Marine
Indo-Pacific Deployment 2024

Fregatte „Baden-Württemberg“ wechselte die Besatzung

Fregatte „Baden-Württemberg“ wechselte die Besatzung

Datum:
Ort:
Indo-Pazifik
Lesedauer:
2 MIN

Die Schiffe der Klasse 125, mit mehreren Besatzungen, gibt es seit ein paar Jahren in der Deutschen Marine.  Die Fregatte „Baden-Württemberg“ ist als erstes von letztendlich vier Schiffen 2019 in Dienst gestellt worden. Mit diesen sogenannten „Plattformen“ ist die Intensivnutzung für bis zu zwei Jahre im Einsatz möglich, bevor der Heimathafen wieder angesteuert wird. Doch was bedeutet ein Besatzungswechsel? Und welche Arbeit ist damit verbunden?

Soldaten tragen Gepäck von Bord eines Schiffes.

Die 112 Soldatinnen und Soldaten der Besatzung Bravo bringen ihr Gepäck von Bord. Nach 158 Tagen geht es zurück nach Deutschland.

Bundeswehr/Nico Theska

Einen Mietwagen hat sich sicher schon jeder einmal geliehen. Nach der Leihe muss das Fahrzeug aufgetankt und gesäubert an den Vermieter zurückzugeben werden. Deutlich komplexer läuft es bei den modernsten Fregatten der Deutschen Marine ab. Hier müssen von Einzelteilen wie dem Maulschlüssel, über das Kücheninventar, bis letztendlich das gesamte Schiff übergeben werden. Und das innerhalb weniger Tage.

Nach dem Einsatz ist vor dem Deployment

Die Besatzung Delta hat mit der Fregatte „Baden-Württemberg“ Ende 2023 Wilhelmshaven verlassen und am Einsatz UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon im Mittelmeer teilgenommen. Ihr folgte dann im Januar die aus 112 Männern und Frauen bestehende Besatzung Bravo, die das Schiff bis 16. Juni führte. Nach dem Verlassen der Mission vor der libanesischen Küste übernahm die „Baden-Württemberg“ Anfang Mai die Führung über das Indo-Pacific Deployment. Eine Atlantiküberquerung, zwei Hafenbesuche und der Transit durch den Panamakanal in den Pazifik folgten. Jetzt in San Diego, USA, hieß es für die „Bravos“ nach 158 Tagen auf See: Mit dem Flieger in die Heimat zurück und den „Echos“ das Ruder überlassen. „Es war schon eine Herausforderung, nach einem Einsatz direkt weiter in eine internationale Operation zu starten, aber meine Besatzung hat jeden einzelnen Tag hervorragende und hochprofessionelle Arbeit geleistet. Ich bin sehr stolz auf die Männer und Frauen der Bravo-Besatzung!“, fasst der Kommandant, Fregattenkapitän Dirk Matheis, die vergangenen fünf Monate zusammen.

  • Zwei Soldaten befinden sich in einem grauen Raum und unterhalten sich miteinander

    Direkt nach dem Einlaufen am 11. Juni geht es nach einem kurzem Willkommen an die Arbeit der Übergabe. Der Versorgungsmeister übergibt an seinen Nachfolger.

    2024 Bundeswehr/Nico Theska
  • Ein Soldat überreicht einem anderen Soldaten ein Schlüsselbund.

    Die Schlüsselübergabe erfolgt, wenn alles Material übergeben, alle Sachstände abgestimmt sind. Damit liegt die Verantwortung beim Übernehmenden.

    Bundeswehr/Nico Theska
  • Zahlreiche Soldaten gehen an Bord eines Schiffes.

    Die Besatzungen wechseln, Besatzung Echo zieht auf dem Schiff ein, die Bravos gehen bis zum Abflug ins Hotel. Aus Platzgründen können nicht beide Besatzungen auf dem Schiff schlafen.

    Bundeswehr/David Wähner
  • Zahlreiche Soldaten stehen in Formation auf einem Flugdeck

    Die finale Übergabe erfolgte auf dem Flugdeck der Fregatte „Baden-Württemberg“. Beide Besatzungen waren zur Kommandoübergabe ihrer Kommandanten angetreten.

    Bundeswehr/David Wähner
  • Soldaten stehen auf einem Schiff. Im Hintergrund weht die US-amerikanische Flagge.

    Die Besatzungswechsel erfolgen grundsätzlich im Einsatzgebiet, hier während des Indo-Pacific Deployment. Auch bei solch besonderen Häfen wie San Diego bleibt kaum Zeit für Erholung, für die Marine ist das ein sogenannter „Arbeitshafen“.

    Bundeswehr/Nico Theska
  • Zwei Marinesoldaten reichen sich die Hand. Ein dritter Marinesoldat hält seine Hand über deren.

    Kommandantenwechsel auf der „Baden-Württemberg“: “. Fregattenkapitän Sascha Huth von der Besatzung Echo übernahm am 16. Juni von Fregattenkapitän Dirk Matheis von der Besatzung Bravo

    Bundeswehr/Nico Theska
  • Mehrere Soldaten steigen aus einem Flugzeug aus.

    Besatzung Bravo ist zurück in der Heimat

    Bundeswehr/Eike Linke

Der Wechsel bedeutete im Detail, nach dem Einlaufen in den Auslandshafen alles für die Übergabe vorzubereiten. Die bisherige Crew Bravo überprüfte sorgfältig ihre Arbeitsräume und ihre Anlagen – vom Leitstand bis zur Kombüse, vom 127-Millimeter-Geschütz bis zum Fernglas. Alle Systeme müssen funktionieren und alle Arbeitsgeräte müssen vollzählig vorhanden sein. Fehlt etwas oder funktioniert nicht, fließt das in ein Übergabeprotokoll ein.

Parallel brach die Nachfolgebesatzung in Wilhelmshaven auf und machte sich mit dem Flugzeug auf den Weg nach San Diego. Dort angekommen, übernahm die Besatzung Echo innerhalb einer Woche das Schiff mit allem, was dazu gehört. Entscheidend ist, dass das Schiff trotz neuer Besatzung seinen Aufgaben ohne Einschränkung nachkommen kann.

Das Schiff mit neuer Mannschaft setzt seinen Auftrag im Indo-Pacific zusammen mit dem Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ weiter fort. Sie werden für rund vier Monate das Indo-Pacific Deployment begleiten, bevor auch sie wiederum abgelöst werden. 

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