Luftwaffe
Landes- und Bündnisverteidigung

Waffenlehrer der Luftwaffe – im Krisenfall geht nichts ohne sie

Waffenlehrer der Luftwaffe – im Krisenfall geht nichts ohne sie

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Unmittelbar nach dem erneuten Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 verlegen drei deutsche Eurofighter nach Rumänien. Sie verstärken dort das NATONorth Atlantic Treaty Organization enhanced Air Policing South. Es waren vor allem Waffenlehrer der Luftwaffe, die diese Mission vorbereitet haben und jetzt anführen und begleiten – zum Schutz der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke.

Ein deutscher und ein italienischer Eurofighter fliegen gemeinsam bei der Mission enhanced Air Policing South.

Bei der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mission enhanced Air Policing South überwachte die deutsche Luftwaffe gemeinsam mit der italienischen den Luftraum über Rumänien. Kollektive und defensive Maßnahmen wie diese dienen dem Schutz des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Luftraumes an seinen Außengrenzen.

Bundeswehr/PAO eAPS

Mit Beginn des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine verstärkt die NATONorth Atlantic Treaty Organization die Absicherung der Ostflanke des Bündnisgebietes. Im Februar vergangenen Jahres schickt die deutsche Luftwaffe weitere Kampfflugzeuge vom Typ Eurofighter nach Rumänien, wo deutsche und italienische Eurofighter bereits gemeinsam den NATONorth Atlantic Treaty Organization-Luftraum überwachen. Grundlage für die verstärkten Missionen sind Bedrohungsanalysen der Systeme Russlands durch die Waffenlehrer der Luftwaffe, die darauf aufbauend Strategien zur Abschreckung entwickeln. In Verantwortung von Taktik und Training nehmen sie bei Missionsplanungen mit Verbündeten teil und geben ihren eigenen Soldatinnen und Soldaten damit operationelle Handlungssicherheit.

Der Weg zum Waffenlehrer ist komplex

Im Ernstfall müssen die Fähigkeitsbereiche der Bundeswehr ihre Stärken vereinen und optimal aufeinander abgestimmt agieren und reagieren können. Das gilt für die fliegenden Besatzungen genauso wie für die anderen Bereiche, etwa den Einsatzführungsdienst oder das Militärische Nachrichtenwesen. Die Waffenschule bildet die Profis dieser Fähigkeitsbereiche zu Waffenlehrern aus. Ziel ist es, ihnen zu vermitteln, wie sie die Kompetenzen ihres eigenen Fachbereiches mit denen anderer Fachbereiche effektiv aufeinander abstimmen können. Dies ist erforderlich, um einen Luftkampf erfolgreich taktisch zu führen und damit letztlich die Missionen zu erfüllen.

Die Ausbildung zum Waffenlehrer gliedert sich zunächst in mehrere Phasen, in der jeder Bereich für sich komplexe Szenarien theoretisch und praktisch durchspielt. Im Abschlusstraining Baltic Hunter heißt es dann, alle Fähigkeitsbereiche miteinander zu kombinieren, um die Luftüberlegenheit zu gewinnen und halten – wie es beispielsweise bei der realen Mission Verstärktes Air Policing Baltikum (VABP) der Fall ist. Auch bei dieser Ausbildung gilt der Ansatz: „Landes- und Bündnisverteidigung geht nicht im Alleingang“.

Integration der niederländischen F-35

Die Kooperation zwischen den Niederlanden und Deutschland ist nicht neu. Bereits im ersten Kurs der Waffenschule Luftwaffe arbeiteten die beiden Nationen bei der Ausbildung ihrer Waffenlehrer zusammen. Doch erstmals werden dieses Jahr Jets vom Typ F-35 der Koninklijke Luchtmacht der Niederlande in fliegerische Ausbildungsabschnitte des Lehrgangs im deutschen Luftraum integriert. Mit der Vernetzung der deutsch-niederländischen Ausbildung beider Waffenschulen erfährt die Luftwaffe zugleich Unterstützung bei der Vorbereitung auf die Einführung der F-35.

Im Februar war erstmals eine deutsche Luftwaffendelegation von Fachleuten wegen der F-35 bei Lockheed Martin in den USA

Im Februar war erstmals eine deutsche Delegation von Fachleuten bei Lockheed Martin in den USA. Vertreten war auch die Waffenschule Luftwaffe. Denn die Anforderungen der Jets der 5. Generation berücksichtigt sie schon heute in der Ausbildung.

Frank Swinkels

Die Beschaffung des modernsten Kampfflugzeugs der Welt, der F-35, war eine Folge auf die militärischen Erfordernisse nach Ausrufung der sogenannten Zeitenwende. In Kooperation mit niederländischen und USUnited States-amerikanischen Partnern bereitet die Waffenschule Luftwaffe bereits jetzt die angehenden Waffenlehrer des diesjährigen Kurses nicht nur auf die operationellen Erfordernisse der Zeitenwende vor. Sie berücksichtigt auch künftige Einsatzarten mit der F-35, der 5. Generation Kampfflugzeuge.

Denn mit der Beschaffung eines neuen Waffensystems müssen nicht nur Personal- und Materialbedarfe sowie Infrastruktur angepasst werden. Auch Taktiken, Training und Denkweisen gilt es, weiterzuentwickeln. Der diesjährige Waffenlehrerkurs hat im März begonnen und dauert etwa sieben Monate.

von Elisabeth Schöneberg, Rene Gutjahr

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