Luftwaffe
Sonderfolierung

Delta Tiger Folierung am PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target

Delta Tiger Folierung am PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target

Datum:
Ort:
Bad Sülze
Lesedauer:
4 MIN

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Zum 50. Geburtstag ihres Wappentiers „Delta Tiger“ hat sich die 4./Flugabwehrraketengruppe 24 etwas ganz Besonderes einfallen lassen - eine Sonderfolierung. Sowas hat es in der bodengebundenen Luftverteidigung noch nie gegeben.

Ein Soldat steht vor einem Sonderfolierten Bodengebundenen Luftverteidigungssystem

Major Stefan B. und das Delta Tigers Wappen: Traditionspflege ist uns wichtig

Bundeswehr/Lars Koch

Ganz unter dem Motto: „Was die fliegenden Verbände seit Jahren sehr gut zelebrieren, muss doch in der bodengebundenen Luftverteidigung ebenfalls umsetzbar sein.“ Das Folieren von Flugzeugen ist eine gute Tradition in der Luftwaffe. So wurde erst kürzlich für das Großprojekt „Rapid Pacific 2022“ ein Eurofighter mit den Flaggen der zu besuchenden Länder foliert – der Air Ambassador. Für Waffensysteme der Bodengebundenen Luftverteidigung hat es das noch nie gegeben. 

Das sollte sich nun ändern. Mit dem Tagesbefehl vom Januar 2022 der 4./Flugabwehrraketengruppe 24 wurde beschrieben, wieso die Staffel in diesem Jahr ihr Jubiläum feiert. Denn gerade die Traditionspflege kommt in der Bundeswehr einer besonderen Bedeutung zu. Ein gelebtes Geschichtsverständnis und die Orientierung an gelebten Werten und Normen sind besondere Tugenden in unseren Streitkräften.

Der Tiger, das Symbol der 4./Flugabwehrraketengruppe 24, wurde daher vor 50 Jahren bewusst übernommen. Er steht für Tapferkeit und Kampfkraft. Es sind auch diese Tugenden, die die Staffel stolz ihr Eigen nennt.

Das Bodengebundene Luftverteidigungssystem steht fertig foliert auf einem Platz

Fertig foliert wurde das Startgerät aufgestellt

Bundeswehr/Lars Koch

Dieser gelebte Stolz ist in der Staffel zu spüren. Es ist nicht nur ein Beiname der Staffel, sondern vielmehr eine über Jahre gewachsene Identität. Mit dem folierten Launcher wird dies nun nochmals mehr verdeutlicht und für jedermann sichtbar. Dabei ist der Staffel jedoch nicht nur der eigenen Traditionsgedanke wichtig. Vielmehr zählen wir uns zur bodengebundenen Luftverteidigung Deutschlands und bilden einen Teil des sogenannten „German Shields.“

Interview mit Major Stefan Beyer:

Wie kam es zu der Idee des Jubiläums?

Bereits 2019, mit der Übernahme der Staffel, überlegten wir (Chef, Einsatzoffizier und Spieß) uns, was in den folgenden Jahren an Vorhaben und Events anstehend wird. Hier fiel sehr deutlich das Jahr 2022 ins Auge, welches für die Delta Tigers der Flugabwehrraketengruppe 24 ein Jubiläumsjahr ist.

Ein Aushang auf dem steht: 50 Jahre Delta Tigers

Hier hängt aus: 50 Jahre Delta Tigers. Auf die Traditionspflege wird viel wert gelegt.

Bundeswehr/Lars Koch

Wieso der Tiger?

Die 4./Flugabwehrraketengruppe 24 besitzt seit 1961 ein Chronikbuch. In dieser wurde im Jahr 1972 das Wappensymbol (Tiger) erstmalig erwähnt und fand seit jeher Einzug im Sprachgebrauch. So kam es dazu, dass die Staffel seit dem Jahr 1972 einen Beinamen im Wappen trägt. Es ist jedoch nicht nur ein Name, sondern vielmehr eine über Jahrzehnte gewachsene Identität!

Wieso eine Sonderfolierung an einem Startgerät?

Unsere Startgeräte sind bei sogenannten Static- oder auch Dynamic-Displays die Aushängeschilder des Waffensystems PATRIOT. So werden sie bei Tag der offenen Türen, Tag der Bundeswehr oder auch auf der Hanse Sail in Rostock Hohe Düne (etc.) regelmäßig präsentiert. Hieraus abgeleitet, war es relativ schnell klar, welches Fahrzeug unseres Waffensystems wir dafür verwenden werden.

Wie schwer war, es Ihre Vorgesetzten davon zu überzeugen?

Hier muss ich klar sagen, dass jegliche Instanzen diese Idee von Anfang an mitgetragen haben und es auf allen Seiten ein äußerst positives und mitwirkendes Feedback gegeben hat.

Dennoch war der Prozess der Entstehung alles andere als einfach. Denn niemand konnte sagen, wie wir solch ein Projekt umsetzen können. Gerade an dieser Stelle war es besonders wichtig, dass alle Ebenen und Entscheidungsträger im selben Tenor zu diesem Projekt standen. So war vom Verband, Geschwader, Luftwaffentruppenkommando und das Kommando Luftwaffe alle Ebenen mit dem gleichen positiven Meinungsbild dabei.

Können Sie etwas zum Design sagen?

Die Entstehung zu dem jetzigen Design war ein ungewöhnlicher Kreativprozess. Zunächst mussten wir herausfinden, ob unsere Fahrzeuge überhaupt folierbar sind. Weiterhin wollten wir zwar unser Staffeljubiläum symbolisieren, jedoch war es ebenso wichtig dieses Projekt nicht als Einzelprojekt einer Staffel enden zu lassen.

So wurde am Ende mit einem Team aus sieben Soldaten (Chef, Einsatzoffizier, Technischer Offizier, Wartungsfeldwebel und eine Abschuss Crew) entschieden, dass das Fahrzeug in dem Corporate-Design der Bundeswehr in einem Farbverlauf von grün zu orange foliert werden soll und die Kanister themenbezogen das Jubiläum darstellen werden.

Was würden Sie sich wünschen?

Das Flugabwehrgeschwader 1 der Bundeswehr ist in seiner Stellung einzigartig und wir haben mit der derzeitigen Aufstellung in der Luftwaffe keine Redundanz. Somit vertreten wir uns immer selber. Wie wichtig eine funktionierende Luftverteidigung ist, sehen wir mehr den je in dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Somit bilden wir einen Teil des sogenannten „German Shield“ welcher das zukünftige Luftverteidigungskonzept Deutschlands zeigt. Wir nehmen neben den fliegenden Verbänden eine äußerst wichtige Rolle im Zusammenhang der Bündnis- und Landesverteidigung ein. Dieser Launcher repräsentiert unser Waffensystem mit Nachdruck. Persönlich wünsche ich mir Nachahmungseffekte, um unserem Waffenstolz symbolgebend Rechnung zu tragen.

von Lars Koch

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