Marine
Marineflieger auf U-Boot-Jagd

Dynamic Manta: Deutsche Marine übt mit NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verbündeten U-Boot-Abwehr im Mittelmeer

Dynamic Manta: Deutsche Marine übt mit NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verbündeten U-Boot-Abwehr im Mittelmeer

Datum:
Ort:
Mittelmeer
Lesedauer:
3 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Neun Nationen üben vom 3. bis 14. März 2025 bei Dynamic Manta mit einer Vielzahl an Schiffen und Flugzeugen die U-Boot-Abwehr. Diese Fähigkeit hat in den letzten Jahren wieder deutlich an Bedeutung gewonnen. Nach dem Grundsatz „Train as you fight“ wird unter möglichst realistischen Bedingungen trainiert. 

Das Flugzeug auf der Landebahn

Der Seefernaufklärer wird vom Marshaller zu seinem Stellplatz gewunken

Bundeswehr/Beatrix Krone

Auf dem Militärflugplatz Sigonella, Sizilien: Im Morgengrauen steht dort eine imposante viermotorige Turboprop-Maschine auf der Ramp. Es ist eine P-3C Orion des Marinefliegergeschwaders 3 „Graf Zeppelin“ aus dem niedersächsischen Nordholz. Dieser U-Boot-Jäger und Seefernaufklärer ist das größte Kampfflugzeug der Bundeswehr. 

Trotz der frühen Uhrzeit herrscht ein geschäftiges Treiben rund um die Maschine. Techniker überprüfen das Flugzeug und bereiten es für die heutige Übung bei Dynamic Manta 2025 vor. Die Sonarbojen werden eingeladen und Rettungsmittel für die Besatzung an Bord gebracht. Gewissenhaft prüfen Soldatinnen und Soldaten in Sicht- und Funktionskontrollen die Hydraulik, die Flugsteuerung, die Flugelektronik und die Triebwerke. Wenn auch die Crew im Flieger alle Vorbereitungen abgeschlossen hat, startet die P-3C zu einem intensiven Übungstag des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Manövers.

Die Königsdisziplin der Marineflieger 

An der seit 2012 jährlich stattfindenden Anti-U-Boot-Übung beteiligen sich in diesem Jahr Schiffe, U-Boote, Hubschrauber und Flugzeuge aus neun NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ländern. Neben Deutschland sind Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Kanada, Spanien, die USA und die Türkei beteiligt. Kapitänleutnant Ruben K., Kommandoführer der Marineflieger vor Ort, erklärt: „Dynamic Manta ist ein Hochwertmanöver für die U-Boot-Jagd und unsere ‚Königsdisziplin‘. Im Verbund mit anderen Partnern können wir hier diese Fähigkeiten üben und trainieren. Die Anzahl der teilnehmenden Nationen unterstreicht die Bedeutung des Manövers.“

In einem typischem Manöverszenario versuchen ein oder zwei „gegnerische“ U-Boote, den NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verband aufzuklären und ihn anzugreifen. Dieses Jahr nehmen bis zu sechs U-Boote teil, was das Manöver stellenweise besonders herausfordernd gestaltet. Sie wechseln sich in der Rolle als Angreifer und Verteidiger, als Jäger und Gejagter ab. U-Jagd-Flugzeuge wie die P-3C schützen den Verband aus der Luft. Dafür werfen sie zur Ortung Sonarbojen ab. Je nach Bauart können sie lauschen oder auch selbst Impulse aussenden, um die Position des Gegners zu erfassen. So ist es möglich, die feindlichen U-Boote zu orten, um sie anschließend zu bekämpfen.

Für die deutsche P-3C ist es das letzte Mal, dass sie an dieser Übung teilnimmt. Gegen Ende 2025 wird das Nachfolgemodell, die Boeing P-8A Poseidon, auf dem Stützpunkt der Marineflieger in Nordholz erwartet und die Orion ersetzen.

Ein Soldat verstaut die Sonarbojen im Flugzeug

Ein Marineflieger verstaut die Sonarbojen im Flugzeug

Bundeswehr/Beatrix Krone

Eine kontinuierliche Verbesserung 

Das Vorgehen bei Dynamic Manta erfordert eine enge Koordination zwischen den Kriegsschiffen, ihren Bordhubschraubern, den U-Jagdflugzeugen und den eigenen U-Booten. Die einzelnen Abwehrmaßnahmen werden dabei genau protokoliert. „Wir können so sehr gut rausfinden, wo unser Training noch Nachholbedarf hat und woran wir weiterarbeiten müssen“, sagt Kapitänleutnant Ruben K. Die Effektivität der Ortungs- und Abwehrmaßnahmen während der Übung wird laufend ausgewertet. So erhalten alle Beteiligten eine schnelle Rückmeldung. Das ermöglicht, Taktik und Verfahren zu verbessern und zu verfeinern.

Diese Stärkung der nahtlosen Zusammenarbeit unterschiedlicher Systeme im Bereich der U-Boot-Jagd sieht Fregattenkapitän Michael Klöfkorn-Dorscht, Kommandant der teilnehmenden Fregatte „Bayern“, als den zentralen Gewinn des Manövers Dynamic Manta 2025. „Die Stärke der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Streitkräfte liegt neben dem individuellen Einsatz jeder Soldatin und jedes Soldaten auch in der Kommando- und Kommunikationsstruktur. Gerade diese kann bei solchen Manövern mit einer Vielzahl von Schiffen und Flugzeugen unterschiedlicher Nationen effektiv geübt und ausgebaut werden. Im Kleinen wie im Großen können wir es nur gemeinsam schaffen, den Herausforderungen der heutigen Zeit angemessen zu begegnen. Daher ist es unerlässlich, die Zusammenarbeit der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten immer wieder aufs Neue zu trainieren und zu stärken.„

von Presse- und Informationszentrum Marine, Muth  E-Mail schreiben

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Mehr zum Thema