
CH-47F Chinook für die Bundeswehr
Der neue schwere Transporthubschrauber von Boeing löst bei der Luftwaffe künftig die bewährte CH-53 ab.
Der neue schwere Transporthubschrauber von Boeing löst bei der Luftwaffe künftig die bewährte CH-53 ab.
7,3 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen investiert die Bundeswehr in die 60 neuen schweren Transporthubschrauber, die im Juli 2023 bestellt wurden. Die genaue Musterbezeichnung lautet CH-47F Block II SR AAR. Dabei steht das SR für Standard Range und AAR für Air-to-Air-Refuelling, also Luft-zu-Luft-Betankung.
Die deutschen CH-47F Chinook werden ab Herbst 2025 im Boeing-Werk in Philadelphia (USA) gebaut. Die erste Chinook soll im Oktober 2027 in Deutschland ankommen, die letzte der 60 Maschinen im Oktober 2032. Geplant ist, dass die Luftwaffe 2030, wenn die CH-53 das Ende ihrer Nutzungsdauer erreichen werden, bereits über 37 Chinook-Hubschrauber am Flugplatz Holzdorf verfügt.
Am Standort Schönewalde/Holzdorf werden 47 der 60 CH-47F Chinook stationiert, zwölf am Standort Laupheim. Sie alle gehören damit zum Hubschraubergeschwader 64 der Luftwaffe. Ein Helikopter geht zur Wehrtechnischen Dienststelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät (WTDWehrtechnische Dienststelle 61) im bayerischen Manching.
Die CH-47F Chinook ist wesentlich schneller als die CH-53, sie schafft über 300 Kilometer pro Stunde. Außerdem kann sie über eine größere Reichweite doppelt so viel Ladung transportieren – über zehn Tonnen. Mit neuen Generatoren und neuer Software ist auch die Avionik der Block-II-Version der CH-47F auf dem Stand der Zeit. In diesem Jahr hat die U. S. Army entschieden, ebenfalls auf die Maschinen vom Block II umzustellen. Die bereits ausgelieferten ersten Serienmaschinen haben die an sie gestellten Erwartungen nach ersten Rückmeldungen mehr als erfüllt.
Mit der CH-47F Chinook tritt Deutschland dem großen Kreis von Nutzernationen dieses Hubschraubertyps bei. 21 Länder sind es insgesamt, darunter neben Deutschland acht weitere NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mitgliedstaaten. Dadurch ergeben sich viele Kooperationsmöglichkeiten, was im Hinblick auf die so wichtige Landes- und Bündnisverteidigung immer mehr an Bedeutung gewinnt. Auch die für die Bundeswehr neue Luft-zu-Luft-Betankung von Hubschraubern erweitert die europäische und transatlantische Zusammenarbeit.
Damit die Luftwaffe den Flugbetrieb direkt mit Ankunft der ersten Maschine aufnehmen kann, hat die Ausbildung von Pilotinnen und Piloten sowie der Ladungsmeister in den USA und auch in den Niederlanden bereits begonnen und wird konsequent weitergeführt.