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Karriere im All

Neue Perspektiven im All: Der Werdegang „Weltraum“ der Luftwaffe

Neue Perspektiven im All: Der Werdegang „Weltraum“ der Luftwaffe

Datum:
Ort:
Uedem
Lesedauer:
3 MIN

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Mit dem Werdegang „Weltraum“ bietet die Bundeswehr erstmals eine spezialisierte Laufbahn im Weltraumbereich an. Junge Offizieranwärterinnen und Offizieranwärter werden für anspruchsvolle Aufgaben in der Space Domain ausgebildet – von der Überwachung bis zur Planung und Führung von Weltraumoperationen.

Zwei Weltraumlageoffiziere in der Operationszentrale an Monitoren zur Überwachung des Weltraums.

Nach ihrer Ausbildung können Anwärter des Werdegangs "Weltraum" beispielswage als Weltraumlageoffiziere im ressortgemeinsamen Weltraumlagezentrum tätig sein und dort 24/7 für ein umfassendes Lagebild sorgen und die Sicherheit im All überwachen

Bundeswehr / Jennifer Heyn

Mit der Aufstellung des Weltraumkommandos am 13. Juli 2021 hat die Bundeswehr eine neue Ära in ihrer Geschichte eingeleitet. Die neue Kommandobehörde ist zuständig für die militärische Nutzung des Weltraums und übernimmt eine Schlüsselrolle in der Verteidigung nationaler und internationaler Interessen in dieser strategisch bedeutsamen Dimension.

Um den wachsenden Anforderungen der Dimension „Weltraum“ gerecht zu werden, wurde 2024 ein neuer spezialisierter Werdegang innerhalb der Luftwaffe eingeführt. Am 1. Juli dieses Jahres haben die ersten elf Offizieranwärterinnen und Offizieranwärter den neuen Karriereweg eingeschlagen. Sie werden nach der Grundausbildung, die jede Soldatin und jeder Soldat anfangs durchläuft, seit Oktober an der Offizierschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet.

Weltraumoffiziere für die Luftwaffe

Der Werdegang „Weltraum“ bietet Bewerberinnen und Bewerbern die Möglichkeit, sich gezielt für eine Karriere im Weltraumbereich zu qualifizieren. „Der Weltraum ist nicht nur faszinierend, sondern eine militärische Dimension, in der wir operieren müssen,“ erklärte Generalmajor Michael Traut, Kommandeur des Weltraumkommandos, bei der Begrüßung des ersten der künftigen Weltraumoffiziere. Ihre Aufgaben werden von der Überwachung des Weltraumraums bis hin zur Planung und Durchführung von Weltraumoperationen reichen – anspruchsvolle und vielfältige Tätigkeiten, die eine fundierte Ausbildung erfordern.

Sie werden unter anderem darin bestehen, die Bewegungen von Satelliten zu analysieren, um ein klares Bild darüber zu erhalten, wer sich aus welchem Grund im Weltraum wann und wohin bewegt. So lassen sich potenzielle Gefahren frühzeitig erkennen und abwehren. Gleichzeitig werden Bedrohungsszenarien, zum Beispiel mögliche Angriffe auf eigene Satelliten oder Störungen der Kommunikation identifiziert und entsprechende Gegenmaßnahmen geplant, koordiniert und ausgeführt. 

„Es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die viel Fachwissen, Präzision und ein tiefes Verständnis für die Space Domain erfordert“, so Generalmajor Traut. „Gleichzeitig leisten wir einen essenziellen Beitrag zur nationalen Sicherheit, indem wir den Weltraum im Auge behalten und unsere Systeme und Operationen sowie die unserer Partner schützen.“

Ausbildung mit internationalem Fokus

Nach der regulären Offiziersausbildung und einem Studium folgt eine spezialisierte Ausbildung, die alle künftigen operativen Führungskräfte des Weltraumkommandos durchlaufen werden. Die Basisausbildung, die etwa zwölf Wochen dauert, vermittelt Grundlagen in Physik, ITInformationstechnik sowie militärischen Fähigkeiten und Planungsprozessen, die auf die Space Domain zugeschnitten sind. Ein Teil der Ausbildung findet in Deutschland statt, doch auch die internationale Zusammenarbeit, insbesondere mit den USA, spielt eine zentrale Rolle.

Im Anschluss an die Basisausbildung folgt eine sechs Wochen dauernde Spezialausbildung zum Weltraumlageoffizier oder zum Weltraumeinsatzoffizier. Während der Weltraumlageoffizier in der Überwachung von Weltraumobjekten, Aufklärung oder Sensorik tätig ist, plant und führt der Weltraumeinsatzoffizier Weltraumoperationen. Dabei koordinieren die zuletzt genannten beispielsweise Operationen zur Abwehr von Bedrohungen und stellen sicher, dass eigene militärische Operationen in der Space Domain reibungslos ablaufen. 

Inspiration aus der Raumfahrt

Die Einführung dieses neuen Werdegangs wird auch außerhalb der Bundeswehr positiv wahrgenommen. Der ehemalige ESAEuropean Space Agency-Astronaut und Brigadegeneral a. D.außer Dienst Thomas Reiter war begeistert, als er das Weltraumkommando besuchte.

Brigadegeneral a. D. Thomas Reiter
Ich finde es großartig, dass es nun eine spezialisierte Laufbahn im Weltraumbereich bei der Bundeswehr gibt. Diese Möglichkeit hätte sicherlich viele junge Menschen bereits vor 35 Jahren inspiriert.

Reiter hob hervor, dass die Kombination aus militärischer Disziplin und der Faszination für den Weltraum einzigartige Karrierechancen bietet, da sie anspruchsvolle Aufgaben mit einem Beitrag zur nationalen Sicherheit in einem zukunftsorientierten Bereich verbindet.

Thomas Reiter in der Operationszentrale des Weltraumlagezentrums beim Besuch des Weltraumkommandos

Der ehemalige ESAEuropean Space Agency-Astronaut und General a. D.außer Dienst zeigt sich bei seinem Besuch im Weltraumkommando beeindruckt vom neuen Werdegang "Weltraum"

Bundeswehr / Jennifer Heyn

Bundeswehr öffnet ein Tor zum Weltraum

Mit der Einführung des Werdegangs „Weltraum“ öffnet die Bundeswehr ein Tor zu einer völlig neuen Welt. Dieser Karriereweg bietet jungen Menschen die Chance, an einer strategisch wichtigen Aufgabe mitzuwirken und Teil eines globalen Netzwerks zu werden, das sich der Verteidigung und Sicherheit im Weltraum widmet.

Dieser neue Werdegang markiert den Beginn einer vielversprechenden Zukunft, in der Deutschland eine Schlüsselrolle in der militärischen Nutzung und Sicherung des Weltraums einnimmt.

von Gian-Luca Omari

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