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Schwert und Schild am Himmel – das IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range

Schwert und Schild am Himmel – das IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range

Datum:
Ort:
Todendorf/Panker
Lesedauer:
3 MIN

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Die Luftwaffe führt ein neues Luftverteidigungssystem ein: das System IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range. Dieses moderne, hochagile und feuerstarke System wurde durch das deutsche Unternehmen Diehl Defence in multinationaler Zusammenarbeit entwickelt und stellt bereits in der Ukraine im Einsatz seine große Leistungsfähigkeit unter Beweis.

Ein Soldat grüßt zwei Politiker und einen Soldaten.

Die feierliche Indienststellung des Luftverteidigungssystems IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range in Todendorf fand im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz, Verteidigungsminister Boris Pistorius und dem Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, statt

Bundeswehr/Cora Mohrdieck

In Gegenwart von Bundeskanzler Olaf Scholz und Verteidigungsminister Boris Pistorius haben die Soldatinnen und Soldaten im schleswig-holsteinischen Todendorf die erste Einheit des Luftverteidigungssystem IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range übernommen. Nach und nach sollen weitere Einheiten folgen.

Mit dem Erreichen der Initial Operational Capability (IOCInitial Operational Capability), der sogenannten Anfangsbefähigung, des Personals der ersten Feuereinheit und weiteren Systemzuläufen erzielt die Luftwaffe jetzt einen erheblichen quantitativen, qualitativen und vor allem schnellen Fähigkeitsaufwuchs. 

Das System IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range besteht aus einem Radar- und Führungssystem sowie mehreren Startgeräten zum Verschießen der Lenkflugkörper des Typs IRIS-TInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled. Komplettiert wird das System durch eine mobile Wartungs- und Instandsetzungskomponente sowie einem Transportfahrzeug, das das Nachladen der Startcontainer ermöglicht. Es ist in der Lage, feindliche Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper sowie Drohnen in bis zu 20 Kilometern Höhe und einer Reichweite von 40 Kilometern zu bekämpfen. 

Es werden insgesamt sechs Systeme beschafft, die bereits 2027 als Teil des zukünftigen modularen Luftverteidigungssystems der Luftwaffe ausgeliefert sein werden und die eine erhebliche Ergänzung zum älteren Flugabwehrraketensystem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target darstellen.

Bedrohungspotenzial vielfältig

Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und das damit einhergehende Leid der Zivilbevölkerung durch die massiven Angriffe aus der Luft unterstreichen die Notwendigkeit einer umfassenden bodengebundenen Luftverteidigung. Sie ist elementar auch für den Schutz Deutschlands, seiner Bevölkerung und kritischen Infrastruktur, wie etwa Kraftwerke, Häfen oder Brücken.

Das Bedrohungspotenzial aus der Luft hat sich in den vergangenen Jahrzehnten erheblich in seiner Komplexität gewandelt. Es reicht bei Kräften und Mitteln wie Drohnen, Kampfflugzeugen oder ballistischen Raketen, von „sehr hoch und sehr schnell“ bis „sehr klein, sehr langsam und sehr viele“. Aufgrund der Vielfalt des Bedrohungspotenzials ist eine Reduzierung auf „eine Hauptbedrohung“, wie etwa Kampfflugzeuge weder sinnvoll noch möglich. Das Waffensystem IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range wurde mit seiner 360-Grad-Fähigkeit genau dafür entwickelt.

IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range steht dabei für InfraInfrastruktur-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled mit dem Zusatz Surface-Launched Medium Range, da der Lenkflugkörper ursprünglich für den luftgestützten Einsatz durch Kampfflugzeuge entwickelt worden war.

Der Lenkflugkörper

Die Lenkflugkörper, die sogenannten LFKLenkflugkörper, sind mit einem fortschrittlichen und sehr präzisen Infrarotsuchkopf ausgestattet, der eine hohe Empfindlichkeit und Auflösung bietet, um Ziele zu erfassen und zu verfolgen. Der LFKLenkflugkörper agiert nach dem Start selbstständig auf dem Weg zu seinem Ziel, verfügt jedoch auch über eine Möglichkeit, vom Boden aus gesteuert zu werden, um den Schutz eigener Luftfahrzeuge zu gewährleisten und die bessere Koordination mit anderen Luftverteidigungssystemen zu ermöglichen. 

Die tatsächliche Reichweite hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Gelände, der Flughöhe und Geschwindigkeit sowie der Art des Zieles. Aktuell entwickelt der Hersteller Diehl Defence zudem noch die Variante IRIS-TInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled SLX, mit der der Schutz gegen bedrohliche Ziele in bis zu 80 Kilometern Entfernung und bis zu 30 Kilometern Höhe erreicht werden soll, wie es von Seiten der Firma heißt.

Drei Militärfahrzeuge stehen im Gelände.

Das System IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range besteht aus einem Radar- und Führungssystem sowie mehreren Startgeräten zum Verschießen der Lenkflugkörper des Typs IRIS-TInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled

Diehl Defence

State of the Art“

Die LFKLenkflugkörper des IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range sind in der Lage, elektronische Gegenmaßnahmen, die von feindlichen Flugzeugen oder Drohnen erzeugt werden, zu erkennen und zu überwinden. Das System ist so konzipiert, dass es schnell auf sich ändernde Situationen reagieren kann und eine hohe Überlebensfähigkeit bietet, selbst in einem elektromagnetisch anspruchsvollen Umfeld. Das IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range nutzt dazu ein fortschrittliches – State of the Art – Führungssystem, das es den Lenkflugkörpern ermöglicht, hochdynamisch zu agieren und Ziele selbstständig zu verfolgen und erfolgreich zu bekämpfen.

Dieses System ist zudem ein zentraler Bestandteil der von Deutschland angestoßenen Luftverteidigungsinitiative, die sogenannte European Sky Shield Initiative (ESSIEuropean Sky Shield Initiative). Durch die gemeinsame Beschaffung mit europäischen Partnern sollen die Luftverteidigungsfähigkeiten des europäischen Pfeilers der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Luftverteidigung gestärkt werden und weitere Synergieeffekte in der Interoperabilität, im gemeinsamen Einsatz sowie im Bereich der Ausbildung erzielt werden.

Der genaue Stationierungsort der IRIS-T SLMInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface-Launched Medium Range wird sich nahe der Ostsee, in Todendorf, befinden. Die dort beheimatete Flugabwehrraketengruppe 61 wird damit ausgerüstet. Deren Auftrag umfasst den Schutz von beweglichen Landstreitkräften sowie Objekten und Räumen vor Bedrohungen aus der Luft.

von Thomas Skiba

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