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Ziel Zertifizierung

DEU MARFORGerman Maritime Forces: Stabsübung Griffin Marker beendet

DEU MARFORGerman Maritime Forces: Stabsübung Griffin Marker beendet

Datum:
Ort:
Rostock
Lesedauer:
2 MIN

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Vom 2. bis 18. Mai hat der multinationale Marine-Führungsstab die zweite Phase seiner Großübung und Krisensimulation durchlaufen. Rund 200 Stabssoldatinnen und -soldaten aus 14 Ländern trainierten knapp drei Wochen lang im zukünftigen Führungszentrum der Marine auf dem Gelände des Marinekommandos in Rostock. Neben mehreren NATO-Staaten nahmen Soldaten aus Schweden und Finnland an der Übung teil.

Mehrere Soldaten in Flecktarnuniform stehen und sitzen vor einer Reihe von Schreibtischen.

Im Lagezentrum des Führungsstabs DEU MARFORGerman Maritime Forces: Über dieses Maritime Operations Centre liefen alle Daten der fiktiven Krisensituation in der Ostsee ein und aus.

Bundeswehr/Marcus Mohr

Eine so groß angelegte und intensive Übung wie Griffin Marker ist für DEU MARFORGerman Maritime Forces, die „German Maritime Forces“, eine wichtige Voraussetzung, um sich durch die NATO als maritimes Hauptquartier zertifizieren zu lassen – praktisch eine offizielle Qualifizierung für internationale Marineeinsätze. In Krisenzeiten können zum Beispiel NATO oder EUEuropäische Union den deutschen Stab als maritimes Hauptquartier aktivieren, um multinationale Flottenverbände zu befehligen.

Konteradmiral Jürgen zur Mühlen stand als Verantwortungsträger im Ernstfall im Mittelpunkt der Übung. Für ihn war Griffin Marker allerdings eine gemeinsame Leistung aller. „Es ging darum, mich als Kommandeur zielgerichtet in die Lage zu versetzen, Entscheidungen treffen zu können“, so zur Mühlen. Er zeigt sich zufrieden: „Ich weiß, dass ich mich auf meinen Stab verlassen kann. Das haben mir sowohl die Vorbereitung als auch die Durchführung der Übung gezeigt.“

Mit 200 Teilnehmenden fand Griffin Marker im Krisenmodus statt: Für die Übung war der Stab DEU MARFORGerman Maritime Forces von seinem derzeitigen Friedensumfang von 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf ein sogenanntes Crisis Establishment von 120 angewachsen.

Hinzu kamen für die Übung rund 80 Personen in der Übungssteuerung. Sie gehören nicht zum festen Personalbestand von DEU MARFORGerman Maritime Forces, sondern waren als Experten aus der gesamten Marine und auch von verbündeten Seestreitkräften zusammengekommen. Für ihre Unterstützung, ein realistisches Szenario zu entwickeln und zu steuern, bedankte sich zur Mühlen ausdrücklich.

Die Herausforderung lag in der Deeskalation

Zwei Admirale in Flecktarnuniform nebeneinander sitzen an einem Tisch.

Konteradmiral Jürgen zur Mühlen stand als Kommandeur von DEU MARFORGerman Maritime Forces im Mittelpunkt der Stabsübung

Bundeswehr/Marcus Mohr

Letztere waren dafür verantwortlich, den eigentlich übenden Soldaten eine möglichst glaubwürdige Übungsumgebung zu bieten. Sie mussten vor allem flexibel auf Entscheidungen von DEU MARFORGerman Maritime Forces reagieren und gleichzeitig neue Entwicklungen ins Planspiel einbringen. Die Übung sollte das Stabspersonal vor so große Herausforderungen wie möglich stellen, um einen entsprechenden Lerneffekt zu erzielen.

Griffin Marker drehte sich um ein Szenario auf der Grundlage eines realistisch denkbaren Konflikts im Ostseeraum. In einer ersten Phase der Großübung im Herbst vergangenen Jahres hatte das DEUEuropäische Union-MARFOR-Personal einen ausführlichen Operationsplan entwickelt. In der zweiten Phase jetzt im Mai setzte es diesen Plan um – und musste ihn flexibel auf eingespielte Lageänderungen anpassen.

Dabei kam es in der Simulation nie zu einem scharfen Gefecht. Oberste Ziele aller militärischen Maßnahmen, die zur Mühlen und sein Stab planten und umsetzten, waren Abschreckung und Deeskalation. Das in der Grauzone einer Krise zu erreichen, war für die Teilnehmenden weitaus komplexer, als hätten sie ein Szenario geübt, in dem die Eskalation zu einer kriegerischen Auseinandersetzung bereits eingeplant gewesen wäre.

Im weiteren Prozess der Zertifizierung von DEU MARFORGerman Maritime Forces steht jetzt im Mittelpunkt, dass der Führungsstab sich weiter in die Landes- und Bündnisverteidigung vertieft: Das Team soll in der Lage sein, eine maritime Operation in einem Artikel-5-Szenario, sprich: im Bündnisfall, zu befehligen.

von  Presse- und Informationszentrum Marine (mmo)  E-Mail schreiben

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