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Deutsche Kadetten an der USUnited States Naval Academy

Deutsche Kadetten an der USUnited States Naval Academy

Datum:
Ort:
Rostock
Lesedauer:
2 MIN

Offizierschüler der Marineschule Mürwik haben eine militärische Studienreise in die Vereinigten Staaten unternommen. Solche Exkursionen gehören zur politischen Bildung und zur Inneren Führung bei der Bundeswehr.

Eine Luftbildaufnahme von mehreren Gebäuden an einer Küste.

Die Alma Mater der amerikanischen Marine: die United States Naval Academy

US Navy/Chad Runge

Annapolis, Baltimore, Washington D.C.District of Columbia und New York – was sich wie eine Reiseroute für einen kleinen Ostküstenausflug in den USA liest, stand für auserwählte Seekadetten der Deutschen Marine für eine Woche auf dem Dienstplan. Vom 9. bis zum 22. September besuchten 14 deutsche Offizieranwärter der Marineschule Mürwik deren Schwestereinrichtung in Amerika: die United States Naval Academy (USNA).

Dieses Austauschprogramm mit der USUnited States Navy steht am Ende der einjährigen Ausbildung zum Marineoffizier. Es soll den deutschen Offizierschülern einen Blick über den sprichwörtlichen Tellerrand ermöglichen.

Staatsbürger in Uniform im Big Apple

Ein Studienaufenthalt in New York zum Beginn der Reise gewährte den jungen Soldatinnen und Soldaten einen Einblick in die Lebensweise. Sie erlebten auch amerikanische Erinnerungskultur, anlässlich des 20. Jahrestages der Anschläge vom 11. September 2001.

Personen in weißer Marineuniform stehen in einer Gruppe auf einem Platz zwischen Hochhäusern.

Times Square: Für einige New Yorker sind hier die Marinesoldaten die Attraktion.

Bundeswehr/Hauke Schilling

„Wir haben den Ground Zero besucht, und zwar schon am Vortag des Gedenktages. Auch da war die Stimmung schon sehr bedrückend“, erzählt Seekadett Hauke Schilling. Dort hätten sich viele Gespräche mit „sehr aufgeschlossenen und redefreudigen“ Menschen ergeben. Auch auf dem einen oder anderen Erinnerungsfoto seien die jungen deutschen Marinesoldaten gelandet.

An zwei Tagen stand der Besuch des Regierungssitzes Washington D.C.District of Columbia an. Dazu gehörten auch eine Vorstellung bei der deutschen Botschaft und eine Fahrt zum Nationalfriedhof Arlington.

Am 14. September kamen die Offizieranwärter nach Annapolis in Maryland. An der Naval Academy wurden sie von 14 amerikanischen Mentoren aufgenommen. Diese Gastgeber an der USNA waren Offizierschüler in ihrem letzten Ausbildungsjahr und Mitglieder des „German Club“, einer Interessengemeinschaft rund um deutsche Kultur und Sprache.

Historische und politische Stationen an der USUnited States-Ostküste

Zahlreiche Soldaten stehen um eine große US-amerikanische Flagge herum.

Große Flagge ─ große Ehre: „Das sternenbesetzte Banner“ ist annährend so groß wie ein Volleyballfeld. Hier beim 200-jährigem Jubiläum der Schlacht um Baltimore 2014

US Navy/Pamela B.

„Ideen und Gedanken über Ausbildung zu teilen, steht im Mittelpunkt des Austauschprogramms“, erläutert Fregattenkapitän Mathias Reinfeld. Er ist der deutsche Verbindungsoffizier an der USNA und betreute die Abordnung der Marineschule Mürwik. „Die deutschen Offizieranwärter nehmen an den wichtigsten Abschnitten des Tagesablaufs ihrer Gastgeber teil. Das beinhaltet sowohl die unterschiedlichen akademischen Fächer, als auch die praktische, seemännische Ausbildung.“

Zeit blieb für weitere Exkursionen. Zum Beispiel nach Baltimore, wo die jungen Deutschen, erneut, Zeuge amerikanischen historischen Gedenkens wurden. „Begeisterte Reenactors stellten am Fort McHenry die Schlacht nach, um die es im Text der amerikanischen Nationalhymne geht“, berichtet Hauke Schilling. Im Verlauf der Inszenierung der Schlacht von Baltimore im September 1814 wird ein riesiges Sternenbanner gehisst. „Die Darsteller haben uns spontan eingeladen, dabei mitzumachen. Das war ein sehr bewegender Moment“, so Schilling.

Drei uniformierte Frauen stehen an Bord eines kleinen Schiffes mit Blick auf einen weit entfernten Punkt.

Praxistraining: deutsche Kadetten an Bord eines Ausbildungsbootes der Academy

Bundeswehr/Hauke Schilling

Zum Abschied von der Navy Academy tauschten die Seekadetten mit ihren Gastgebern Coins und Patches aus. „Diese extreme Gastfreundschaft der Amerikaner – an die werde ich immer erinnern“, meint Schilling. Einen Vergleich können Schillings Gastgeber nächstes Jahr ziehen. Dann wird eine amerikanische Abordnung an die Marineschule Mürwik nach Flensburg kommen.

von Sven Kusau  E-Mail schreiben

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