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Digitalisierung

Marinetechnikschule: Erster 3D-Bodyscan der Bundeswehr

Marinetechnikschule: Erster 3D-Bodyscan der Bundeswehr

Datum:
Ort:
Parow
Lesedauer:
2 MIN

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Eine detaillierte 3D-Reihenmessung macht es möglich, individuelle Bekleidung und persönliche Ausrüstung für Soldaten zu entwickeln.

Ein Mann nur in weißer Unterhose und mit einer Kappe auf dem Kopf sitzt in einer Kabine.

Jeder 3D-Scan erfasst etwa drei Millionen Datenpunkte, anschließend heruntergerechnet auf etwa eine Million. Im Ergebnis entsteht ein exaktes dreidimensionales Abbild der Probanden des Projekts.

Bundeswehr/Nico Theska

Vom 10. Januar bis zum 24. Februar findet in der Marinetechnikschule die erste 3D-Reihenmessung in der Bundeswehr statt. Rund 350 Soldatinnen und Soldaten nehmen an diesem ersten Abschnitt eines Projekts des Wehrwissenschaftlichen Instituts für Werks- und Betriebsstoffe teil.

Die Daten aus der 3D-Reihenmessung sollen die Grundlage für eine Digitalisierung im Management von Bekleidung und persönlicher Ausrüstung in der Bundeswehr legen. Ziel des Projekts ist, einen aktuellen und repräsentativen Datensatz von Körpermaßen und -formen der Angehörigen der Bundeswehr zu erhalten. Der wiederum soll dazu dienen, Entwicklung, Beschaffung und Verteilung von Einsatz-, Dienst- und Ausgehbekleidung zu optimieren.

Die aus dem Scannen resultierenden Avatare ermöglichen zukünftig unter anderem die digitale Bekleidungskonstruktion, und an ihnen lässt sich in virtuellen Trageversuchen die Funktion von Kleidungsstücken überprüfen. Auch die Gestaltung von persönlicher Bekleidung und Ausrüstung kann die Bundeswehr so verbessern genauso wie die Arbeitsumgebung in militärischen Fahrzeugen ergonomisch anpassen.

Der Scanvorgang: Vom Probanden bis zum Avatar

  • Eine Frau sitzt hinter einem Laptop und schaut auf ihn. Vor ihr, hinter einem Tisch, sitzt ein Soldat.

    Die Probanden durchlaufen im Zuge der Vermessung verschiedene Stationen. Beginnend mit der Registrierung der Teilnehmer erhalten diese eine Code-Nummer. Damit ist eine durchgängige Pseudonymisierung der erfassten persönlichen Daten möglich.

    Bundeswehr/Nico Theska
  • Ein Soldat spricht mit einer Frau, welche hinter einem Laptop sitzt.

    An der folgenden Station fragen die Interviewer die Soldaten über deren familiären Hintergrund, der sportlichen Betätigung, der Tragepräferenz bei Bekleidung und militärischen Ausstattung wie zum Beispiel Einsatzbekleidung ab.

    Bundeswehr/Nico Theska
  • Ein Soldat steht vor einem Messstab. Ein Mann hält diesen und schaut auf die Größenangabe.

    Vor dem Scan messen die Mitarbeiter die Körpermaße manuell.

    Bundeswehr/Nico Theska
  • Eine Person bringt graue Punkte an einen männlichen Oberkörper an.

    Danach bringen sie an anatomisch relevanten Körperpunkten Markierungen ant, welche die spätere Auswertung der Körpermaße an den 3D Scans erleichtert.

    Bundeswehr/Nico Theska
  • Ein Soldat sitzt in Unterwäsche, mit angewinkelten Armen auf einem Stuhl inmitten von weißen Leinwänden.

    An der letzten Station erfolgen die eigentlichen 3D-Scans in einem 3D-Bodyscanner. Die Vermessung erfolgt in vier verschiedenen, vorgegebenen Körperhaltungen. Der Scan funktioniert rein optisch und berührungslos.

    Bundeswehr/Nico Theska

Etwa 2.500 Probanden aller Teilstreitkräfte, Uniformträger wie auch zivile Mitarbeiter, werden mit diesem 3D-Verfahren gescannt, um valide Daten zu generieren. Die Einteilung der Probanden erfolgt geschlechterspezifisch nach den Teilstreitkräften Heer, Marine, Luftwaffe und über ein Spektrum von fünf verschiedenen Altersdekaden.

Digitalisierung für passgenaue, personalisierte Uniformen und Ausstattung

Beginnend mit der Vermessungskampagne an der Marinetechnikschule in Parow bei Stralsund sind für 2022 weitere Vermessungen bei der Luftwaffe in Appen und beim Heer in Munster geplant. 2023 schließen sich Vermessungen in Berlin, Koblenz und Köln an, so dass insgesamt Daten aus sechs Bundeswehr-Standorten zusammenkommen.

Konzeptionell ist angedacht, dass zukünftige Rekrutinnen und Rekruten zum Beispiel während seiner Einstellungsuntersuchung bereits ein erstes Mal gescannt werden und damit einen persönlichen Datensatz erhalten. Mit Beginn ihres Dienstantritts stünde ihre passformgerechte Bekleidung und Ausrüstung schon bereit. Gesparte Zeit ließe sich dann für mehr Ausbildung nutzen.

von Nicole Kubsch  E-Mail schreiben

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Vom Probanden bis zum Avatar: Der Scanvorgang kurz erklärt

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Der promovierte Physiker Carsten Zimmermann leitet das Projekt zur Entwicklung personalisierter Ausstattung für Soldatinnen und Soldaten.
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