Die Marine und die 13. Nationale Maritime Konferenz
Die Marine und die 13. Nationale Maritime Konferenz
- Datum:
- Ort:
- Bremen
- Lesedauer:
- 3 MIN
Am 14. und 15. September hat in Bremen die diesjährige Nationale Maritime Konferenz stattgefunden. Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, hat auf dieser, unter der Schirmherrschaft des Bundeskanzlers, laufenden Tagung über „Die Deutsche Marine und die maritime Sicherheit im Lichte der Zeitenwende“ gesprochen.
Neben Kanzler Olaf Scholz selbst nahm auch der Marineinspekteur an der Veranstaltung teil. Über seinen Vortrag hinaus gab Kaack einen Ausblick auf bevorstehende Veränderungen und Neuerungen in der Deutschen Marine Marine – „der Vision einer schlagkräftigen, resilienten, demographiefesten und damit zukunftsfähigen Marine, die unseren Verbündeten als verlässlicher Alliierter beisteht, sich in multidimensionalen Operationen durchsetzen wird und weiter als flexibles Instrument deutscher Außen- und Sicherheitspolitik zur Verfügung steht.“ Kaack bezog sich damit vor allem auf ein im Frühjahr erschienenes Konzept für die deutschen Seestreitkräfte ab 2035, der „Kurs Marine 2035+“.
„Ausgerichtet auf das Beherrschen heutiger und künftiger Bedrohungen, und vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, haben wir den Kurs Marine 2035+ entworfen. Mit diesem Kurs wollen wir umfassend umsteuern und einen energischen Einstieg in unbemannte Systeme und Künstliche Intelligenz wagen“, so der Inspekteur. Auch wenn maritime Sicherheit im weitesten Sinne das Kerngeschäft der Marine sei, so brauche es die Unterstützung der Industrie, der Wissenschaft und der Politik für ein erfolgreiches Steuern des Kurses Marine 2035+.
Industrie, Wissenschaft und Politik sollen den Kurs Marine 2035+ stützen
Kaack wünscht sich, dass sich Begeisterung für die Marine auch in Rüstungsprojekte umsetzen würde, am besten im „Deutschlandtempo“. So sei eine maritime Schiffbaustrategie für den öffentlichen Sektor in Deutschland überlegenswert. „Gemeinsam können wir uns auch Fragen stellen, die sowohl Industrie und Marine betreffen“, so Kaack. „Benötigen wir wirklich Lebensdauerzyklen von bis zu 35 Jahren für unsere komplexen Einheiten? Sind die Innovationszyklen für die künftige Beschaffung angemessen berücksichtigt?“
Die Marine entwickele insbesondere für neueste Technologien ihre Fähigkeiten weiter, erklärte Kaack. Beispielsweise gehe es „um das Experimentieren und Prototyping mit unbemannten Systemen. Dort sollen Sensoren aus allen Bereichen ‚from seabed to space‘ zusammengeschaltet und Daten fusioniert werden. Und dies alles geschieht unter Beteiligung von Marine, von Industrie und natürlich auch der Wissenschaft.“
Indes baue die Marine zum Schutz maritimer Kritischer Infrastruktur ein Unterwasserlagezentrum auf. „Dort soll das sogenannte maritime Überwasserlagebild mit den vorhandenen oder noch aufzubauenden Unterwasser-Sensordaten korreliert werden, um so Anomalien frühzeitig zu erkennen“, so Kaack. „Verdeckte Angriffe sind dann kaum möglich. Abschreckung durch eindeutige Attribuierbarkeit eben.“
Die Nationale Maritimen Konferenz dient als Dialogforum für alle Stakeholder der Seefahrt
Die Nationale Maritime Konferenz (NMK) ist eine zentrale Veranstaltung der Bundesregierung und soll die maritime Wirtschaft unterstützen. Die Schwerpunkte der Konferenz befassen sich mit Schiffbau, Hafenwirtschaft, Seeschifffahrt und Meerestechnik, Offshoretechnik sowie Klima- und Umweltschutz. Über die Jahre hat sich die Veranstaltungsreihe des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zu einem wichtigen Impulsgeber am Standort Deutschland entwickelt. Sie ist eine Plattform für einen konstruktiven Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden, Gewerkschaften und Politik mit Blick auf Herausforderungen und Chancen der Branche.
Die NMK findet seit 2000 alle zwei Jahre statt, jeweils an wechselnden Orten in Kooperation mit einem Bundesland. Dieses Jahr war die Freie Hansestadt Bremen der Gastgeber. Mit etwa 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war diese 13. NMK die bisher größte.