Fregatte „Baden-Württemberg“ wechselte die Besatzung
Fregatte „Baden-Württemberg“ wechselte die Besatzung
- Datum:
- Ort:
- Indo-Pazifik
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die Schiffe der Klasse 125, mit mehreren Besatzungen, gibt es seit ein paar Jahren in der Deutschen Marine. Die Fregatte „Baden-Württemberg“ ist als erstes von letztendlich vier Schiffen 2019 in Dienst gestellt worden. Mit diesen sogenannten „Plattformen“ ist die Intensivnutzung für bis zu zwei Jahre im Einsatz möglich, bevor der Heimathafen wieder angesteuert wird. Doch was bedeutet ein Besatzungswechsel? Und welche Arbeit ist damit verbunden?
Einen Mietwagen hat sich sicher schon jeder einmal geliehen. Nach der Leihe muss das Fahrzeug aufgetankt und gesäubert an den Vermieter zurückzugeben werden. Deutlich komplexer läuft es bei den modernsten Fregatten der Deutschen Marine ab. Hier müssen von Einzelteilen wie dem Maulschlüssel, über das Kücheninventar, bis letztendlich das gesamte Schiff übergeben werden. Und das innerhalb weniger Tage.
Nach dem Einsatz ist vor dem Deployment
Die Besatzung Delta hat mit der Fregatte „Baden-Württemberg“ Ende 2023 Wilhelmshaven verlassen und am Einsatz UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon im Mittelmeer teilgenommen. Ihr folgte dann im Januar die aus 112 Männern und Frauen bestehende Besatzung Bravo, die das Schiff bis 16. Juni führte. Nach dem Verlassen der Mission vor der libanesischen Küste übernahm die „Baden-Württemberg“ Anfang Mai die Führung über das Indo-Pacific Deployment. Eine Atlantiküberquerung, zwei Hafenbesuche und der Transit durch den Panamakanal in den Pazifik folgten. Jetzt in San Diego, USA, hieß es für die „Bravos“ nach 158 Tagen auf See: Mit dem Flieger in die Heimat zurück und den „Echos“ das Ruder überlassen. „Es war schon eine Herausforderung, nach einem Einsatz direkt weiter in eine internationale Operation zu starten, aber meine Besatzung hat jeden einzelnen Tag hervorragende und hochprofessionelle Arbeit geleistet. Ich bin sehr stolz auf die Männer und Frauen der Bravo-Besatzung!“, fasst der Kommandant, Fregattenkapitän Dirk Matheis, die vergangenen fünf Monate zusammen.
Der Wechsel bedeutete im Detail, nach dem Einlaufen in den Auslandshafen alles für die Übergabe vorzubereiten. Die bisherige Crew Bravo überprüfte sorgfältig ihre Arbeitsräume und ihre Anlagen – vom Leitstand bis zur Kombüse, vom 127-Millimeter-Geschütz bis zum Fernglas. Alle Systeme müssen funktionieren und alle Arbeitsgeräte müssen vollzählig vorhanden sein. Fehlt etwas oder funktioniert nicht, fließt das in ein Übergabeprotokoll ein.
Parallel brach die Nachfolgebesatzung in Wilhelmshaven auf und machte sich mit dem Flugzeug auf den Weg nach San Diego. Dort angekommen, übernahm die Besatzung Echo innerhalb einer Woche das Schiff mit allem, was dazu gehört. Entscheidend ist, dass das Schiff trotz neuer Besatzung seinen Aufgaben ohne Einschränkung nachkommen kann.
Das Schiff mit neuer Mannschaft setzt seinen Auftrag im Indo-Pacific zusammen mit dem Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ weiter fort. Sie werden für rund vier Monate das Indo-Pacific Deployment begleiten, bevor auch sie wiederum abgelöst werden.