Fregatte „Baden-Württemberg“: Ausbildung auf hoher See
Fregatte „Baden-Württemberg“: Ausbildung auf hoher See
- Datum:
- Ort:
- in See
- Lesedauer:
- 2 MIN
Während des Transits ins Mittelmeer nutzt die Besatzung Delta die Zeit, um seemännische Ausbildungen abzuhalten.
Natürlich erhielt die Crew im Vorfeld ihres Auslaufens ein einsatzspezifisches Training. Aber bei dem ein oder anderen neu hinzugekommenen Besatzungsmitglied fehlte noch der gewisse Feinschliff. So erhielten auch sie auf hoher See das perfekte Rüstzeug für den ersten Einsatz ihres Schiffes. Die mitreisenden Ausbilder des Einsatzausbildungszentrums Mehrdimensionale Seekriegsführung der Einsatzflottille 2 machten dies möglich.
Feinschliff für die Besatzung
Bei starkem Seegang im englischen Kanal frischten die Ausbilder die Erste-Hilfe-Kenntnisse der Besatzung auf. Nützlich auch für die vollständig ausgebildeten Soldatinnen und Soldaten: diese konnten ihre Praxiserfahrungen mit den Ausbildern austauschen.
Ein weiterer Ausbildungsabschnitt war Lüften beziehungsweise Absaugen von Rauchgasen aus Räumen und Abteilungen. Die Ausbilder simulierten den eindringenden Rauch mit Disconebel. Für die Veranschaulichung waren die Soldatinnen und Soldaten in den verrauchten Räumen und konnten so die Wirkungsweise der Lüfter beobachten.
Bei der Leckabwehr kam es nicht nur auf das handwerkliche Geschick an. Die Crew musste auch ihr Teamwork demonstrieren – ohne ein Team funktioniert auf einem Schiff nichts. Mit der Säge brachten sie die Balken in die für die Leckage benötigte Größe in Form und befestigten das Holzstück anschließend mit Keilen.
Schiffstechniker unter Zeitdruck
Die Soldatinnen und Soldaten des Schiffstechnischen Leitstandes, dem Herzstück des Schiffes wenn es um die Technik geht, übten auch in ihrem Bereich. Ein Übungsabschnitt war die Fehlersuche. Wenn das Überwachungssystem der Fregatte beispielsweise anzeigt, dass ein Dieselmotor nicht richtig läuft, dann sind die Schiffstechniker gefragt. Sie müssen schnellstens erkennen, um welches Bauteil des Motors es sich handelt und es umgehend reparieren.
Zweieinhalb Stunden am Stück haben die Frauen und Männer der „Heizerei“ geschwitzt und gearbeitet, um fit für einen eventuellen technischen Notfall zu sein. Alles unter den wachsamen Augen der Ausbilder. Selbstverständlich durften sie hier auch Fehler machen. Diese wurden anschließend von der gesamten Gruppe ausgewertet und behoben, frei nach dem Grundsatz: „Aus Fehlern lernt man!“
Die volle Kampfkraft der Fregatte wird benötigt
Ob diese Trainingsinhalte bei der Crew sitzen, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Denn dann übt die Besatzung „Feuer im Schiff“, „Wassereinbruch“ und „Maschinenstörung“ zeitgleich. Hinzu kommen dann noch die Versorgung von möglichen Verletzten und ein simulierter Angriff auf das Schiff. Hierfür braucht der Kommandant zügig wieder die volle Kampfkraft seiner Fregatte. Das alles erzeugt bei jedem Besatzungsmitglied Stress.
Die Ausbilder achten auf jede Kleinigkeit, kaum ein Fehler bleibt durch sie unentdeckt. Aber dafür sind sie da – die Ausbilder mit ihrem Klemmbrett auf dem sie jeden Fehler notieren. Sie beobachten an den verschiedenen Trainingsstationen die Besatzung und können unmittelbar kleine Hilfestellungen und Anregungen für Verbesserungen geben.
Im Anschluss halten die Ausbilder eine Nachbesprechung mit der Crew ab. Bei dieser analysieren sie alle Fehler ausführlich. Die Besatzung ist stets bestrebt sich zu verbessern und eins ist ihnen allen klar: Es ist eben noch kein Meister vom Himmel gefallen!