Luftwaffe

VOLFA 2021 – Deutsche Eurofighter üben in Frankreich

VOLFA 2021 – Deutsche Eurofighter üben in Frankreich

Datum:
Ort:
Frankreich
Lesedauer:
3 MIN

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Kein ganz normaler Tag auf der Base Aérienne 118 in Mount-de-Marsan in Frankreich. Kreischende Triebwerke von startenden Kampfjets hört man weit über die Stadtgrenzen hinaus. Doch diese Woche ist mehr Betrieb auf der Airbase im südwestlichen Teil Frankreichs. Man hört und sieht nicht nur die Kampfjets der französischen Luftwaffe, sondern auch deutsche Eurofighter vom Taktischen Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ aus Wittmund. Sie sind Teilnehmer der Übung VOLFA 2021.

Monument auf der Base aérienne 118 in Mont-de-Marsan Frankreich.

Ein Blick in die Base Aérienne 118 in Mount-de-Marsan, Frankreich

Bundeswehr/Kevin Schrief

Was ist VOLFA?

Die Base Aérienne 118 in Mount-de-Marsan in Frankreich ist dieses Jahr Gastgeber der multinationalen Übung VOLFA 2021. Vom 4. Oktober bis 15. Oktober fliegen auch deutsche Eurofighter von dem Militärflugplatz der französischen Luftstreitkräfte Kampfjets in die Übungsräume, welche sich über weite Teile des Südwestens Frankreichs erstrecken. Im letzten Jahr fand die Übung bereits statt. Aufgrund von Covid-19 hat jedoch das Taktische Luftwaffengeschwader 74 von einer Teilnahme abgesehen.

Schwerpunkt von VOLFA 21 ist das Üben von Combined Air Operations – verbundenen Luftkriegsoperationen – mit NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partnern und Verbündeten. Hier trainieren diverse Flugzeuge und Hubschrauber in der Luft sowie verschiedene Verteidigungssysteme und Soldaten am Boden gemeinsam standardisierte NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verfahren. Neben deutschen Kampfflugzeugen vom Typ Eurofighter sind unterschiedliche Luftfahrzeuge an der Übung beteiligt. Die französischen Kampfflugzeuge Rafale und Mirage in ihren unterschiedlichen Versionen, der Airbus vom Typ A400M aus Belgien oder Kampfflugzeuge vom Typ F-18 aus Spanien sind nur eine kleine Auswahl an Waffensystemen der übenden Nationen.

Ein Startender Eurofighter des TLG 71 aus Wittmund bei der Übung Volfa 2021 in Frankreich.

Auch in der Dämmerung am Abend finden Übungsflüge statt: hier ein startender Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ aus Wittmund

Bundeswehr/Kevin Schrief

Das sind die Übungsgziele

Die Übung VOLFA dient zur Vorbereitung des Verbandes auf den Einsatz oder einsatzgleiche Verpflichtungen. Neben dem Training der Einsatzfähigkeit im operationellen Bereich bieten sich für das Taktische Luftwaffengeschwader 71 „R“ weiter Übungsmöglichkeiten. Das Herstellen der Einsatzbereitschaft unter den Bedingungen der Verlegung nach Frankreich ist ein wesentlicher Kernpunkt, um die logistischen Verfahren zu üben. Auch der Informationsaustausch mit anderen Nationen rund um die Waffensysteme stellt ein wertvolles Ergebnis dar.

Wappen VOLFA 2021.

Das offizielle deutsche Wappen zur Übung VOLFA 21: die „Finne“ eines „Richthofener“ Eurofighters, darunter die Flaggen der Übungsteilnehmer

Bundeswehr/Taktisches Luftwaffengeschwader 71 "R"

Was ist eine Multi-Role Excercise?

Traditionell ist das Taktische Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ ein klassisches Luft-Luft-Geschwader. Dabei stellt das Geschwader unter anderem eine der zwei deutschen Alarmrotten für die 24/7-Sicherung des Luftraums. Seit 2020 ist das jedoch anders. Seit einem Jahr deckt der Verband beide Rollen ab: sowohl den Luft-Luft-Kampf als auch den Luft-Boden-Kampf. Das bedeutet, dass die Eurofighter sowohl in ihrer „klassischen“ Rolle als Luftüberlegenheitsjäger andere (Kampf-)Flugzeuge in der Luft bekämpfen, in der zweiten Rolle aber auch Ziele am Boden bekämpfen können. Bei der Übung VOLFA werden diese beide Rollen nun zum ersten Mal auf internationalem Terrain beübt und zeitgleich als Multi-Roll-Exercise eingenommen.

Factsheet VOLFA 2021 - 10 Nationen, 4 Deutsche Eurofighter und 100 deutsche Soldaten.

In Frankreich trainieren deutsche Piloten zusammen mit französischen

Bundeswehr/Kevin Schrief und Nadine Kohl

Besondere Herausforderung

Aufgrund des Designs der Übung sind etliche Übungsteilnehmer nicht wie die deutschen Eurofighter in Mont-de-Marsan stationiert. Das Übungsgebiet erstreckt sich über weite Teile des Südwestens Frankreichs. Die Übung ist so konzipiert, dass die Missionen von verschiedenen Standorten in Frankreich, aber auch aus Nachbarländern Frankreichs geflogen werden. So nehmen zahlreiche Nationen, wie beispielsweise Spanien und die Schweiz, disloziert und kräfteorientiert an der Übung VOLFA teil und verbleiben in Ihren Heimatstandorten. Die Aufnahme aller Kräfte in und um Mont-de-Marsan wäre aufgrund mangelnder Kapazität ohnehin nicht möglich gewesen. Die digitale Durchführung von Koordination oder Briefings ist man bereits gewohnt. Dazu kommen restriktive Vorgaben zur Bekämpfung von Covid-19. Die Maskenpflicht oder das nutzen von Corona-Apps sind weiterhin unverzichtbare Faktoren. Jedoch ist ein gemeinsames Üben an einem Standort endlich wieder möglich.

Eine weitere besondere Herausforderung kam im Vorfeld zur Übung für das Taktische Luftwaffengeschwader 71 hinzu. Aufgrund einer vorhergehenden Übung in Spanien wurde das Material direkt aus Spanien nach Frankreich versendet. Eine logistische Meisterleistung sowie ein Kraftakt für Mensch und Material musste bewältigt werden. 

von Stefano Guagliano  E-Mail schreiben

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