom richtigen Gefechtsanzug über Vollzähligkeit bis zu Raum- und Bilgenkontrollen - alles muss sitzen, um im Schadensfall die Besatzung und das Schiff zu retten.

Der Einsatzgruppenversorger (EGVEinsatzgruppenversorger) „Bonn“ befindet sich in der Neustädter Bucht zur Schadensabwehr- und Gefechtsdienstausbildung (SAGA), die das EAZS M leitet. Seit zwei Wochen steigt jeden Morgen ein Ausbildungsteam von etwa 30 Ausbildern des Zentrums über die Seitenpforte des Schiffes ein. Dann beginnt die Ausbildung mit Schwerpunkt in den Themen Brandabwehr, Leckabwehr und Verletztenversorgung. Auch die Anlagenkenntnis und sichere Handhabung des Schiffes in den einzelnen Bereichen ist dabei.

Es knallt und raucht und einer blutet

Neben Übungen für das ganze Schiff gibt es gezielte Schulungen für die Rondengänger oder Ausbildungen in der Brandhalle an Land. Für die Brücke heißt es Ruderversager, für die Sanität gibt es Verletzte und Maschinenstörübungen für die Schiffstechnik sind auch dabei. Die Neustädter bilden alles aus, was Schiff und Besatzung zum Überleben brauchen. Keiner geht leer aus.

Das alles ist Teil des Einsatz-Ausbildungsprogramms, das das 20.000 Tonnen schwere Schiff durchläuft, nachdem es seinen Werftaufenthalt im Mai mit Erklärung der Funktions- und Betriebssicherheit beendet hat. Gleichzusetzten mit einer Grundschule für Schiffe. „Nachdem nun die Hülle klar zum ist, wie man auf Marinedeutsch sagt, muss die Besatzung ausgebildet werden. Als erste Stufe steht hier die sichere Teilnahme am Seeverkehr an. In nächster Instanz geht es in die Gefechtsausbildung, damit wir uns bestmöglich auf die Einsatzausbildung in England vorbereiten“, so Fregattenkapitän Karsten Uwe Schlüter, der Erste Offizier der „Bonn“. Am Ende steht die Einsatzreife des Schiffes, um geplant ab November in einen der mandatierten Einsätze der Marine zu fahren.

Das Ziel: die offizielle Einsatzreife

Ein graues Schiff in See.

Einsatzgruppenversorgers „Bonn“, 2016 im Mittelmeer

Bundeswehr/Tom Twardy

In den vergangenen Wochen lag unser Augenmerk auf den Grundsteinen, um die Seeklarbesichtigung zu bestehen. Ab nächste Woche legen wir eine Schippe drauf“, sagt Fregattenkapitän Hermann Larink, Ausbildungsleiter des EAZS M. In der nächsten Woche werden die Stellschrauben angezogen und der EGVEinsatzgruppenversorger begibt sich in einer Spiellage in erste Gefechtssituationen. UNUnited Nations-Resolutionen und eine Ausschlusszone für gegnerische Fahrzeuge müssen in einer politisch instabilen Gegend durchgesetzt werden. Plötzlich ist mit angreifenden Tieffliegern und Speedbooten zu rechnen. Somit müssen zusätzlich zu Schäden im Schiff auch externe Gefahren abgewendet werden.

„Aus der elfmonatigen Instandsetzung direkt in die SAGA. Ein scharfer Schnitt ohne die sonst vorbereitende Seeausbildung. Meine Besatzung hat trotz der widrigen Umstände der verlängerten Instandsetzung schnell den Hebel umgelegt und eine enorme Lernkurve absolviert. Verdientes Ergebnis ist eine gute Seeklarbesichtigung. Zusammen mit unseren‘ Ausbildern aus Neustadt haben wir es geschafft. Dafür danke an alle. Und das Beste: Jetzt kann es richtig losgehen!“, freut sich der Kommandant, Fregattenkapitän Markus Gansow. Die „Bonn“ wird noch eine weitere Woche am Ausbildungszentrum in der Neustädter Bucht verbleiben und im Anschluss direkt in die Verbandsausbildung mit Ziel Norwegensee starten. Ende Juni werden Schiff und Besatzung zurück in Wilhelmshaven erwartet.

von Janine Pape  E-Mail schreiben

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