Desert Air: Trinationale Luftwaffenübung in Jordanien
Gemeinsam mit der jordanischen und USUnited States-amerikanischen Luftwaffe zeigen deutsche Jets Präsenz in Nahost. Die lange im Voraus geplante Übung Desert Air dient dem Erfahrungsaustausch.
Bundeswehr/Marcello Totaro
Unter der Bezeichnung Desert Air findet in Jordanien vom 11. Oktober bis 03. November unter deutscher Beteiligung eine trinationale Übung zusammen mit der Royal Jordanien Air Force (RJAF) und der USUnited States Air Force (USAF) statt. Die Bundeswehr beteiligt sich erstmalig mit Eurofightern an der Übung und setzt damit auch ein Signal für militärische Präsenz im Nahen Osten.
Leitverband ist das Taktische Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ aus dem mecklenburg-vorpommerischen Laage bei Rostock.In dem zweiwöchigen Kernübungszeitraum trainieren die Übungspartner Luft-Luft- und Luft-Bodenoperationen sowie Luftbetankungen.
Das Besondere an der lange im Voraus geplanten Übung Desert Air ist, dass die Luftwaffe im Einsatzland eines aktuellen deutschen Einsatzes und mit maßgeblichen Partnernationen von Operation Inherent Resolve (OIROperation Inherent Resolve) übt. Eine Voraussetzung für die Übung ist, dass Einsatz- und Übungsflugbetrieb voneinander getrennt ablaufen. Die Basis der Übung ist die Air Base Al-Azrak, Trainingsflüge finden im jordanischen Luftraum statt.
Deutschland beteiligt sich an der Übung mit sechs Eurofightern und 80 Soldatinnen und Soldaten.
Bevor ein Jet startet – Was macht die Bodencrew?
Um die sechs Kampfflugzeuge Eurofighter fit für den Übungsalltag bei Desert Air 2023 zu halten, sind die Spezialisten der Bodencrew aus Laage gefragt. Spannend ist dabei der Arbeitsalltag der Wartungsmannschaften im Vorfeld der Flüge. Wir nehmen euch bei den Vorbereitungen für einen Flug am Vormittag mit.
Die Crews arbeiten direkt an den Maschinen. Sie sind dafür verantwortlich, dass dem Pilot für die Übungsflüge ein einsatzbereites Luftfahrzeug zur Verfügung steht. Denn der Übungsflugbetrieb in einem anderen Land unterliegt den selben flugbetriebsrechtlichen Bestimmungen wie in Deutschland. Das heißt, dass nur sichere und geprüfte Kampfflugzeuge in die Luft gehen dürfen. Die Routine beginnt um 06.30 Uhr. Nach dem Frühstück im Camp Sonic sammelt sich die Crew zur Abfahrt. Die gesamte Crew ist in sechs einzelne Teams unterteilt. Hinzu kommen zwei Qualitätssicherungsmeister (QSM). Der QSM ist Freigabeberechtigter im Sachgebiet. Wie bei anderen Übungen wird auch bei Desert Air 2023 versucht, nur ein schlankes Übungskontingent einzusetzen. Entsprechend sind die Hierarchien innerhalb der technischen Crews flach.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Abnahme Staubschutzklappe
Nach einer kurzen Fahrt in den Flugbetriebsbereich, teilt sich die Crew auf die bis zu sechs Flugzeuge auf. Pro Maschine sind zwei Warte fest eingeteilt. Je nach zu fliegendem Übungsszenario und der Anzahl der eingesetzten Maschinen, kann das Team also aus bis zu 14 Mitgliedern bestehen. Direkt am Luftfahrzeug ist der 1. Wart hauptverantwortlich, er fungiert als Crew Chief und hält die Verbindung zum Piloten. Denn die Maschinen müssen zu den festgelegten Zeiten einsatzfähig sein. Er ist für das gesamte Luftfahrzeug verantwortlich, bis es der Pilot im Datensystem übernimmt. Vor der Inspektion muss der Bodensicherungssatz entfernt werden. Dieser schützt die Öffnungen des Luftfahrzeuges z.B. vor dem Staub hier in der Wüste Jordaniens.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Wart Crew Chief
Während der Inspektion übernimmt der Crew Chief die Inspektionen des Rumpfes, der Unterseite des Luftfahrzeuges, der Flügelaußenseiten, der Triebwerke und überprüft auf Leckagen. Mittels Sichtprüfung wird das Luftfahrzeug auf Beschädigungen untersucht. Er überwacht die Funktionen durch eine digitale Schnittstelle, dem Maintenance Data Panel (MDP).
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Zweiter Wart
Der zweite Wart am Luftfahrzeug übernimmt die Inspektion der Lufteinlässe, des Cockpits, der Flügeloberseite und der Rumpfoberseite. Er verantwortet auch die Be- und gegebenfalls Enttankung der Maschine. Das erfolgt nach der Rückkehr des Luftfahrzeuges – jeweils in Vorbereitung für den nächsten Flug. Haben beide ihre Überprüfungen durchgeführt, erfolgt die notwendige Dokumentation der Arbeiten. Auftauchende Fehlermeldungen im System werden an die jeweiligen Fachgruppen, z.B. für die Luftfahrzeugmechanik, weitergeleitet. Dort wird dann entschieden, wie das Problem schnellstmöglich behoben werden kann. Diese Fachgruppen gehören nicht zur eigentlichen Wartungscrew sondern unterstützen bei Bedarf und sind ebenfalls Bestandteil des Übungskontingents Desert Air 2023.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Meldung an Pilot
Sind alle Arbeiten durchgeführt und zeigt der sprichwörtliche Daumen nach oben, dann heißt es erstmals „Luftfahrzeug flugklar“ – darauf können sich die Piloten verlassen. Da jeder Luftfahrzeugführer für sein Kampfflugzeug verantwortlich ist, kontrolliert er es nochmals mit einem „Walk Around“. Anschließend checkt er das Cockpit. Wenn keine Fehler festgestelt werden, startet er die Auxilary Power Unit (APU). Mit dem Hilfstriebwerk erhält der Eurofighter die notwendige „Starthilfe“, um die Systeme hochfahren und die Triebwerke starten zu können. Nun wird in den Leitungen Druck aufgebaut und die Warte gehen in ihre zweite Runde (Aircraft Launce) und kontrollieren das Luftfahrzeug beispielsweise auf austretende Flüssigkeiten.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Remove before Flight
Nachdem die Triebwerke vollständig hochgefahren sind, schließen die Warte die für die Vorflugkontrolle geöffneten (Wartungs-) Klappen. Dort sind beispielsweise die Sicherungen zugänglich. Nun werden die Sicherungsstifte mit den markanten „Remove before flight“- Anhängern vom Fahrwerk entfernt. Zugleich werden die Tanks „geschärft“, um zur Not abgeworfen werden zu können. Das könnte beispielsweise bei einer Luftnotlage notwendig werden, wenn beispielsweise das Fahrwerk nicht ausgefahren werden kann und eine Rumpflandung eingeleitet werden müsste.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Handzeichen Abrollen Eurofighter
Der letzte Schritt besteht für die Warte darin, die Kommunikationsbox, also die direkte Funkverbindung zum Piloten, zu entfernen. Für den Piloten heißt es nun auf die Bremse treten, der zweite Wart entfernt den Bremsklotz vom Hauptfahrwerk. Es ist jetzt 09:00 Uhr und der Eurofighter rollt zur sogenannten „before takeoff inspection“ (BTI). Wenn dort keine Fehler mehr auftauchen, kann der Flugtag bei Desert Air 2023 pünktlich beginnen.
Bevor ein Jet startet – Was machen die Piloten?
Die Piloten können sich darauf verlassen, dass ihre Eurofighter in den Sheltern einsatzbereit sind. Bei ihren Flugvorbereitungen geht es im Schwerpunkt um die detaillierte Planung der Missionen und die Abstimmung mit den jordanischen Piloten. Im nicht so dicht beflogenen Luftraum über Jordanien haben sie die Möglichkeit, komplexe Szenarien zu üben.
Meist sieht sich Eurofighterpilot „Chatter“ mit den Warten noch beim Frühstück im Camp Sonic, bevor sich ihre Wege trennen. Die Piloten begeben sich gegen 06:40 Uhr zum Gefechtsstand der Luftwaffe im Camp. Dort planen sie ihre fliegerischen Missionen für die Übung Desert Air 2023, führen die Briefings durch und erhalten alle relevanten Informationen für den Übungsflugbetrieb. Die Piloten der Partnernationen stoßen dazu und die Briefings laufen für alle verständlich in Englisch. Abwechselnd sind die Beteiligten für die Missionsplanung verantwortlich („lead-Nation“) und führen die Einweisungen in ihren Gefechtsständen durch. Nach kurzer Begrüßung folgt das Wetterbriefing für den Tag. Die Informationen werden direkt aus Deutschland von der Wetterberatung des Geoinformationszentrums Luftwaffe in Münster bereitgestellt und telefonisch erläutert. Die wichtigsten Parameter für den Flugbetrieb in Jordanien wie Sicht, Temperatur und Wind sowie allgemeine Auflagen werden durchgesprochen.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Der Gefechtsstand
Anschließend folgt für alle das Coordination Briefing im Gefechtsstand durch den missionsplanenden Piloten. Bei vielen Szenarien gibt es eine Einteilung in Angriffs- und Verteidigungsformation (DCA/Defense Counter Air und OCA/Offensiv Counter Air). Zunächst wird für alle ein gemeinsamer Abholpunkt geschaffen und die „Regeln“ für die Mission festgelegt. Das sind z.B. die Formationseinteilung, die Routenfestlegung zum und vom Trainingsgebiet, die Funkfrequenzen und Absprachen für Notfälle. Wichtigster Punkt ist aber, dass die jeweilige „Lead-Nation“ die Trainingsziele festlegt und für alle verständlich und transparent formuliert. Nachdem letzte Fragen geklärt sind, die Uhrzeit verglichen und das Grundverständnis aller für die Ziele der Mission geschaffen wurde, begeben sich die Piloten in ihr Mission Briefing: eingeteilt nach der Rolle, also beispielsweise Angriffs- oder Verteidigungsformation.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Der Auftrag
Nach einer kurzen Fahrt in den Flugbetriebsbereich, teilt sich die Crew auf die bis zu sechs Flugzeuge auf. Pro Maschine sind zwei Warte fest eingeteilt. Je nach zu fliegendem Übungsszenario und der Anzahl der eingesetzten Maschinen, kann das Team also aus bis zu 14 Mitgliedern bestehen. Direkt am Luftfahrzeug ist der 1. Wart hauptverantwortlich, er fungiert als Crew Chief und hält die Verbindung zum Piloten. Denn die Maschinen müssen zu den festgelegten Zeiten einsatzfähig sein. Er ist für das gesamte Luftfahrzeug verantwortlich, bis es der Pilot im Datensystem übernimmt. Vor der Inspektion muss der Bodensicherungssatz entfernt werden. Dieser schützt die Öffnungen des Luftfahrzeuges z.B. vor dem Staub hier in der Wüste Jordaniens.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Vorbereitung der Piloten
Wenn keine Fragen mehr sind, geht es in die weitere Flugvorbereitung. Erst später werden sie die jordanischen Piloten mit ihren F-16 auf dem Rollfeld in Al-Asrak wiedertreffen. Jeder deutsche Pilot erhält einen Datenträger, mit dem er später die Missionsdaten auf seinen Eurofighter aufspielen kann. Die Piloten fahren zur Einkleidung zu den Spezialisten der „Rettungssysteme“ im Technikbereich. Hier übernimmt er sein vorbereitetes Kampfflugzeug im Softwaresystem. Im Flugdienstanzug wird „Chatter“ zu den Sheltern gefahren.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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So sieht man sich wieder
Hier kreuzen sich seine Wege wieder mit den Warten vom Morgen. Jedem Piloten wird die Maschine „flugklar“ gemeldet, ist für die jeweilige Mission vorbereitet und bereits aus den Sheltern geschleppt. Nach dem „walk around“, also einer Sichtprüfung der Maschine und letzten Checks geht es für „Chatter“ ins Cockpit. Er übernimmt das Steuer und rollt mit seiner Maschine zur „Before Takeoff Inspection“ (BTI).
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Startbereit
Die jordanischen F-16 stehen schon bereit. Wenn keine Fehler mehr auftauchen, starten die Kampfflugzeuge in vorher festgelegter Reihenfolge gegen 09:00 Uhr in den Himmel. Nun wird sich zeigen, ob die Planungen von „Chatter“ für die Mission in der Luft umgesetzt werden können.
Die Übungsplanung aus Sicht des Kommandoführers Technik
Die Luftwaffe verfügt über moderne und leistungsfähige Waffensysteme. Das Personal ist hochqualifiziert, auf das jeweilige System geschult und regelmäßig sind sie auf Übungen, sogenannten „Kommandos“ unterwegs. Am Beispiel der Übung Desert Air 2023 zeigen wir, wie der Kommadoführer Technik (KdoFhrT) ein Übungsvorhaben für Eurofighter plant.
Als „rechte Hand“ des KdoFhr der gesamten Übung verantwortet der KdoFhrT den reibungslosen Betrieb der Kampfflugzeuge Eurofighter vom Taktischen Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ aus Laage in Jordanien. Gesamtziel war die Sicherstellung des Flugbetriebs von sechs Eurofightern für Trainingsmissionen im Gastgeberland. Die Übung sollte als Vorbereitung der Fortsetzung der „Blue Flag“-Übungsserie in Israel Ende Oktober 2023 dienen.
Bundeswehr/Christian Timmig
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Akteure
Dort sollten dann insgesamt sieben deutsche Eurofighter, inklusive des „Eagle Star 2.0“, am militärischen Übungsflugbetrieb teilnehmen. Das Zusammenspiel aller im Übungskontingent intergrierten Akteure sollte unter ähnlichen Bedingungen wie in Israel (Klima, Materialversorgung etc.) vorgeübt und -bereitet werden. Mit dem Ausbruch des Krieges in Israel wurde das Übungsvorhaben Blue Flag 2023 abgesagt, an der Durchführung von Desert Air 2023 aber weiter festgehalten.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Planung ist Schlüssel zum Erfolg
Die Planungen für die Übung, die bereits Ende 2022 begannen, konnten nun umgesetzt werden. Ausgangspunkt für die Vorbereitung der Übung war die Festlegung der Teilnahme von sechs Kampfflugzeugen Eurofighter. Daraus ergibt sich, mit welchem ungefähren Personal- und Materialansatz geplant werden muss. Durch die Abstützung auf das in Al-Asrak stationierte Deutsche Einsatzkontingent der Mission Counter Daesh, etwa in den Bereichen Absicherung, Unterkünfte und ITInformationstechnik, konnte ein schlanker Personalansatz verfolgt werden. Ein Kernteam erkundete dann im Frühjahr 2023 die Gegebenheiten vor Ort und stimmte die möglichen Unterstützungsleistungen mit dem Einsatzkontingent ab.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Das Vorkommando ist gefordert
Für den Betrieb in Jordanien kommt das Kontingent mit 80 Soldatinnen und Soldaten aus, für Israel hätte der Personalkörper cirka 120 Personen umfasst. Zudem wäre das Personal teilweise zwischen den beiden Übungen ausgetauscht worden. Als erstes verlegte ein Vorkommando Anfang Oktober nach Jordanien. Das Team aus Logistikern, ITInformationstechnik- und Flugbetriebsexpertinnen und-experten bereitete das Übungsvorhaben grundlegend vor. Die vom deutschen Einsatzkontingent vor Ort bereitgestellte Infrastruktur musste für den Übungsflugbetrieb der Eurofighter ertüchtigt werden. Notwendiges Material, von der ITInformationstechnik-Hardware über Schutzwesten für die Soldatinnen und Soldaten, bis hin zu einem kompletten Triebwerk wurde bereits Wochen vor Übungsbeginn in rund 50 Containern auf den Seeweg nach Jordanien geschickt.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Aufnahme der Übungstruppe
Die eigentliche Aufnahme der Kampfflugzeuge am 10. Oktober 2023 sollte dann durch das vollzählige Übungskontingent erfolgen. Aufgrund von Flugverschiebungen konnte das Hauptkontingent aber erst mit den Eurofightern einfliegen. Das Vorkommando stellte die Erstaufnahme zunächst sicher. Am Folgetag starteten dann alle gemeinsam in den Flugbetrieb der Übung Desert Air 2023 mit allen sechs Eurofighter.
Die technischen Fachleute bei Desert Air 2023
Bei Desert Air 2023 arbeiten 80 Soldatinnen und Soldaten rund um die Uhr dafür, dass die sechs Kampfflugzeuge Eurofighter für die Missionen einsatzbereit sind. Ein Einblick in den technischen Anteil des Personals, was für Fähigkeiten für den unmittelbaren Flugbetrieb benötigt werden und wie die einzelnen Fachgewerke miteinander arbeiten.
Das Gros des Personals bei Desert Air 2023 ist für den Betrieb der Eurofighter verantwortlich - analog dem Tagesgeschäft in den fliegenden Verbänden der Luftwaffe in Deutschland. Neben den Wartungscrews, der sogenannten „Flight Line Maintenance“, die die technische Flugvor- und nachbereitung an den Eurofightern übernehmen, besteht das „Team Technik“ noch aus einer Instandsetzungs- und Störbehebungskomponente und einer Stabs- bzw. Führungskomponente.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Teamarbeit
Die Instandsetzungsexperten, also zum Beispiel die Fluggerätemechaniker und -avioniker kümmern sich um alle Fehlerbilder/Störungen, die während des Fluges aufgetreten sind. Sie kommen zum Beispiel zum Einsatz, um Störungen, die während eines Fluges aufgetaucht sind, schnell zu beheben oder längerfristige Instandsetzungssarbeiten durchzuführen. Das könnten Fehler in der Bordelektrik oder -hydraulik des Luftfahrzeuges sein. Grundsätzlich sind die Luftfahrzeuge so für die Übung ausgewählt, dass planbare Wartungsmaßnahmen im Verlauf der Übung nicht durchgeführt werden müssen. Denn nicht überall gibt es eine entsprechende Infrastruktur für diese Arbeiten.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Nur mit Gummi
Zur Stabskomponente gehören die klassischen Aufgabenbereiche wie Führung und Nachschub bzw. Ersatzteilversorgung aber auch die Einsatzsteuerung und zusätzliche technische Experten wie Systemprüfoffiziere und Systemingenieure. Die Einsatzsteuerung plant anhand der Vorgaben der Piloten für die einzelnen Missionen die passende Konfiguration, wie Beladung und Fähigkeiten, der Eurofighter. Sie steuert zusammen mit der Arbeitsplanung auch die technischen Arbeiten an den Maschinen.. Im Vorfeld jeder größeren Übung wird ein ein Vorrat an Ersatzteilen, dass sogenannte Verlegepaket, erarbeitet, aus dem die Materialsteuerung Ersatzteile für die Eurofighter zum Einbau bestimmt.. Wenn Erfahrungen beispielsweise einen höheren Verschleiß von Rädern, wie hier in Jordanien, zeigen, werden entsprechend mehr dieser Ersatzteile eingeplant.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Einsatzbereitschaft gewährleistet
Der Flugbetrieb läuft ähnlich wie in Deutschland, und dennoch ist die Teilnahme an einem Übungskommando für alle etwas Besonderes. Es geht kleiner und familiärer, aber auch durch kurze Wege „operationeller“ zu. Gerade hier in Jordanien sind die Übungsteilnehmenden, eben weil es mit einem Einsatzkontingent der Bundeswehr zusammenarbeitet, tatsächlich in einer Art Einsatzalltag angekommen. Unter diesen besonderen Bedingungen sorgen die Techniker 24/7 dafür, dass der Einsatzklarstand der Maschinen alle Vorgaben der Piloten erfüllen, d.h. egal, ob 4 oder alle sechs Maschinen eingeplant werden, dank der Technik sind die Maschinen jeden Tag einsatzbereit.
Gemeinsam für Einsatzbereitschaft: Mit Unterstützung der Industrie auf Übung
Nicht nur Uniformträger sind bei Desert Air 2023 dabei. Der „kurze Draht“ zur Industrie auf Übung sorgt für eine hohe Einsatzbereitschaft.
In das Technik-Team bei Desert Air 2023 ist ein Systemingenieur des Systemunterstützungszentrums Eurofighter (SUZ EF) integriert. Als Field Service Representative (FSR) bildet er die Schnittstelle zwischen der übenden Truppe in Jordanien und dem SUZ EF. Er arbeitet vor Ort eng mit der Wartung, der Instandsetzung und den Piloten zusammen. In den Bereichen Radar und Defensive Aids Subsystem (DASS) ist er sowohl für technische als auch operative Fragen des Geschwaderpersonals beratend tätig.
Der FSR ist im Regelbetrieb in den Geschwadern vor Ort der erste Ansprechpartner für die Systemunterstützung Radar und DASS des SUZ EF in Manching. Von der Kooperation zwischen Bundeswehr und Airbus, also dem SUZ EF, profitieren beide Seiten. So erbringen Soldaten der Luftwaffe und Zivilisten der Firma Airbus gemeinsam den technischen und logistischen Support sowie die Softwarepflege- und änderung zum Betrieb und Weiterentwicklung der Eurofighter.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Zivil-militärische Zusammenarbeit
Das gilt auch für das Übungskontingent Desert Air 2023 –für Herausforderungen, die nicht durch die Spezialisten des Geschwaders geklärt werden können, gibt es meist eine Lösung. Denn der FSR kann auf umfangreiche Datenbestände, etwa von anderen Übungen unter ähnlichen klimatischen Herausforderungen wie hier in der Wüste, zurückgreifen.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Direkter Draht zu den Technikern
Im Vorfeld der Übung Desert Air 2023 wurden die für die Verlegung vorgesehen Eurofighter, in den Bereichen Radar und DASS durch den FSR bewertet. Diese Einschätzung wurde der Technischen Gruppe des Geschwaders als Empfehlung vorgelegt und bildete für den Kommandoführer Technik und sein Team die Grundlage, die entsprechenden Luftfahrzeuge für den Betrieb in Jordanien auszuwählen. So sollte ein „robustes“, also fehlerfreies Systemverhalten für die Übung gewährleistet werden.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Herausforderungen werden gemeistert
Durch seine Tätigkeit vor Ort ist der FSR so nah wie möglich am Flugbetrieb. Seine Arbeit orientiert sich direkt am aktuellen Geschwader- oder dem Übungsbetrieb. Letztlich wird jeder Flug individuell hinsichtlich des Radar- und DASS-Systemverhaltens bewertet. Bei Auffälligkeiten werden entsprechende Empfehlungen bezüglich des weiteren Vorgehens erarbeitet und ausgesprochen. Sofern erforderlich, steht dem FSR ein direkter Draht zu den Fachabteilungen im SUZ EF mit umfassenden Möglichkeiten zur Systemanalyse zur Verfügung.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Auswertung direkt am Flieger
Für den FSR sind das in Jordanien abwechslungsreiche und herausfordernde Übungstage. Bei Desert Air 2023 hilft er, dass die sechs Eurofighter einen hohen Klarstand, also Einsatzbereitschaft haben und den Piloten zuverlässig für ihre Trainingsmissionen zur Verfügung stehen. Jeder Flug wird gemeinsam routiniert ausgewertet. Aber: kein Flug gleicht dem anderem. Aus dem Nichts warten spannende Fragen und damit verbundene Aufgaben auf ihn, wie etwa falsche Anzeigen im Cockpit beim Flug, jedoch nicht am Boden.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
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Klarstand hoch
Durch anschließende Analyse der Daten, Bodentests und das Debriefing mit dem Piloten konnten Fehler im DASS-System entdeckt und durch einem empfohlenen Bauteilwechsel behoben werden. Damit trägt der FSR gemeinsamen mit den Technikern wesentlich zum Übungserfolg bei. Und das lässt sich an hohem Klarstand des Waffensystems Eurofighter in Jordanien bemessen.
Die Soldaten von Fachgebiet „Rettungssysteme Eurofighter“ kümmern sich um die Flugdienstanzüge der Piloten und kümmern sich um die rettungssysteme im Luftfahrzeug. Sie betreuen die Piloten bis zum Einstieg ins Cockpit.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
Nach einem Übungsflug kehren die Eurofighter und die F-16 gemeinsam zur Basis nach Al-Asrak zurück. Beide Nationen lernen durch das gemeinsame Training voneinander. Abwechselnd sind die Nationen für die Planung der Mission verantwortlich.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
Nachdem die "before flight inspection" durch die Warte durchgeführt wurde, rollen die Eurofighter nacheinander auf die Startbahn und beginnen in der Luft ihre Übungsmission mit den jordanischen Piloten.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
Die deutschen Eurofighter üben gemeinsam mit den F-16 Kampfflugzeugen der Royal Jordanien Airforce bei Desert Air 2023. Der enge Formationsflug verlangt den Piloten einiges ab, die Absprachen mit unseren Partnern sind dabei besonders wichtig.
Bundeswehr
Nach Beendigung des Formationsfluges brechen die ersten Maschinen von der Formation nach links und rechts weg. Die Eurofighter und die F-16 üben gemeinsam verschiedene Luftkriegsoperationen. Dabei profitieren beide Seiten von Erfahrungen der anderen.
Bundeswehr
Aus der Anfangsformation starten die Piloten in die gemeinsame Übung mit den F-16 der RJAF. Verschiedene Luftkriegsoperationen werden geübt. Die Deutschen Eurofighter simulieren beispielsweise Luft-Boden-Angriffe.
Bundeswehr
Drei Eurofighter fliegen gemeinsam in die heutige Übung. Dabei wird der Angriff auf ein vorher festgelegtes Bodenziel simuliert. Die deutschen Kampfflugzeuge müssen sich bei der Mission gegen die verteidigenden jordanischen F-16 absichern.
Bundeswehr
Der zweite Wart ist für die Rumpfoberseite beim Eurofighter zuständig. Er überprüft diesen bei der Inspektion auf Beschädigungen und Leckagen. Er ist ebenfalls für die Überprüfung des Cockpits vor und nach dem Flug zuständig.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
Nachdem die Fachgruppe Mechanik ihre Prüfungen am LDP durchgeführt hat, kann er ans Luftfahrzeug angebracht werden. Der mit Laser ausgestattete Beleuchter kann auf ein Ziel aufgeschaltet werden und ihm automatisch folgen.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
Die inneren Fahrwerksklappen werden mittels einer Handpumpe durch den Wart hydraulisch nach Anbringung des LDP wieder ausgefahren. Anschließend muss noch die Integration des LDP in das System Eurofighter geprüft werden.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
Nach erfolgreicher Inspektion kann der Flug beginnen. Der erste Wart ist als Crew Chief das Bindeglied zwischen Wartungspersonal und dem Piloten. Er weist den Piloten mit Handzeichen aus dem engen Schelterbereich.
Bundeswehr/Sherifa Kästner
Der A330 MMUMultinational Multi Role Tanker Transport Unit begleitete die Eurofighter auf ihren Flug in den Nahen Osten. Mit dem Tankflugzeug flogen auch erste Teilnehmer des 80 Köpfe zählenden Kontingentes ein. Mit dem Tanker erweitern die Eurofighter ihre operativen Möglichkeiten.
Bundeswehr/Benjamin Dempfle
Aus dem mecklenburg-vorpommerischen Laage in die jordanische Wüste: Die Luftwaffe stellt auf der jordanischen Airbase Al Asrak dauerhaft und durchhaltefähig Fähigkeiten für die Missionen Counter Daesh (CDCounter Daesh) und Capacity Building Irak (CBICapacity Building Iraq) bereit.
Bundeswehr/Benjamin Dempfle
Die Luftwaffe übt erstmals mit der Royal Jordanien Air Force (RJAF) bei der Übung Desert Air 23 in Jordanien. Jordanien ist ein wichtiger strategischer Partner im Nahen Osten und gemeinsame Übungsvorhaben sind von großer Bedeutung.
Bundeswehr/Benjamin Dempfle
Am 10. Oktober landeten auf dem Luftwaffenstützpunkt Al-Asrak in Jordanien Eurofighter der Luftwaffe. Sie nehmen an der Übung Desert Air 23 teil.
Bundeswehr/Benjamin Dempfle
Ein Pilot des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 „Steinhoff“ grüßt die Bodencrew in Al Azrak: Er wird in den nächsten zwei Wochen gemeinsam mit der jordanischen und USUnited States-Luftwaffe über der Wüste das Bekämpfen von Luft- und Bodenzielen trainieren.
Bundeswehr/Benjamin Dempfle
Die Eurofighter sind in ihren Scheltern vor der Sonne geschützt. Einem Sandsturm können Mensch und Material aber nicht entgehen. Da zählt nur Geschwindigkeit.Das schnelle Handeln des Wartungspersonals der Eurofighter konnten Schäden vermeiden.
Bundeswehr
Am 15. Oktober 2023 zog in Al-Azraq rasant ein Sandsturm auf. Dieser entstand plötzlich und völlig unerwartet, eine Vorhersage war schwer möglich. Ein imposantes Ereignis für alle Angehörigen der Übung Desert Air 2023
Bundeswehr
Die geplanten Flüge für den Nachmittag sind durch die extremen Wetterbedingungen ausgefallen. Am nächsten Morgen konnten die Eurofighter nach erfolgreicher Wartung wieder starten. Somit war die Sandtaufe der Übung Desert Air 2023 erfolgreich.
Bundeswehr
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