Luftwaffe
INSIGNE BATS OFFICIEL

Binationale Lufttransportstaffel Rhin/Rhein in Évreux

Zehn Flugzeuge, zwei Nationen, ein Verband: So etwas hat es in Europa noch nie gegeben. Am 9. März 2022 hat die neue Staffel ihren Dienst aufgenommen.

Auftrag

Der Auftrag der binationalen Staffel beinhaltet folgende Schwerpunkte:

  • Gemeinsamer Lufttransport im gesamten logistischen und taktischen Spektrum
  • Unterstützung von Spezialkräfteoperationen
  • Gegenseitige Unterstützung im Krisenfall und bei der Durchführung nationaler Aufträge

Die deutsch-französische Lufttransportstaffel führt taktische Lufttransporteinsätze auf Flugplätzen oder unbefestigten Landezonen mit stark reduzierter Infrastruktur durch. Sie schließt damit die Fähigkeitslücke im taktischen Lufttransport, die aufgrund der Außerdienststellung der C-160 Transall im Jahr 2021 durch einen Untersuchungsbericht von 2016 identifiziert wurde. Gleichwohl ist die „Super Hercules“ kein direkter Nachfolger der C-160 Transall. Die binationale Lufttransportstaffel „Rhein/Rhin“ ist beauftragt, Einsätze im Rahmen des nationalen Krisenmanagements zum Schutz deutscher Staatsangehöriger im Ausland und für die Unterstützung von Spezialoperationen durchzuführen.

Außerdem kann sie mit ihren KC-130J andere Luftfahrzeuge, auch Hubschrauber, in der Luft betanken. Die weltweiten taktischen Lufttransporte koordiniert das European Air Transport Command.

Zehn Flugzeuge, zwei Nationen, ein Team: So etwas hat es in Europa noch nie gegeben. Am 9. März 2022 hat die erste deutsch-französische Lufttransportstaffel offiziell ihren Dienst in Évreux in der Normandie aufgenommen. Gestartet wurde zunächst mit vier französischen Super Hercules C-130J, zwei davon in der Tankerversion, und mit einer deutschen C-130J. Seit der Auslieferung der letzten Super-Hercules am 19. April 2024 ist die Staffel mit zusätzlich fünf deutschen Maschinen komplett. Zum Verband sollen künftig insgesamt rund 300 Soldatinnen und Soldaten beider Nationen gehören.

Das Besondere an diesem Verband ist die komplette Integration: Zum allerersten Mal leben, trainieren und arbeiten hier französische und deutsche Piloten, Mechaniker, Avioniker und technische Ladungsmeister gemeinsam. Binationale Crews fliegen die Einsätze und am Boden werden deutsche und französische Maschinen ebenfalls gemeinsam gewartet.

Die neue binationale Staffel ist ein Meilenstein für die weitere Zusammenarbeit der deutschen Luftwaffe und der französischen Armée de l’Air et de l’Espace. Hier profitieren beide Seiten von den bereits vorhandenen Erfahrungen der anderen. Um diese in Europa einmalige Kooperation zu verwirklichen, entstanden einheitliche Grundlagendokumente, zum Beispiel für den gemeinsamen Flug- und Instandhaltungsbetrieb. Diese können als Blaupause für weitere Kooperationen in Europa genutzt werden.

Die Base aérienne 105 Évreux-Fauville (BA 105) ist ein Militärflugplatz der französischen Luftstreitkräfte (Armée de l’Air et de l’Espace). Der Flugplatz liegt in der Region Normandie im Département Eure auf dem Gebiet dreier Gemeinden: Fauville, Gauciel und Huest etwa fünf Kilometer östlich von der Stadt Évreux.

Die BA 105 wurde nach Major (Commandant) Jules Louis Viot benannt, einem französischen Piloten, der 1947 in Französisch-Indochina während eines Luftkampfes gefallen ist.

Der Fliegerhorst beherbergt mehrere, unterschiedliche Geschwader und Staffeln:

  • 64e escadre de transport – 64. Transportgeschwader
  • L'escadre aérienne de commandement et de conduite projetable
  • Le groupe aérien mixte 56 „Vaucluse“ – gemischte Lufttransportstaffel 56 „Vaucluse“
  • La 62e escadre „Franche-Comté“ – Lufttransportgeschwader 62 „Franche-Comté“
  • Escadron électronique aéroporté 1/54 „Dunkerque“ – Aufklärungsstaffel 1/54 „Dunkerque“

Die Flotte der deutsch-französischen Lufttransportstaffel besteht aus zehn Super-Hercules-Maschinen der Firma Lockheed Martin:

  • 5 C-130J-30
  • 5 KC-130J (Tankerversion)

Frankreich stellt zwei C-130J-30 und zwei KC-130J.

Deutschland stellt drei C-130J-30 und drei KC-130J.

Die C-130J-30 ist die Langversion der C-130J, die KC-130J sind insbesondere für die Betankung von Helikoptern in der Luft vorgesehen.

Die vier französischen Flugzeuge wurden zwischen Januar 2018 und Februar 2020 ausgeliefert und waren zwischenzeitlich in Orléans-Bricy stationiert.

Die erste deutsche Super Hercules wurde am 19. Februar 2022 übergeben. Zwei weitere folgten noch im selben Jahr. Die erste von drei C-130J in der Tanker-Version ist am 1. März 2024 in Évreux angekommen und seit der Lieferung der letzten am 19. April 2024 ist die Hercules-Flotte komplett.

Sie hat die Seriennummer 5930 und die Taktische Kennung 55+01: Die erste Super Hercules der deutschen Luftwaffe. Insgesamt baute Lockheed Martin in Marietta, Georgia, sechs Maschinen für die Bundeswehr. Drei davon wurden als Tankflugzeuge KC-130J geliefert. Die anderen drei, wie diese erste hier, sind Transporter in der um knapp fünf Meter längeren Variante C-130J-30.

So entsteht die erste deutsche C-130J

Führung

  • Oberstleutnant Nicolas Henri

    Oberstleutnant Nicolas Henri

    Oberstleutnant Nicolas Henri ist seit September 2022 Staffelkapitän der binationalen Lufttransportstaffel C-130J in Évreux.
    Oberstleutnant Nicolas Henri wurde 1984 in Fontenay sous bois geboren. Er ist verheiratet.

  • Oberstleutnant Maik Drescher

    Oberstleutnant Maik Drescher

    Oberstleutnant Drescher ist seit April 2021 stellvertretender Staffelkapitän der binationalen Lufttransportstaffel C-130J in Évreux und führt gleichzeitig den deutschen Staffelanteil.
    Maik Drescher stammt aus Halle an der Saale. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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Presseoffizier