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Ausrüstung: Neue Dienstsegelboote für die Marineschule

Ausrüstung: Neue Dienstsegelboote für die Marineschule

Datum:
Ort:
Flensburg
Lesedauer:
2 MIN

Am 10. Juli hat Marineschule Mürwik fünf zusätzliche Segelyachten für die militärische Segelausbildung der Offizieranwärter erhalten.

Die „Pollux“, eine der neuen Yachten der Marineschule in ihrem neuen Heimatrevier, der Flensburger Förde

Bundeswehr/Björn Wilke

„Wir freuen uns über den großen Zuwachs“, so Flottillenadmiral Wilhelm Tobias Abry, Kommandeur der Schule. Die militärische Segelausbildung ist ein zentraler und wesentlicher Bestandteil der Ausbildung zum Marineoffizier. Der Bedarf an Segelausbildung ist aufgrund steigender Zahlen von Offizieranwärterinnen und -anwärtern in den letzten Jahren erheblich angestiegen.

„Mit den neuen Dienstsegelbooten können wir diesen wachsenden Bedarf unserer Ausbildung wieder sicherstellen und sind zukunftsfähig“, erklärt Abry. „Die Boote sind fest integriert in unsere praktische Bordausbildung. Dieser Ausbildungszyklus beginnt mit der Segelausbildung an der Marineschule, wird dann mit der Segelschulschiffsausbildung fortgesetzt und schließlich durch Praktika auf Schiffen und Booten der Flotte komplettiert.“

Für den Schulkommandeur sind die neuen Boote zentrales Ausbildungsmittel, um gleich zu Beginn der Ausbildung die jungen Kadetten durch Seeerfahrung zu prägen. Ausbildungsfahrten mit den Dienstsegelbooten der Marineschule sollen die nautischen-seemännischen Kompetenzen sowie insbesondere die Führungskompetenz des Offiziernachwuchs aufgebaut und weiterentwickelt werden. Zugleich soll die Ausbildung auf den Booten militärische Standards setzen, die im weiteren Werdegang zum Offizier an Bord von Marineschiffen wichtig sind. Dies alles sind Kompetenzen, die für die spätere Arbeit der jungen Offiziere in der Flotte von elementarer Bedeutung sind.

Drei Sternzeichen, ein Stern und ein Zwergplanet

Die fünf neuen Segelyachten im Bootshafen der Marineschule

2020 Bundeswehr / Björn Wilke

Die neuen Dienstsegelboote gehören zum Typ Sunbeam 36.2, gebaut von der österreichischen Schöchl-Werft, für die Bedürfnisse der Marine angepasst durch die deutsche Mittelmann‘s Werft. Sie sind benannt nach drei Sternzeichen, einem Stern und einem Zwergplaneten: „Perseus“, „Pegasus“, „Phönix“, „Pollux“ und „Pluto“. Sie verstärken die Zahl der bereits vorhandenen Dienstsegelboote an der MSM auf 21. Im bisherigen Bestand sind sechs Boote vom Typ Hanseat, mit einer Länge von 10,5 Metern, und zehn Boote des Typs Nadine, Länge 7,5 Meter.

Die Sunbeams sind nun die größten der Schule mit 11,2 Metern Länge über alles. Ihr zukünftiges Einsatzgebiet kann damit über das eigentliche Seegebiet Flensburger Förde hinausgehen. Mit den neuen Booten sollen Ausbildungsfahrten auch in der Nord- und Ostsee stattfinden. Noch dieses Jahr soll der Bootshafen der MSM zwei weitere Sunbeam-Yachten erhalten. Die Marine rechnet damit, dass die Boote für mindestens drei Jahrzehnte im Dienst bleiben.

Eine der fünf Sunbeams überführten der Kommandeur der MSM Abry (Mitte stehend) und der Kommandant der „Gorch Fock“, Kapitän zur See Nils Brandt, (Mitte hinten) persönlich von der Werft in Kappeln nach Flensburg.

Bundeswehr/Björn Wilke

Unter den geladenen Gästen der Übergabezeremonie am 10. Juli waren unter anderen die Eigentümer der Schöchl-Werft aus Österreich sowie die Bundestagsabgeordneten Petra Nicolaisen, direkt gewählte Parlamentarierin aus dem Wahlkreis Flensburg-Schleswig, und Ingo Gädechens, Obmann der CDUChristlich Demokratische Union/CSUChristlich-Soziale Union-Fraktion im Verteidigungsausschuss.

Gädechens hatte dort 2018 einen ersten Impuls für die Beschaffung der neuen Dienstsegelboote gegeben. Er lobte ausdrücklich die deutsch-österreichische Zusammenarbeit als „europäisches Projekt“. Er hoffe nunmehr darauf, „dass das österreichische Bundesheer bei Beschaffungen mal über die Grenze nach Deutschland schaut“.

von  Presse- und Informationszentrum Marine (tga/mmo)  E-Mail schreiben