Desert Flag 2025: Nachbrenner im Wüstensand
Erstmals seit 2012 werden deutsche Jets an einer Übung in den Vereinigten Arabischen Emiraten teilnehmen. Das Taktische Luftwaffengeschwader 33 verlegt mit acht Kampfflugzeugen und über 200 Soldatinnen und Soldaten nach Abu Dhabi, um dort Tiefflüge und die Zusammenarbeit mit Joint Terminal Attack Controllern (JTACJoint Terminal Attack Controller) unter schwierigen Bedingungen zu üben.

Der Name Desert Flag setzt sich aus den englischen Begriffen Desert (Wüste) und Flag (Flagge) zusammen. Im militärischen Sprachgebrauch steht „Flag“ häufig für groß angelegte Manöver – vergleichbar mit Übungen wie Red Flag oder Blue Flag. Der Name deutet also auf eine umfangreiche Übung in der Wüste hin.
Die Al Dhafra Air Base im Südosten von Abu Dhabi wurde bereits bei Übungen wie Rapid Pacific 2022 und Pacific Skies 2024 als Zwischenstopp genutzt. Dabei wurden Flugzeuge betankt, gewartet und für den Weiterflug abgefertigt. Die Air Base dient jedes Jahr als Stützpunkt für Desert Flag.
Was ist Desert Flag?
Das Ziel der Übung ist es, besser zusammenzuarbeiten und voneinander zu lernen. Piloten und Crews trainieren in der Wüste, wie man im Team Einsätze in der Luft und am Boden koordiniert. Durch die anspruchsvollen Rahmenbedingungen wie Hitze und Sand wird das Durchhaltevermögen nicht nur des Personals, sondern auch der Tornados getestet. Die Trainingsszenarien erhöhen zudem die Reaktionsfähigkeit und Flexibilität. So wächst das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und steigert die Einsatzfähigkeit, um im Ernstfall ohne Verzögerungen und mit klarer Abstimmung zu reagieren.
Mitte April verlegte das Taktische Luftwaffengeschwader 33 aus Büchel mit acht Tornados nach Abu Dhabi. Dort üben sie gemeinsam mit anderen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partnern – Frankreich, den USA, Großbritannien und Türkei – sowie Indien, Australien, Südkorea, Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain und Katar. Die multinationale Zusammenarbeit mit zwölf starken Partnern, auch außerhalb des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verbunds, ist essenziell. Am Ende zeichnen sich wertvolle Erkenntnisse ab und neue Techniken, Taktiken und Verfahren können entstehen.
Bei Desert Flag trainieren die teilnehmenden Nationen vor allem präzise Luftangriffe gegen Bodenziele, sogenannte Air-to-Ground-Missionen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Close Air Support, also der direkten Unterstützung von Bodentruppen aus der Luft. Dabei ist die enge Zusammenarbeit mit den Joint Terminal Attack Controllern (JTACJoint Terminal Attack Controller), den Fliegerleitoffizieren, entscheidend, die die Einsätze vom Boden aus koordinieren.
Partnerschaft mit den Emiraten
Durch die Teilnahme an Desert Flag 2025 stärkt die Luftwaffe aktiv die Beziehungen zu den Nationen der Arabischen Halbinsel. Die Vereinigten Arabischen Emirate sind seit vielen Jahren ein wichtiger und verlässlicher Partner in der Region. Gerade mit Blick auf die – auch künftig regelmäßig geplanten – Verlegungen der Luftwaffe in die Pazifikregion ist die Unterstützung der Nationen im Nahen Osten wichtig.