Wunstorf: Drehscheibe für die Tank- und Transportflugzeuge bei Air Defender 2023
Wunstorf: Drehscheibe für die Tank- und Transportflugzeuge bei Air Defender 2023
- Datum:
- Ort:
- Wunstorf
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- 2 MIN
Als Hauptdrehkreuz und Ausgangspunkt für die Transport- und Tankflugzeuge kommt dem Fliegerhorst Wunstorf bei der Übung Air Defender 23 eine zentrale Bedeutung zu. Mit dem Lufttransportgeschwader 62 (LTGLufttransportgeschwader 62) ist Wunstorf die Heimat des deutschen A400M-Transportflugzeugs und somit als Standort für die Transportmaschinen der Partner prädestiniert.
Logistikdrehscheibe für Air Defender 2023
Als einziger deutscher Luftwaffenstandort für Transportflugzeuge ist Wunstorf bei Hannover der zentrale Standort, wenn es um den Lufttransport und die Luftbetankung geht. Dementsprechend ist hier viel Expertise in diesem Fähigkeitsfeld gegeben, was Wunstorf zur perfekten Logistikdrehscheibe für die Übung Air Defender 2023 macht. Auch wenn in Wunstorf viele Transportmaschinen landen und starten werden, befindet sich der Fliegerhorst außerhalb der Übungsräume. Kampfflugzeuge werden für die Übung an dem Standort nicht stationiert.
Verbündete Streitkräfte auf dem Fliegerhorst
Anlässlich der multinationalen Übung darf das LTGLufttransportgeschwader 62 vom 29. Mai bis zum 30. Juni viele verbündete ausländische Gäste auf dem Flugplatz begrüßen. Zu den 2.600 am Standort stationierten deutschen zivilen und militärischen Kräften stoßen in diesem Zeitraum circa 600 amerikanische, rumänische und ungarische Soldaten und Soldatinnen. Während die Rumänen mit einer C-27-Transportmaschine vertreten sein werden, stationieren die USA für den Zeitraum der Übung zehn C-130 sowie zwei C-17 in Wunstorf. Bei der größten Verlegeübung seit Bestehen der NATONorth Atlantic Treaty Organization wird der Fliegerhorst zur zentralen Logistikdrehscheibe. Das bedeutet konkret, dass die gewaltigen C-17-Transporter Material und Personal aus Amerika auf den niedersächsischen Luftwaffenstützpunkt fliegen, es dort umgeschlagen wird und von Wunstorf mit den C-130 zu den übrigen Übungsstandorten geflogen wird. Neben dem Lufttransport erfolgt der Transport auch via Straße mit amerikanischen Tiefladern. Somit ist die Luftwaffenübung für den Standort Wunstorf eine der größten Ereignisse seit Bestehen des Fliegerhorstes. Entsprechend stark sind die Unterkünfte in der Kaserne und die Hotels in der Region ausgelastet.
Feldtanklager
Damit den über 230 an der Übung beteiligten Flugzeugen über Deutschland nicht der Sprit ausgeht, haben die Spezialpioniere aus Husum in den letzten Monaten ein mobiles Feldtanklager auf dem Gelände des Fliegerhorstes errichtet. Dieses ist notwendig, da für die anstehenden Luftbetankungen nicht nur Kraftstoff für die Transport- und Tankflugzeuge gebraucht wird, sondern auch für die Kampfflugzeuge. Dieser enorme Bedarf kann durch das herkömmliche Flugkraftstofflager nicht gedeckt werden. Beim Betrieb des Feldtanklagers werden die deutschen Spezialpioniere von einem kleinen Kontingent ungarischer Pipelinekräfte unterstützt. Im Anschluss an die Übung wird das Feldtanklager weiter genutzt werden, um das bestehende fest installierte Tanklager zu modernisieren.
Fliegerhorst Wunstorf
Der seit den 30ern bestehende Flugplatz Wunstorf ist heutzutage der Heimatstandort der deutschen A400M Flotte. Die hier stationierten 39 Transportmaschinen sollen zukünftig auf 50 Flugzeuge anwachsen. Mit einem der modernsten Militärflugplätze Europas wird das Lufttransportgeschwader 62 allen Anforderungen an den Lufttransport gerecht. Nachdem der A400M zunächst für den logistischen Lufttransport genutzt wurde, wird er mit fortschreitendem Fähigkeitsaufwuchs zunehmend auch im taktischen Lufttransport eingesetzt, zum Beispiel für Medizinische Evakuierung (MedEvacMedical Evacuation) oder Luftbetankung.